Lila Ei im grünen Gras Bild von Helga Kattinger auf Pixabay
Was seh’ ich da im hohen Gras,
ist da nicht ein Osterhas’?
Er spitzt die Löffel, sprich das Ohr,
lugt auch übers Gras hervor.
Dann springt er los, mit einem Satz.
Meister Lampe auf der Hatz?
Ich schaue nach, was denn dort sei,
da liegt ein buntes Osterei.
„Häschen, Häschen, her zu mir,
bist ein wunderschönes Tier.
Lass mich bitte einmal raten:
Frohlockt mir ein Hasenbraten?“
Die Lerche stieg am Ostermorgen
empor ins klarste Luftgebiet
und schmettert, hoch im Blau verborgen,
ein freudig Auferstehungslied.
Und wie sie schmetterte, da klangen
es tausend Stimmen nach im Feld:
Wach auf, das Alte ist vergangen,
wach auf, du frohverjüngte Welt!
Wacht auf und rauscht durchs Tal, ihr Brunnen,
und lobt den Herrn mit frohem Schall!
Wacht auf im Frühlingsglanz der Sonnen,
ihr grünen Halm und Läuber all!
Ihr Veilchen in den Waldesgründen,
Ihr Primeln weiß, ihr Blüten rot,
Ihr sollt es alle mitverkünden:
Die Lieb’ ist stärker als der Tod.
Wacht auf, ihr trägen Menschenherzen,
Die ihr im Winterschlafe säumt,
In dumpfen Lüsten, dumpfen Schmerzen
Ein gottentfremdet Dasein träumt.
Die Kraft des Herrn weht durch die Lande
Wie Jugendhauch, o laßt sie ein!
Zerreißt wie Simson eure Bande,
Und wie der Adler sollt ihr sein.
Wacht auf, ihr Geister, deren Sehnen
Gebrochen an den Gräbern steht,
Ihr trüben Augen, die vor Tränen
Ihr nicht des Frühlings Blüten seht,
Ihr Grübler, die ihr fern verloren
Traumwandelnd irrt auf wüster Bahn,
Wacht auf! Die Welt ist neugeboren,
Hier ist ein Wunder, nehmt es an!
Ihr sollt euch all des Heiles freuen,
Das über euch ergossen ward!
Es ist ein inniges Erneuen
Im Bild des Frühlings offenbart.
Was dürr war, grünt im Wehn der Lüfte,
Jung wird das Alte fern und nah,
Der Odem Gottes sprengt die Grüfte –
Wacht auf! der Ostertag ist da.
Da seht aufs neue dieses alte Wunder:
Der Osterhase kakelt wie ein Huhn
und fabriziert dort unter dem Holunder
ein Ei und noch ein Ei und hat zu tun.
Und auch der Mensch reckt frohbewegt die Glieder -
er zählt die Kinderchens: eins, zwei und drei …
Ja, was errötet denn die Gattin wieder?
Ei, ei, ei,
ei, ei,
ei!
Der fleißige Kaufherr aber packt die Ware
ins pappne Ei zum besseren Konsum:
Ein seidnes Schnupftuch, Nadeln für die Haare,
Die Glitzerbrosche und das Riechparfuhm.
Das junge Volk, so Mädchen wie die Knaben,
sucht die voll Sinn versteckte Leckerei.
Man ruft beglückt, wenn sie's gefunden haben:
Ei, ei, ei,
ei, ei,
ei!
Und Hans und Lene steckens in die Jacke,
das liebe Osterei - wen freut es nicht?
Glatt, wohlfeil, etwas süßlich im Geschmacke,
und ohne jedes innre Gleichgewicht.
Die deutsche Politik … Was wollt ich sagen?
Bei uns zu Lande ist das einerlei -
und kurz und gut: verderbt euch nicht den Magen!
vergnügtes Fest! vergnügtes Osterei!
Ist’s an Ostern lau und warm
Ist’s an Ostern lau und warm,
frisst dich die Verwandtschaft arm
Ist’s an Osten warm und heiter
geht die Fresserei gleich weiter
Drum liebe Hausfrau hör die Moral von der Geschicht:
Vergiss beim Einkauf Schappi nicht.
Denn im Falle eines Falles
frisst die Verwandtschaft einfach alles
Grün gefärbte Ostereier Bild von BellaDonna auf Pixabay
Ein Huhn legte einst bunte Eier,
für die kommende Osterfeier.
Ein Ökobauer, aus Hinterzarten,
liebte „die Grünen“, die ziemlich harten.
Nach der Feier kamen die Eier,
hinter den Hof, in einen Weiher.
Er verkaufte sie auch als Partyeier,
bis zu nächsten Weihnachtsfeier!
Wenn die Hasen
nicht mehr grasen,
denn wer mag schon grüne Eier?
Und statt dessen
ganz besessen
Weinbrand trinken und Liköre,
wenn der Krokus
einfach raus muss,
dass die Biene ihn betöre,
und die Sonne
strahlt mit Wonne,
dann naht bald die Osterfeier!
Wenn ständig aufgescheuchte Hennen
Recht kopflos durch die Gegend rennen
Und hinter jedem grünen Zweig
Sich ein verkitschter Hase zeigt
Wenn man bei jedem falschen Schritt
In etwas Buntgefärbtes tritt
Dann ist sie wohl nicht mehr sehr weit
Die österliche Eierzeit
Jetzt ist der Himmel aufgetan,
jetzt hat er wahres Licht!
Jetzt schauet Gott uns wieder an
mit gnädigem Gesicht.
Jetzt scheinet die Sonne
der ewigen Wonne!
Jetzt lachen die Felder,
jetzt jauchzen die Wälder,
jetzt ist man voller Fröhlichkeit.
Jetzt ist die Welt voll Herrlichkeit
und voller Ruhm und Preis.
Jetzt ist die wahre, goldne Zeit
wie einst im Paradeis.
Drum lasset uns singen
mit Jauchzen und Klingen,
frohlocken und freuen;
Gott in der Höh sei Lob und Ehr.
Jesus, du Heiland aller Welt,
dir dank ich Tag und Nacht,
dass du dich hast zu uns gesellt
und diesen Jubel bracht.
Du hast uns befreiet,
die Erde erneuet,
den Himmel gesenket,
dich selbst uns geschenket,
dir, Jesus, sei Ehre und Preis.
Osterglocken vor einer Felswand Bild von Cornell Frühauf auf Pixabay
Die Ostersonne steigt empor,
tritt durch das goldne Morgentor
beim Klang der Osterglocken.
Die Erde prangt im Festtagskleid
in neu erwachter Herrlichkeit,
und alles ist Frohlocken.
Der Heiland lebt, er ist nicht tot,
er ging hervor beim Morgenrot
aus finstern Grabesbanden.
Die Engel Gottes tun es kund
der ganzen Welt mit frohem Mund:
„Der Herr ist auferstanden!“
Der Stein, so schwer, so fest und groß,
vermochte nicht, im Erdenschoß
den Herrn der Welt zu halten,
der Osterkönig ist nun frei,
die Siegel brach der Held entzwei,
trotz höllischer Gewalten.
Wir sehen nun mit Glaubenssinn,
das leere Grab und nichts darin
als himmlische Gesandten.
Wir gehen mit den frommen Frau’n,
den Lebensfürsten selbst zu schau’n,
der wahrlich auferstanden.
Wir eilen ohne Rast und Ruh
dem holden Freund der Sünder zu,
und sinken ihm zu Füßen,
wie jene Jesusjünger dort,
so hören wir sein Friedenswort,
sein sel’ges Ostergrüßen.
Der Herr ist Sieger allezeit,
in Kreuz und Todesbitterkeit,
der starke Fürst des Lebens.
Wer ihm vertraut in aller Not,
ihm treu verbleibt bis an den Tod,
glaubt wahrlich nicht vergebens.
Zwar ist in diesem Jammertal
der Weg der Zionspilger schmal,
und eng die Himmelspforte.
Wir wissen wohl:
Durch Kreuz und Leid
führt unser Pfad zur Herrlichkeit,
nach Gottes heil’gem Worte.
Der Osterkönig geht voran
und zeigt uns selbst die rechte Bahn,
auch durch des Todes Türen.
Und ob es eine Weile währt,
so wird er uns doch – schön verklärt –
zur Himmelsfreude führen.
Oh Siegesfürst, du Osterheld,
dir bringt die ganze Sünderwelt
Anbetung, Preis und Ehre.
Dort in des Himmels Osterschein
klingt unser Halleluja rein,
im Chor der Himmelsheere.
Eichelhäher sitzt auf einem Zweig Bild von sharkolot auf Pixabay
Ich sah einen jungen Eichelhäher,
der überflog mein Frühlingsland.
Die Welt versank im Blütenmeer,
weil alles geschah Jesus zur Ehr,
der für die Menschheit auferstand!
Bunte Eier zu Ostern Bild von Ilo auf Pixabay
Einen Kühlschrank gab es im Mittelalter noch nicht. Deshalb kochte man die Eier, um sie länger haltbar zu machen. Damit man die „alten“ Eier nach der Fastenzeit nicht mit den frischen verwechseln konnte, wurden sie zusätzlich rot eingefärbt.
Vögel tirilieren,
Kinder jubilieren.
Im Garten sucht die junge Meute,
Eier und viel süße Beute.
Geh’ auch Du hinaus zum Feiern,
such’ nach bunten Ostereiern.
Auch in den Eltern steckt ein Kind.
Grünes erfreut Sonne und Wind.
Der Osterhase liebt das Verstecken,
damit Du Leck’res kannst entdecken.
Ostern steht für neues Leben,
Ostern will uns Hoffnung geben.
Und die Botschaft für diese Zeit?
Halt’ Dich fürs Neue stets bereit.
Halt’ Deinen Glauben fest im Blick!
Das ist mein Gruß, den ich Dir schick!
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden, belebenden Blick.
Im Tale grünet Hoffnungsglück.
Der alte Winter in seiner Schwäche
zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
ohnmächtige Schauer körnigen Eises
in Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes.
Überall regt sich Bildung und Streben,
alles will sie mit Farbe beleben.
Doch an Blumen fehlts im Revier.
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurückzusehen!
Aus dem hohlen, finstern Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
denn sie sind selber auferstanden.
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
aus der Straßen quetschender Enge,
aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh, wie behend sich die Menge
durch die Gärten und Felder zerschlägt,
wie der Fluß in Breit und Länge
so manchen lustigen Nachen bewegt,
und, bis zum Sinken überladen,
entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges ferner Pfaden
blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel.
Hier ist des Volkes wahrer Himmel.
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
Unser Osterfest kehrt wieder
Rote Tulpen zu Ostern Bild von Myléne auf Pixabay
Tulpen symbolisieren den Frühling, die Wiedergeburt und die Freude, die mit der Osterzeit einhergeht.
Die Frage stellt sich nebenbei:
„Wie kam der Hase an das Ei?“
Gelegt hat er es sicher nicht –
auch einiges dagegen spricht,
dass er mit Hühnern hat ’nen Deal.
Doch wie passt dann der Has’ ins Spiel?
Ein Götterbote – liest man dann
war früher er – fing’s damit an?
Dem Ei und ihm sei eins gemein –
ein Fruchtbarkeitssymbol zu sein.
Vor Jahren brachten Kuckuck, Hahn
und auch der Fuchs noch Eier an.
Der Has’ behielt die Oberhand –
ist nun bekannt in Stadt und Land.
Warum auch immer er erwählt –
das einzige was wirklich zählt
ist dass man eines nicht vergisst:
Dass Christus auferstanden ist.