Alle stehn um dich herum:
Fotograf und Mutti
und ein Kasten, schwarz und stumm,
Felix, Tante Putti …
Sie wackeln mit dem Schlüsselbund,
fröhlich quietscht ein Gummihund.
„Baby, lach mal!“ ruft Mama.
„Guck“, ruft Tante, „eiala!“
Aber du, mein kleiner Mann,
siehst dir die Gesellschaft an …
Na, und dann – was meinste?
Weinste.
Später stehn um dich herum
Vaterland und Fahnen;
Kirche, Ministerium,
Welsche und Germanen.
Jeder stiert nur unverwandt
auf das eigne kleine Land.
Jeder kräht auf seinem Mist,
weiß genau, was Wahrheit ist.
Aber du, mein guter Mann,
siehst dir die Gesellschaft an …
Na, und dann - was machste?
Lachste.
Deine Mutter hat dich geboren,
deinen Leib in die Welt gesetzt.
Der Himmel hat dich auserkoren.
Dein Leben wird jetzt schnell vernetzt.
Bleibe gelassen und beständig,
Hoffnung und Mut seien dir inwendig.
Erlaube dir auch mal schwach zu sein,
sehe Fehler nach und eigene ein.
Als Kleinkind bist du selbstvergessen.
Knaben handeln öfters wesensfremd.
Jungens haben eigene Interessen.
Ein Mann will viel schaffen, bis nass ist sein Hemd.
Greise sind von Ursprüngen wie besessen.
Lebe! - ohne meine Worte zu vergessen!
Geburt eines glücklichen Babys Bild von unbekannt auf Pixabay
Es kam auf die Welt an einem Regentag.
Vater strahlte: „Da ist ja mein Blag!“
Auch Mama nahm es in ihre Arme:
„Der Herrgott bloß sich seiner erbarme!“
Mutter liebte die Sterne in der Nacht,
was in der Höh' der Herrgott vollbracht.
Sie liebte Blumen, selbst im Einbettzimmer.
ihren frischen Duft und viel Luftgeflimmer.
Oft vernahm Mutter sein zu lautes Schreien.
Sein Gebrüll war ja auch fast zum Entzweien.
Sah sie seinen Blick, sein Lächeln, die Hände,
durfte es brabbeln, beinah’ ohne Ende!
Nachwort:
Kam mit ihm neues Leben ins Elternhaus?
Sieht sein Umfeld jetzt viel besser aus?
Es kam in die Welt, mit geringen Gaben.
Familien müssen auch heute Zukunft haben!
Lieber Gott, ich bin noch so klein
und kann so vieles nicht allein.
Drum laß Menschen sein auf Erden,
die mir helfen groß zu werden,
die mich schützen, die mich leiten,
die mich nähren, die mich kleiden;
die mich trösten, wenn ich weine.
Lieber Gott und noch das Eine,
wenn ich’s mal zu toll getrieben,
mach, dass sie mich trotzdem lieben.
Liebe gab ich, ganz ohne Worte,
für ein unerwartet Babyglück.
Das Kind schlich durch eine Pforte,
gibt Liebe zurück, Stück für Stück.
Es lässt sich wiegen in den Tag hinein,
macht aus Trübsal herrlichsten Sonnenschein.
Der Himmel hat einen Stern verloren.
Du hast uns heute gleich auserkoren!
Ist es die Macht des Geldes
nach dem alle Menschen rennen
und keinen anderen Reichtum kennen?
Nein, für mich ist es,
das lernen zu versteh’n,
mit den Augen eines Kindes zu seh’n.
Das Lächeln und das Weinen
das ist Reichtum will mir scheinen.
Wenn es dir das Händchen hält,
es lieblich plappert und erzählt,
mit strahlenden Augen es dich ansieht,
du dich diesem Blick nicht kannst entzieh’n.
Später wenn es dir entgegen tappt
und das laufen endlich klappt,
dir in deine Arme jauchzend fällt,
das ist der grösste Reichtum dieser Welt.
Wenn ein Kind geboren ist,
braucht es eine Wohnung,
Kleider, eine Spielzeugkist,
Bonbons als Belohnung,
Murmeln und ein eignes Bett,
einen Kindergarten,
Bücher und ein Schaukelbrett,
Tiere aller Arten,
Wälder, Wiesen, eine Stadt,
Sommer, Regen, Winter,
Flieger, Schiffe und ein Rad,
viele andre Kinder,
einen Mann, der Arbeit hat,
eine kluge Mutter,
Länder, wo es Frieden hat
und auch Brot und Butter.
Wenn ein Kind nichts davon hat,
kann ’s nicht menschlich werden.
Dass ein Kind das alles hat,
dafür sind wir auf der Erden.