Träume und träumen

Was wäre das Leben ohne Träume? Tauchen Sie ein in Träume, die uns bezaubern, das Herz berühren und die Seele mitnehmen.

Übersicht

Gedichte

Alles nur geträumt

Autor: Olaf Lüken

Schlafendes Mädchen träumt im Nachthimmel
Schlafendes Mädchen träumt im Nachthimmel
Bild von 愚木混株 Cdd20 auf Pixabay

Kalte Zonen, heiße Zonen,
Baumspitzen flimmern wie ein Smaragd.
Steh’ im Busch mit zwei Limonen,
bin zurück von einer Löwenjagd.

Schweigend senken sich die Zweige,
zeichnen Kreise in die Luft.
Ich bin hier, ganz stummer Zeuge.
Durchs Blattwerk weht ein süßer Duft.

Und der Duft nimmt mich gefangen.
Ich weite meine Flügel1 aus.
Hier, im Urwald, seh’s mit Bangen,
züngelt und zischt ’ne Viper laut.

Ich bin ein Mensch, nicht eine Pflanze.
Und steh’ im Licht und Sonnenglanze.
Mein Zuhaus ist nicht das Hier,
höre das Knarren einer Tür.

Stille wird’s, kein Licht, kein Leben.
Um mich herum, ein dunkler Raum.
Spüre ein ganz sanftes Schweben.
Ich werde wach und aus der Traum!

© Olaf Lüken

1 Flügel → Nasenflügel

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Die Bürgermeisterin

Autorin: Heidi Hollmann

Wär ich die Bürgermeisterin,
würd ich das sehr bereuen.
Gäb ich auch eurem Leben Sinn,
würd mich das kaum erfreuen.

Am Montagmorgen garantiert,
müsste ich euch wohl begrüßen.
Im Rathaus und ganz ungeniert
lägt ihr mir dort zu Füßen.

Ich nähm’ mich eurer Sorgen an
trotz eigener Gebrechen.
Am Dienstag wär’n die Säufer dran,
müsst dienstlich damit zechen.

Am Mittwoch wär ich dafür da,
zu teilen diese Woche.
Müsst mich auch geben, bürgernah,
als Weibsbild der Epoche.

Am Donnerstag quatschte ich sodann
mit Schrebergartenleuten.
Die Zeit würd mir bestimmt dort lang,
verduftete beizeiten.

Am Freitag wäre meine Pflicht,
tüchtig zu repräsentieren.
Trotz meiner schlimmen Dauergicht,
dürft mich das nicht tangieren.

Ich schrecke auf, aus ist der Traum.
Ich wein vor Freud ’ne Zähre.
Dem Amt gewachsen wär’ ich kaum,
wenn ich, (siehe oben), wäre.

© Heidi Hollmann

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Stört mir nicht den Traum der Kinder

Autor: Olaf Lüken

Glückliche Kinder
Glückliche Kinder
Bild von 1494202 auf Pixabay

Ich frage, wie weit geht der Weg zurück,
ins märchenhafte Kinderland?
Heute frage ich mal Hans im Glück,
wie er seinen Optimismus fand?:

„Dort, wo die Bäume ewig grünen,
Blumen lächeln und nicht verblühen.
Ich kenne Burgen aus Karfunkelstein,
Zwerge, die nur stolze Riesinnen frei’n.“

Träume heilen unsere Wunden,
sag’ mir nie mehr: „Nimmermehr!“
Der Traum lässt unser Herz gesunden.
Lasset Kinder nicht der Liebe leer!

Schafft eine Kindheit euren Blagen,
des Lebens Schwere zu ertragen.
Lasst Kindern erfahren nur viel Gutes,
die Welt zu wagen, frischen Mutes.

Ein Mensch will später sich gern erinnern,
und träumen von der schönen Kinderzeit.
Er braucht den lichten Trieb im Innern.
Hört auf der Kinder Fröhlichkeit!

Lasst die Kinder wieder singen,
tanzen, hüpfen und auch springen.
Ein Kinderleben sei auch immer bunt.
Lachende Kinder sind seelisch gesund!

© Olaf Lüken

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