Vogelgedichte, Gedichte über Vögel

Alle Vögel sind schon da – Gedichte zum Thema Vögel

Inhaltsverzeichnis

Gedichte

Bernd Nebelkrähe

Autor: Olaf Lüken

Nebelkrähe (Corvus cornix)
Nebelkrähe (Corvus cornix)
Bild von Angela auf Pixabay
Die schlichten Rabenvögel sind äußerst kreativ, wenn es darum geht Nüsse oder Krebstiere zu knacken. Sie werden oft dabei beobachtet wie Sie Nüsse aus großer Höhe fallen lassen oder sie sogar vor Autos legen, damit diese darüber fahren und sie somit öffnen. Außerdem können Sie auch Gesichter von Menschen erkennen.

Kennt ihr Bernd, die Nebelkrähe?
Auch er sucht gerne meine Nähe.
Flott fliegt er Richtung Heim,
landet auf einem Topf mit Leim.

Dort bleibt er flatternd kleben,
fürchtet um sein liebes Leben.
Ich ziehe ihn aus dem Leim heraus.
Er haut ab: „Bloß raus aus dem Haus!“

Zuhause im Nest, gibt Bernd ein Fest.
Die Gäste geben ihm den Rest.
Denn seine tollen Kameraden,
haben Bernd wieder ausgeladen!

© Olaf Lüken

PS: Waren wohl Kuckucks

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Die Möwe Jonathan

Autor: Olaf Lüken

Silbermoewe schreitet am Strand
Silbermöwe (Larus argentatus) schreitet am Strand
Bild von Manfred Richter auf Pixabay
Diese Vogelart innerhalb der Möwen ist die häufigste Großmöwe in Nord- und Westeuropa. Sie brütet gerne auf unzugänglichen Inseln oder an Steilküsten, aber auch in Dünengebieten oder Salzwiesen.

Auf der Düne in der Nordsee,
steht ´ne Möwe, still und träumt,
von den Palmen, tief im Süden,
die ein Ozean sanft umsäumt.

Auf der Düne in der Nordsee,
ist der Platz der Möwe leer,
und wir ziehen südwärts weiter,
über Wolken, Strand und Meer.

Ja, es waren schöne Tage,
tief dort unten unbeschwert.
Und nach ein paar Urlaubswochen,
sind wir flugs zurückgekehrt.

© Olaf Lüken

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Es war die Lerche!

Autor: Olaf Lüken

Lerche, Vogel
Lerche, Vogel
Bild von Kanenori auf Pixabay

Liebe Lerche nicht gleich entweich’,
du bist der Liebe Fingerzeig.
Mein armes Herz, so tränenreich.
Bleib’ auf deinem schwankenden Zweig.

Dein heller und auch hoher Ton.
Ich stehe auf und hör’ ihn schon.
Steigst in die Höh’ und fliegst davon.
Dein Lied klingt gar nicht monoton.

Wie gerne seh’ ich dich kreisen,
stehst im hellen Sonnenstrahl,
möcht’ mit dir durch Welten reisen.
Und sei’s nur um den Erdenball.

O schöner Klang, er macht mich blind.
Du steigst und fällst, wie der Wind.
Dein Gesang mir Freude bringt.
Du, von der Welt geliebtes Vogelkind.

Manches Mal klingst du tief und schwer.
Dein Herz ist dann von Freuden leer.
Sieh! Fliegt heran ein Lerchenmann.
Er zeigt dir gleich, was er so kann.

© Olaf Lüken

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Glücksbotin Schwalbe

Autor: Olaf Lüken

Küstenseeschwalbe
Küstenseeschwalbe
Bild: Lothar Henke / pixelio.de

Wenn die Schwalbe mit ihrer Schwinge,
übers glitzernde Wasser flitzt,
wenn sie zwitschernd Wunderdinge,
mit dem Schnabel die Lüfte ritzt.

Dann steigt und steigt die Mittagsglut.
Wird mir Frau Schwalbe Freude bringen?
Fliegt um mich, mit feinen Schwingen,
während mein Herz in sich nicht ruht.

Bald wird sie ihre Flügel senken.
Lust und Fernweh berühren mich.
Ich werde täglich an dich denken.
Glücksbotin, bitte zeige dich!

© Olaf Lüken

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Kennen Sie Hugin1?

Autor: Olaf Lüken

Odin mit den Raben Hugin und Munin, Schwert und Lanze
Odin mit den Raben Hugin und Munin, Schwert und Lanze
Illustration von Ólafur Brynjúlfsson
Public domain, via Wikimedia Commons
Odin ist überaus weise. Sein Wissen verdankt er den Raben Hugin und Munin, die auf seinen Schultern sitzen und ihm alles erzählen, was auf der Welt geschieht. Deshalb nennt man ihn auch Rabengott: Ferner bezieht er sein Wissen aus einem Trunk von Mimirs Brunnen, wofür er ein Auge verlor. Daher der Name Einäugige.

Ein Rabe ist jetzt stets bei mir.
Ich sag’ es, ungelogen!
Das schwarze Schnabeltier
kommt um mein Haupt geflogen.

Hallo, du schwarzer Geselle,
ich seh’ dich an so mancher Stelle.
Dein Gekrächze zu hören,
kann mich gar nicht stören.

Ein Rabe steht fürs für und für.
Er will mich nicht entlassen.
Bin ich seine Beute, hier?
Wie kann ich ihn nur fassen?

Wie lang muss ich noch wandern gehn,
mit meinem Wanderstabe?
Werden wir noch Welten sehn?
Oder wachst du an meinem Grabe?

© Olaf Lüken

1 Hugin → Hugin und Munin sind Begleitraben von Göttervater Odin. Hugin steht für das Denken, Munin für das Erinnern.

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Lipper Rabenvolk

Autor: Olaf Lüken

Krähe / Rabenvogel
Krähe / Rabenvogel
Bild von Alexa auf Pixabay

Hugin und Munin auf Odins Schultern
Hugin und Munin auf Odins Schultern, Darstellung des 18. Jh.
Public domain, via Wikimedia Commons

Ich seh’ euch, ihr dunklen Gesellen,
in der Stadt und an anderen Stellen.
Euer Geschwätz kann ich laut hören,
lass’ mich aber durch euch nicht stören.

Zur allerbesten Jahreszeit,
belegt ihr die Felder, meilenweit.
Ihr trefft euch gleich in großer Zahl,
es wird gekrächzt vielhundertmal.

Was ihr fresst, hat mich doch verschreckt.
Es ist das Aas, das ihr entdeckt.
Nur Rabeneltern seid ihr nicht.
Ihr liebt die Jungen, kennt Elternspflicht.

Selbst eure Vetter waren nicht verkehrt.
Einst hatten Hugin und Munin Odin verehrt.
Ob in Lippstadt oder im Lipperland.
Rabenschlauheit ist allbekannt.

Ein Unglücksrabe, mal zum Vergleich,
gilt heute als wenig einfallsreich.

Nachwort:

Raben kündigten einst an den Tod,
Unheil, die Pest und andere Not.
Jetzt sind sie klug, ja raffiniert.
Die Wissenschaft hat sie studiert!

© Olaf Lüken

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Möwen

Autor: Olaf Lüken

Fliegende Möwe
Fliegende Möwe
Bild von Norbert Lukács auf Pixabay

Möwen, die um Felsen kreisen,
Möwen über Kutter gleiten.
Möwen auf dem Meeresspiegel,
Möwe mit geflecktem Flügel.

Eine nah am Strand verharrend.
Eine auf das Ufer starrend.
Du bist mein Schatz in Fabeldingen.
Ich trag’ dein Blut in meinen Schwingen.

Denn: Wellenschlag folgt auf Wellenschlag.
Du bist so schön wie am ersten Tag.
Das Meer es rauscht, singt raue Lieder.
O’ liebe Möwe, komm’ bald wieder!

© Olaf Lüken

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Pointe für ’ne Ente

Autor: Olaf Lüken

Enten baden im Teich
Enten baden im Teich
Bild von Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay

Ach! wenn ich eine Ente wär,
nähme ich’s Leben nicht so schwer.
Ein Enterich wär mein lieber Gatte,
der hüllte mich ein, täglich in Watte.

Ich wäre sein, und er wär mein.
Wir hätten sechs süße Entelein.
Täglich würden wir planschen gehen,
abends in der Ferne Sterne sehen.

Den Teich nenne ich mein Zuhaus.
Hier leben wir nicht in Saus und Braus.
Am Rande gibt es viel zu grasen.
Wir lieben das Leben, in allen Phasen.

Im Winter laufen wir Schlittschuh,
auf dem eisgefrorenen Teich.
Im Sommer lieben wir die Mittagsruh.
Arm sind wir nicht, aber auch nicht reich.

Nun bin ich alt und nicht mehr schnell,
bin etwas lahm, bleib auf der Stell’.
Ein Mann schreit: „Du lahme Ente!“
Der Kerl hat recht – ich geh’ bald in Rente!

Auf dem Amt haben sie mir geraten:
„Geh arbeiten! Geh als Entenbraten!“

© Olaf Lüken

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Sperlinge auf Diebestour

Autor: Olaf Lüken

Spatzen am Zaun
Spatzen am Zaun
Bild von Alexey Marcov auf Pixabay

Es war einmal in Schadeck-Runkel 1)
Dort zog auf ein mächtig großer Sturm.
Fünf Spatzen stritten in des Tages Dunkel,
um einen stattlich großen Regenwurm.

Und als vom Wurm war nichts zu sehn,
da hörte man die Spatzen zwitschern.
Alle fünf Vögel ließen sich gehn.
Ich sah sie in ’ner Pfütze plätschern.

Die Spatzen saßen auf einem Zaun,
um sich ’nen Garten anzuschaun.
Den Vögeln fiel es plötzlich ein,
der Boden könnte voller Würmer sein.

Schnell flogen sie herab, ziemlich unverhohlen
und haben dem Gärtner die Würmer gestohlen.
Wir sollten nie verhehlen:
Auch Spatzen können stehlen!

© Olaf Lüken

1) Schadeck-Runkel liegt im schönen Mittelhessen, keine zehn Kilometer von Limburg/Lahn entfernt.

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