Jeder Tropfen zählt - Dürre in Ostafrika

Sonstige Sketche (1)

Witzige Bühnenszenen für 2 Personen über Situationen aus dem täglichen Leben

Übersicht

Sketche für zwei Personen

Sketche für 2 Personen

Auf dem Bauernhof

Personen: Ein Bauer, ein Knecht

Der Bauer ruft seinen Knecht Ernst. Der Knecht stottert. Die Komik wird dadurch erzielt, dass der Knecht am Satzende die einfachen Worte nicht herauskriegt, dann ein weit schwereres Synonym wählt, das ihm ohne weiteres von der Zunge tropft.

Der Knecht tritt auf, etwas dümmlich

Darsteller(in) Text
Bauer: Ernst! - Ernst!
Knecht: Sch...sch...sch... Chef!
Bauer: Na, was ist den los, Du wolltest mich sprechen?
Knecht: Ja, Schsch... Chef, ich hau' die Arbeit h...h....h...., also ich kündige!
Bauer: (erstaunt) Du kündigst? Warum, das denn?
Knecht: Wegen der starken Inanspruchnah...nah..nah, also wegen dem Streß!
Bauer: Streß? Was für'n Streß?
Knecht: Na, ich muß mich doch immer um die Hüh... , um die Hüh... , um die Hüh.., um die Hüh...
Bauer: Hühner!
Knecht: F....fff....vorsagen gilt nicht. Also ich muß mich immer ums Geflügel kümmern. Da ruf' ich morgens immer Put-Put-Put-Put, und dann kommen die Hü... Hühner alle rauraurau...raus!
Bauer: Na und?
Knecht: Na und abends muß ich sie wieder reireirei... Rein bringen!
Bauer: Ja, na und?
Knecht: Da gehen sie alle reireirei...rein - bis auf ei ei ei... Eins!
Bauer: Ach?!
Knecht: Das wi...wi..wi... Also das möchte nicht! Da sag' ich immer zu dem Hu.. Huhn: Geh' reirei... Rein, du sonst hau' ich dich ka....putputputput!
Bauer: Na und?
Knecht: (weinerlich beschließt er) Dann komm' sie alle wieder raus!

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Der Schachtisch

Darsteller(in) Text
Heinz: Treffen sich zwei alte Bekannte in der Einkaufsstrasse. Freundlicher Gruss, dann fragt der eine. Sag mal, was hast du denn da unterm Arm?
Willi: Ein Schachspiel, hab ich grad gekauft.
Heinz: Schach? Was ist das denn?
Willi: Ach, ein uraltes Spiel, damit haben schon die alten Römer gespielt.
Heinz: (klopft gegen den Schachtisch) Donnerwetter, hat sich aber gut gehalten, sieht garnicht so alt aus, das Ding.
Willi: Wie ist es, wollen wir mal eine Partie wagen?
Heinz: Klar, das will ich doch mal sehen.
Willi: (stellt den Tisch mitten in der Einkaufsstrasse auf und drapiert die Figuren, wie es halt beim Schach üblich ist. Bei Heinz sieht das alles recht merkwürdig aus.) Sag mal, was ist denn mit deinen Bauern?
Heinz: Wieso?
Willi: Die stehen ja alle auf einen Haufen.
Heinz: Na und? – Produktionsbesprechung.
Willi: Ja und wo sind dann bitte die Läufer?
Heinz: Was für Dinger?
Willi: Na, die LÄUFER!
Heinz: Brauchst du Läufer? Willst du Bier holen lassen?
Willi: Darf ich mir denn die Frage erlauben, was mit deiner Dame los ist?
Heinz: Ach, sie hatte die Grippe, aber es geht schon wieder.
Willi: NEIN! Die Figur meine ich.
Heinz: Ausgezeichnet, Taillie 56.
Willi: NEIN! Die Spielfigur.
Heinz: Die hab ich in der Tasche, die spiel ich als letzten Stich aus. Aber sag mal, wo sind denn die Würfel?
Willi: (verzweifelnd) Würfel? Zum Schach braucht man doch keine Würfel.
Heinz: Nicht? Ja dann spielst du es anders als ich.
Willi: Und wo bitte schoen sind die Türme?
Heinz: Die Türme?
Willi: JAAAAAA!
Heinz: Gut getarnt, getarnt, daraus lasse ich dich beobachten.
Willi: Nun denn, lass uns beginnen. Du bist am Zug.
Heinz: Ist gut - was bin ich?
Willi: Du sollst einen Zug machen.
Heinz: Ich soll was?
Willi: Einen Zug machen!
Heunz: Einen Zug?
Willi: JJAAAAA!
Heinz: Gut, mach ich halt 'nen Zug. Tschuf, tschuf, tschuf, tschuf, tschuf …
Willi: Halt!
Heinz: Pling.
Willi: Was war denn das?
Heinz: Die Notbremse.
Willi: Also gut, mach ich den ersten Zug.
Heinz: Ist recht.
Willi: Ich setzte meinen Bauern vor dein Pferd.
Heinz: Nein – auf mein Pferd.
Willi: Quatsch, vor dein Pferd.
Heinz: Nee, auf mein Pferd, der Bauer will doch reiten.
Willi: Na gut, dann schlage ich dein Pferd.
Heinz: Ist recht, was tust du?
Willi: Ich schlage dein Pferd.
Heinz: Du bist ja ein Tierquäler, das sag ich dem Tierschutzverein.
Willi: Es hat keinen Zweck - ich geb es auf."
Heinz: Waaas? Du gibst schon auf? Dann hab ich ja gewonnen!

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Die Heiratsanzeige

Szene: Anzeigenredaktion der Tageszeitung

Darsteller(in) Text
Er: Guten Tag.
Sie: Womit kann ich dienen?
Er: Da es mir an anderer Gelegenheit fehlt, möchte ich bei Ihnen eine Heiratsanzeige aufgeben.
Sie: Haben Sie besondere Wünsche?
Er: Ich war noch nie in meinem Leben anspruchsvoll.
Sie: Also können wir gleich mit dem Aufsetzen beginnen. (Sie flüstert schreibend die Worte nach.)
Er: Eine junge, anständige Frau, aus gutem Hause, mit blauen Augen und blondem Haar.
Sie: Muss es unbedingt blond sein?
Er: Ja, denn für blond hatte ich schon in der Kindheit eine Vorliebe, was Mutters Honigglas gerade nicht zuliebe kam.
Sie: Weiter.
Er: Ansehnliche Mitgift, Schuhgröße 43.
Sie: (lacht) Warum denn ausgerechnet Schuhgröße 43?
Er: Wissen Sie, meine Tante in Amerika hat mir letztes Jahr einen ganzen Waschkorb voll ihrer getragenen Schuhe geschickt, und da wäre es gut, wenn sie meine Frau auftragen könnte.
Sie: Weiter.
Er: Die Klavier spielen kann.
Sie: Waas Klavier spielen! Haben sie überhaupt ein Klavier?
Er: Nein, das grad nicht, aber ich meine halt, dass es einer Frau gut ansteht, wenn sie's kann!
Sie: Weiter.
Er: Zwecks baldiger Heirat gesucht. So, nun reicht's.
Sie: (liest die ganze Anzeige vor) Eine junge anständige Frau aus gutem Hause, mit blauen Augen, und blondem Haar, ansehnliche Mitgift, Schuhgröße 43, die Klavier spielen kann, zwecks baldiger Heirat gesucht. (Sie rechnet den Preis aus, zählt) 2 + 4 + 6 = 12, also 12 x 3 = 36 Euro.
Er: Waas? 36 Euro? Das ist zuviel. Wer weiß, ob eine Frau überhaupt solch eine Summe wert ist.
Sie: Wir können ja manche Worte streichen, dann wird's schon billiger.
Er: Also fangen wir von vorne an.
Sie: Eine
Er: Streichen. Ist doch klar, dass ich keine drei will.
Sie: junge
Er: Streichen. Ist ja logisch, dass ich keine Großmutter mehr heiraten will.
Sie: anständige
Er: Das lassen, anständig muss sie sein.
Sie: Frau
Er: Streichen! Hat noch keiner einen Mann geheiratet.
Sie: aus gutem Hause
Er: Streichen! Ist mir doch egal, ob das Haus gut ist, aus dem sie kommt.
Sie: mit blauen Augen
Er: Streichen! Dem kann man, wenn's Not tut, ein bisschen nachhelfen.
Sie: und blondem Haar
Er: Streichen! Wer weiß, ob das bis dahin noch Mode ist.
Sie: ansehnlichen Mitgift
Er: „ansehnlich“ streichen. Was schert mich das, ob die Mitgift ansehnlich ist oder nicht, Hauptsache, sie hat was.
Sie: Schuhgröße 43
Er: Streichen! Wenn die mal so 2 Monate meine Frau ist, passt sie sowieso in keine Schlappen mehr.
Sie: die Klavier spielen kann.
Er: Streichen! Der wird ich schon selber die Saiten aufziehen.
Sie: zwecks baldiger Heirat
Er: Zwecks baldiger Heirat streichen! Ist doch klar, dass ich keine 30 Jahre mehr warten kann.
Sie: Sie sind sehr genau in solchen Dingen.
Er: Kennen Sie nicht das kleine Verslein? Bei manchem Heiratsinserat fällt man gar gründlich rein, man schreibt einen Brief, bekommt ein Bild, das muss ´ne Schönheit sein, doch stehst du vor dem Traualtar, erschrickst du wie noch nie, da kannst du gar nichts machen, da stehst du machtlos vis-à-vis.
Sie: So, nun will ich mal sehen, was noch übrig bleibt. (Laut) Anständige Mitgift gesucht!

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Schiller und Schaller

Begegnung auf dem Bahnhof:

Darsteller(in) Text
Er: Na, wo wollen Sie denn hin?
Sie: Nach Weimar!
Er: Was wollen Sie denn in Weimar?
Sie: Ich will zum Antiquitätenhändler Schaller.
Er: Ach, zum Schaller!
Sie: Kennen Sie den Schaller?
Er: Leider nein, aber was wollen Sie denn von Schaller?
Sie: Dort ist ein Schreibtisch zu ersteigern aus dem Nachlass von Schiller.
Er: Ach, ist der tot?
Sie: Wer?
Er: Na, Schiller! Sie sprechen doch von einem Nachlass, da muss er doch gestorben sein.
Sie: Wissen Sie denn nicht, dass Schiller tot ist?
Er: Leider nein! Ich lese keine Zeitungen!
Sie: Aber der ist doch schon über 100 Jahre tot.
Er: So lange schon? Und heute ist erst die Versteigerung?
Sie: Nein! Schaller hat den Schreibtisch bekommen!
Er: Von Schiller?
Sie: Nein! Schaller hat den Schiller gar nicht gekannt!
Er: Wieso konnte dann Schiller dem Schaller einen Schreibtisch vermachen, wenn er ihn gar nicht kannte?
Sie: Aber Schiller hat dem Schaller gar keinen Schreibtisch vermacht!
Er: Wieso? Sie sagten doch, der Schaller hätte ...
Sie: Jetzt hören Sie doch endlich mit dem Schaller auf!
Er: Sie haben ja damit begonnen. Glauben Sie, mich interessiert ein Schreibtisch von ihm und irgendeinem Schiller?
Sie: Wissen Sie denn nicht, wer Schiller war?
Er: Weiß ich nicht! Also wer war das?
Sie: Schiller war ein Dichter!
Er: Was Sie nicht alles wissen! Was hat er denn gedichtet?
Sie: Zum Beispiel: Die Jungfrau von Orleans.
Er: War die denn undicht?
Sie: Die Jungfrau von Orleans war eine Heldin, eine einmalige Erscheinung!
Er: Sie haben recht, eine Jungfrau ist immer eine einmalige Erscheinung! War sie die Freundin von Schiller?
Sie: Nein!
Er: Ach, vom Schaller?
Sie: Nein!
Er: Schreien Sie nicht so, ich kann nichts dafür, dass Schiller eine Jungfrau gedichtet hat. Hat er ihr auch einen Schreibtisch vermacht?
Sie: Schiller hat die Jungfrau gar nicht gekannt.
Er: Ach, die hat er auch nicht gekannt. Da kann er ja leicht behaupten, dass sie eine Jungfrau war.
Sie: Ich kann nicht begreifen, dass man nichts von Schiller wissen kann!
Er: Ich weiß aber gar nichts!
Sie: Kennen Sie denn wenigstens Wilhelm Tell?
Er: Hat er gesagt, er kennt mich?
Sie: Nein! Aber Wilhelm Tell war doch auch ein Held!
Er: Ach, wie die Jungfrau von Orleans?
Sie: Ja!!!
Er: Hatten die zwei etwas miteinander?
Sie: Nein! Hören Sie mal: Tell war ein Schweizer!
Er: Esse ich nicht, der stinkt mir zu sehr!
Sie: Aber Tell war doch kein Käse! Er war ein Freiheitsheld. Er hat auf Obst geschossen!
Er: Der war wohl nicht ganz dicht! Oder war er beim Zirkus? Warum hat er denn auf Obst geschossen?
Sie: Jetzt hören Sie mir mal zu: Der Wilhelm Tell musste seinem Sohn einen Apfel vom Kopf schießen, weil er den Hut auf der Stange nicht gegrüßt hat.
Er: Wollen Sie mich für blöd halten? Welch ein vernünftiger Mensch schießt auf Obst, wenn er einen Hut auf der Stange nicht grüßt?
Sie: Kennen Sie den nicht das berühmte Zitat?
Er: Welch ein Zitat?
Sie: Durch diese kahle Hose ...
Er: Was???
Sie: Sie machen mich schon ganz wahnsinnig! - Durch diese hohle Gasse muss er kommen.
Er: Wer hat das gesagt, mit der Hosen Kasse - kahlen Hose - hohlen Gasse?
Sie: Wilhelm Tell! Und dann hat er sich hinter einen Busch gesetzt!
Er: Sie sollten sich schämen! Sie scheinen ja einen feinen Bekanntenkreis zu haben, das muss man schon sagen!
Sie: Ja - kennen Sie denn wenigstens die Räuber?
Er: Meinen Sie die Herren vom Finanzamt?
Sie: Nein, von Schiller!
Er: Den Schiller hat man bestohlen? Das wird der Schaller gewesen sein, dem hat der Schreibtisch nicht genügt ...
Sie: Der Schreibtisch hat für mich antiken Wert!
Er: Einen dicken Wert?
Sie: Antiken Wert! Auf diesem Schreibtisch hat Schiller die Maria Stuart bearbeitet ...
Er: Das muss ja ein feiner Herr gewesen sein! Dieser Herr Schiller!
Sie: Das war ein Trauerspiel!
Er: Kann ich mir vorstellen. Und deswegen wollen Sie sich den Schreibtisch kaufen?
Sie: Man könnte die Götter anrufen!
Er: Haben Sie denn die Nummer? Denn die müssen Sie ja wenigstens haben ... Jetzt machen Sie mich wahnsinnig!
Sie: Jetzt noch eine letzte Frage ...
Er: Aber die letzte! Die Allerletzte!
Sie: Kennen Sie die Braut von Messina?
Er: Ich kenne nicht einmal den Messina persönlich, wie soll ich denn da seine Braut kennen?
Sie: Aber Messina ist doch eine Stadt in Italien und kein Mann!
Er: Von der Stadt war die Dame die Braut, von der ganzen Stadt also? Ach ne, feine Dame, die passt zum Wilhelm Tell hinterm Busch - zu den feinen Herren da ...
Sie: Also, wenn ich Sie so ansehe, komme ich mir vor wie in Calais.
Er: Wieso?
Sie: Gegenüber Dover!
Er: Ach so, - was? Ein Glück, dass ich das nicht verstanden habe. Aber jetzt fällt mir doch etwas von Schiller ein!!!
Sie: Nein!!!
Er: Den Götz von Berchtesgaden, ich mein den Götz von Berlichingen!
Sie: Ich bitt Sie, der war von Goethe!
Er: Nicht einmal der ist von Schiller?
Sie: Nein! Nein! Nein!
Er: Dann habe ich genug!
Sie: Sie haben genug? Ich habe genug! Sie Nilpferd, Sie!
Er: War das im Spaß oder im Ernst?
Sie: Im Ernst!!!
Er: Da haben Sie Glück gehabt! Ich verstehe nämlich keinen Spaß! Aber jetzt verreise ich!
Sie: Ach! Wohin denn?
Er: Jetzt fahr ich nach Weimar und kaufe mir den Schreibtisch von Schaller, auf dem Schiller Maria Stuart bearbeitet hat, weil die Jungfrau von Orleans den Hut auf der Stange von Wilhelm Tell nicht gegrüßt hat!

Auf Wiedersehen!

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