Jeder Tropfen zählt - Dürre in Ostafrika

Sketche vor Gericht

Spielbare Sketche aus dem Gerichtssaal für drei oder mehr Personen

Übersicht

Sketche für drei oder mehr Personen

Sketche für drei oder mehr Personen

Gerichtsverhandlung

Beschreibung: Gerichtsverhandlung um eine Vaterschaft mit unerwarteten Wendungen

Personen: Richter, Angeklagte, Klägerin, Zeugin, Schreiber, Verteidiger

Zur Vorbereitung kann man einen Gerichtssaal auf der Bühne aufbauen. Einen Tisch + 2 Stühle für die Verteidigung, einen Tisch + 1 Stuhl für die Klägerin sowie einen Zeugenstand. Der Schreiber sitzt schräg an der Seite an einem kleinen Tisch. Dann noch einen großen erhöht stehenden Tisch für den Richter, der gleichzeitig der Vortragende ist. Es geht aber auch mit weniger Aufwand.

Der Angeklagte antwortet immer mit: Ja.
Die Klägerin antwortet immer mit: Nein.
Die Zeugin antwortet immer mit: Ich kann mich an nichts mehr erinnern.
Der Schreiber antwortet immer mit: Gesiegelt und gestempelt.
Der Verteidiger antwortet immer mit: Das hab' ich gemacht.

Ich eröffne die Verhandlung!

Angeklagter, Sie heißen ........ und sind in ........ geboren?
Sind Sie Vater von acht Kindern?
Sind Sie mit der Klägerin näher bekannt?
Hatten Sie intime Verhältnisse mit der Klägerin?
Sie haben jetzt ein Kind mit der Klägerin und hatten vor vier Jahren schon Drillinge?

Klägerin, stimmt das?
Was, Sie kennen den Herrn nicht?
Sie haben keine intimen Beziehungen miteinander gehabt?
Sind Sie mit dem Zeugen verschwägert oder näher bekannt?

Zeugin, sind Sie Frau Möchtegern?
Sie sind vor 20 Jahren in ............ geboren?
Wie heißen Ihre Eltern?
Nun zur Sache!
Sie haben doch eine Nachtparty miterlebt, können Sie mir sagen, wie es da zugegangen ist?
Wann waren Sie das letzte Mal nüchtern?
Schildern Sie mir bitte Ihre Vergangenheit?

Schreiber, haben Sie alles notiert?
Das zusammengetragene Material ist doch unter Verschluss?

Herr Verteidiger, wer hat die Untersuchung eingeleitet?
Wer hat die Aussprache durchgeführt?
Sie meinen die Wahrheit herausbekommen zu haben und haben alles überprüft?

Angeklagter, Sie waren doch bei dieser Party zugegen?
Sie hatten nichts weiter an, als eine Schleife im Haar und ein Paar Socken?

Klägerin, sind Sie keusch?
Sie trugen nicht mehr als die Hauspantoffeln auf dieser Party?
Tragen Sie sonst mehr Kleidungsstücke zu solch festlichen Anlässen?
Können Sie uns das vorführen?

Zeugin, und Sie trugen nur gewelltes und lockiges Haar?
Als Sie 24 Biere, 32 Schnäpse und 12 Glas Wein getrunken hatten, was bemerkten Sie dann?

Angeklagter, Sie trugen einen Bauchtanz auf dem Tisch vor?
Sind Sie sehr gelenkig - üben Sie zu Hause immer?
Waren Ihre Eltern von dieser Kunst entzückt?
Sagen Sie mal, war oder ist die Klägerin rassig und sehr feurig?

Herr Verteidiger, haben Sie sich Notizen gemacht?
Und haben Sie schon einen Schlussstrich gezogen?
Sie waren doch dienstlich am gleichen Abend dort?
Haben Sie sich ein wenig das Treiben angesehen?
Wer berührte nun die Klägerin so unsittlich?
Und wer veranlasste, dass die restlichen Kleidungsstücke abgelegt wurden und als Zimmerdekoration Verwendung fanden?

Schreiber, Sie hatten doch den Auftrag, das Fest zu beobachten?
Was hat der Angeklagte mit der Klägerin in der Speisekammer getan?
Was taten Sie dann mit der Köchin im Hausflur?
Aber Sie sollten doch nach dem Hemd des Kindes sehen, wie sah das denn aus?

Herr Verteidiger, wer ließ die Gäste eine Polonaise auf der Straße unter den Laternen unbekleidet tanzen?
Und wer hat die schmutzigen Witze erzählt?

Klägerin, Sie sagten, Sie hätten keine Kinder?
Kein Verhältnis mit je einem Herrn gehabt?
Dann sind Sie noch Jungfrau?

Angeklagter, haben Sie jemanden mit der Klägerin verkehren sehen?
Haben Sie also Nebenbuhler?
Sind diese im Saal?

Frau Zeugin, Sie hatten doch ein Liebesverhältnis mit dem Verteidiger?
Tun Sie das des Öfteren und weiß das Ihr Mann?
Wann hatten Sie zum letzten Mal ein Erlebnis mit Ihrem Mann?

Schreiber, haben Sie vorhin etwas bemerkt?
Was taten die Klägerin und der Verteidiger in der Kanzlei?
Da hat also der Herr Verteidiger die Klägerin .....?

Herr Verteidiger, stimmt das?
Wer ist denn nun der Vater der Drillinge?
Und wer hat die Köchin in den Hintern gebissen?
Und wer hat die ganze Schweinerei gedeckt?

Danke, das genügt.

Alle erheben sich von den Plätzen! Das Gericht hat beschlossen, folgendes Urteil zu erteilen:

Damit ist die Verhandlung geschlossen!

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Gerichtsverhandlung(2)

Personen: Richter (R), Angeklagter (A), Zeugin (Z)

Darsteller(in) Text
R: Wie heißen Sie?
A: Suspensorium
R: Unterlassen Sie solche Witze
A: Herr Amtsrichter, ich wollte mich vornehm ausdrücken, denn ich bin Sackträger bei der Firma Eiermann.
R: Die Gertrud Baumann will ein Kind von Ihnen haben.
A: Sehr angenehm, Herr Richter, wo wohnt sie?
R: Unterlassen Sie gefälligst solche Witze, bekennen Sie sich der Vaterschaft schuldig?
A: Ja!
R: Wie ist es nun mit der Bezahlung?
A: Da will ich nichts für haben, das tat ich aus Liebe.
R: Haben Sie die Baumann alleine gehabt?
A: Nein, Herr Amtsrichter, ihre Schwester auch.
R: Erzählen Sie mal, wie es dazu kam.
A: Ich kam zu der Gertrud Baumann und fasste sie am Arsch!
R: Wenn Sie sich noch einmal solcher Ausdrucksweise bedienen, lasse ich Sie wegen ungebührlichen Benehmens vor Gericht drei Tage einsperren, erzählen Sie weiter.
A: Da kam ich mal wieder zu der Baumann und fasste sie an die … Herr Amtsrichter, ich möchte gern wissen, wie Pflaume in der Gerichtssprache heißt?
R: Angeklagter, Sie sind ein Schwein! Zum dritten Mal stehen Sie jetzt wegen Alimente vor Gericht, nehmen Sie sich doch eine Frau.
A: Das habe ich auch getan, leider kam der Mann zu früh nach Hause – und ich bekam blaue Augen. Die Zeugin Baumann erscheint mit Verspätung.
R: Frl. Baumann, warum kommen Sie so spät, wann haben Sie die Ladung erhalten?
Z: In der Nacht zum zweiten Pfingsttag unter den Linden im Park.
R: Sie verstehen mich falsch – ich meinte die Vorladung.
Z: Das war 4 Wochen vorher, bei Müller auf der Kegelbahn.
R: Wie alt sind Sie eigentlich?
Z: Ich bin 18 Jahre alt.
R: Frl. Baumann, wie hat die Sache damals gelegen?
Z: Nein Herr Richter, wir haben dabei gestanden.
R: Machte der Angeklagte von vornherein den Eindruck.....
Z: Nein, von hinten im Stehen.
R: Fräulein Baumann, lassen Sie mich ausreden, ich meinte, machte der Angeklagte von vornherein den Eindruck, als ob er Sie heiraten wollte?
Z: Das weiß ich nicht, so genau habe ich nicht hingeschaut.
R: Haben Sie sich denn nicht gewehrt?
Z: Das konnte ich nicht.
R: Warum denn nicht?
Z: Mit der einen Hand musste ich doch den Rock hochheben und mit der anderen Hand musste ich mich doch am Baum festhalten.
R: Die Verhandlung wird ausgesetzt zwecks Ortsbesichtigung mit praktischer Vorführung!

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Schäbig contra Schäbig

Personen: Ansager, Richter, Schäbig

Spieldauer: ca. 8 Minuten

Darsteller(in) Text
Ansager: Stellen sie sich vor wir befinden uns in einem Gerichtssaal. Zur Verhandlung kommt der Fall Schäbig contra Schäbig. Wenn das hohe Gericht nun den Saal betritt, hat sich das Publikum von den Plätzen zu erheben. Verstöße gegen diese Verordnung werden mit einer Geldstrafe geahndet. – Das Hohe Gericht! (Publikum erhebt sich, Ansager ab)
Richter: (Tritt auf, lädt das Publikum mit einer Handbewegung zum Sitzen ein. Er setzt sich auch und schaut missbilligend im Saal herum. Bei jeder Publikumsreaktion wird um Ruhe gebeten und die Glocke betätigt.) Zum Aufruf kommt der Fall Schäbig contra Schäbig! – Bitte eintreten!
Schäbig: (sieht auch so aus, behält den Hut auf, stellt sich sehr linkisch an den Tisch und grüßt, indem er mit dem Finger an den Hut tippt) - Tag!
Richter: (hebt die Brille hoch und sieht Schäbig an) - Warum nehmen Sie den Hut nicht ab?
Schäbig: (indigniert) - Das könnte ich schon machen, aber dann heißt es wieder, ich hätte im Gerichtssaal gebettelt.
Richter: Seien sie nicht albern und nehmen sie diesen Hut ab!
Schäbig: (Nimmt langsam den Hut ab.)
Richter: Sie sind der verheiratete Gelegenheitsarbeiter Hugo Schäbig?
Schäbig: Jawohl!
Richter: Ihr Name?
Schäbig: (glaubt, er hört nicht recht) - Immer noch Schäbig! - Hugo! - Hintere Grabenstraße 33, zweiter Stock links, dreimal klingeln!
Richter: (ungerührt) Wie alt?
Schäbig: Zweiundvierzig
Richter: Bekenntnis?
Schäbig: (beugt sich über den Tisch und zeigt auf die Akten. Lebhaft) - Unschuldig!
Richter: Natürlich, das sagen sie alle.
Schäbig: (zufrieden) - Also, wenn es alle sagen, dann müssen sie es auch glauben.
Richter: (liest in den Akten) In der Anklageschrift heißt es, Sie sollen am 17. Mai vergangenen Jahres in einem Anfall von Trunkenheit Ihre Ehefrau, die verheiratete Augustine Schäbig, geborene Beißzänger – sie sollen sie jämmerlich verprügelt haben?!
Schäbig: (freudig) Jawohl, die habe ich unheimlich vertrimmt.
Richter: (brüllt) Unerhört! Das dürfen sie nicht! Strafen stehen nur dem Gericht zu!
Schäbig: Also gut, wenn sie wieder mal Prügel braucht, dann schicke ich sie zu ihnen.
Richter: (blickt ihn missbilligend an und liest aus den Akten) Ebenso sollen sie die herbeigeeilte ledige Anna Hummel lebensgefährlich bedroht haben! - Sind sie mit dieser ledigen Frau Anna Hummel befreundet?
Schäbig: Um Himmels willen, nein! – Das ist meine Schwiegermutter!
Richter: Sie haben also ihrer Frau Schwiegermutter auch eine Tracht Prügel versprochen?
Schäbig: Ja! – Aber die wird sich noch eine Weile gedulden können!
Richter: (ungehalten) Quatsch! Hier steht, (er zeigt in die Akten) Sie haben ihrer Frau mit einem Schirm auf den Kopf geschlagen!
Schäbig: (entschuldigend) Aber die krummen Beine hatte sie schon vorher, darum habe ich sie ja geheiratet!
Richter: (ungläubig) Der krummen Beine wegen?
Schäbig: Natürlich. Weil sie so gut zu meinen Biedermeiermöbeln passten!
Richter: (klingelnd) Ruhe! Sie haben also den bewussten Schirm auf dem Kopf ihrer Frau entzwei geschlagen?
Schäbig: (entschuldigend) Das macht doch nichts, ich habe mir bereits wieder einen neuen Schirm gekauft.
Richter: (brüllt) Unerhört!
Schäbig: (aufgebracht) Hören sie mal, ich habe einen Schirm bitter nötig, wenn's regnet!
Richter: (brüllt) Schweigen sie! (jetzt wieder ruhiger) Wie konnten sie ihre Frau nur so zurichten?
Schäbig: (Krempelt die Ärmel hoch) Kommen Sie mal mit raus, dann werde ich es ihnen zeigen.
Richter: (brüllt) Schweigen Sie! Das ist Verächtlichmachung des Hohen Gerichts (er nimmt ein Foto aus den Akten) Ich habe hier ein Foto ihrer Frau nach der Tat - sehen sie sich's an. Sie haben ihre Frau ganz schön zugerichtet!
Schäbig: (sieht sich das Bild an und grinst) Ja, ja, mir hat sie nachher auch besser gefallen.
Richter: (legt unwillig das Bild in die Akten und liest) Außerdem haben sie zu ihrer Schwiegermutter „Dumme Ziege“ und „Blöde Kuh“ gesagt. Stimmt das?
Schäbig: Was?
Richter: Das mit der Ziege und der blöden Kuh!
Schäbig: Jawohl, das stimmt – aber gesagt habe ich es nicht.
Richter: (eindringlich) Bestimmt nicht?
Schäbig: (unwillig) Man kann doch nicht an alles denken!
Richter: (ganz ruhig) Standen sie schon einmal unter Eid?
Schäbig: Worunter?
Richter: Haben sie schon einmal geschworen?
Schäbig: Ich habe mir geschworen, nie wieder zu heiraten!
Richter: (unwillig, will der Sache ein Ende bereiten) Zur Sache! Nun ja, der Tatbestand ist ja weitgehend geklärt. Haben sie noch etwas zu ihrer Verteidigung zu sagen?
Schäbig: Selbstverständlich!
Richter: Bitte!
Schäbig: Glauben sie, was in der Bibel steht?
Richter: (erstaunt und etwas unschlüssig) Ich sehe zwar nicht ein, was das mit diesem Prozess zutun hat, aber natürlich glaube ich, was in der Bibel steht.
Schäbig: (bohrend) Steht da nicht drin, dass Gott die Frau aus der Rippe des Mannes geschaffen hat?
Richter: Allerdings, das steht da drin.
Schäbig: (pfiffig) Also! Dann wird es dem Manne doch gestattet sein, ein wenig auf seiner eigenen Rippe herumzuklopfen.
Richter: (klingelnd) Ruhe bitte! (er will nun zum Ende kommen) Reden sie nicht so dummes Zeug, sondern sagen sie mir ohne Umschweife, was sie veranlasst hat ihre Frau zu verprügeln, anschließend in einen Teppich einzurollen und einen Tag in eine Ecke zu stellen! Wie kamen sie dazu?
Schäbig: Durch schwere Beleidigung, Herr Ober-, Herr Obergerichtshof!
Richter: (blickt ihn durchdringend an) So? - Wer hat sie denn so schwer beleidigt?
Schäbig: Nun, jene... Sie - Meine Al… meine Frau!
Richter: Was hat sie denn gesagt?
Schäbig: Sie sagte, ich sei blöde!
Richter: Das ist aber eine in der Ehe durchaus übliche Bezeichnung.
Schäbig: Und alt sei ich, sagt sie.
Richter: Auch das ist keine Beleidigung!
Schäbig: (bringt seinen letzten Trumpf) Dann sagte sie noch Idiot zu mir!
Richter: (abschließend) tut mir leid, auch dieser Ausspruch ist heutzutage bei Kraftfahrern üblich! Also bei Schimpfworten wie blöde, alt, vertrottelt und Idiot kann in ihrem Falle von Beleidigung keine Rede sein! (er klappt die Akten zu)
Schäbig: (triumphierend) So? Wenn das so ist, dann leben sie wohl, Sie blöder, alter vertrottelter Idiot, Sie! (tritt ab)

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