Herbstgedichte von Heidi Hollmann
Herbstgedichte, Herbstlyrik, Herbstpoesie – von Heidi Hollmann
Autor: Heidi Hollmann
Der Bäume Blätterkleid
Autorin: Heidi Hollmann
Die Bäume ohne Blätterkleid
Sind nunmehr öd und kahl
Vergangen ist die schöne Zeit
Die Welt wird öd und schal
Die Stürme brausen auf mit Macht
Sie fegen um das Haus
Und jeder gibt besonders Acht
Geht nicht mehr gern hinaus
Die Sonne zieht sich arg zurück
Der Himmel ist meist grau
Verschwunden ist das Sommerglück
Egal wohin ich schau
Die Herzen werden uns oft schwer
Der Winter wird bald kommen
Er kommt mit Schnee und Eis daher
Und macht uns sehr beklommen
Und wenn der Winter endlich flieht
Was kann es Schönres geben
Widmen wir dem Frühling gern ein Lied
vom neuerwachten Leben
© Heidi Hollmann
Der Laubbläser
Autorin: Heidi Hollmann
Mit Getös’ jagt er die Blätter
die der Herbststurm abgemäht.
Ich persönlich fänd’ es netter,
wenn er’s mit dem Rechen tät.
Ach, was sehen meine Augen,
Blätter schweben auf und nieder.
Wozu soll’n Geräte taugen.
Wenn die Blätter kehren wieder.
Freigelegt ist ein Stück Rasen.
Das gefällt den Bunten nicht.
Mögen weiterhin dort grasen.
Sind auf Wirbeln nicht erpicht.
Auf dem vormals dichten Rasen
zeigen kahle Stellen sich.
Der Bläser hat zu viel geblasen.
Ehrlich, es erschüttert mich.
Kann man nicht auch leise fegen.
Wie in frühr’en schönen Zeiten.
Ach, was wäre das ein Segen.
Ließ man lautlos Rechen gleiten.
Aber warum einfach handeln,
wenn es auch geht kompliziert.
So wird sich der Rasen wandeln,
weil er an Substanz verliert.
Der Laubjäger entfernt die Blätter
die der Herbststurm abgemäht.
Ach, was wäre er ein Netter,
wenn er’s mit dem Rechen tät.
© Heidi Hollmann
Herbstblätter
Autorin: Heidi Hollmann
Herbstblätter unter meinem Fuß.
Sie sind so herrlich bunt.
Ein Vogelruf, nur mir zum Gruß.
Von Ferne bellt ein Hund.
Ich fühl mich einsam, nicht allein.
Mir wird die Seele weit.
Ach, schön ist diese Einsamkeit
in dieser lauten Zeit.
Es riecht nach Moder hier und dort.
Und nach Vergänglichkeit.
Ich liebe diesen stillen Ort,
den Frieden weit und breit.
Umhüllt der Schnee bald Wald und Flur.
Ist das der Zeiten Lauf.
Sie ruht ja nur, die Allnatur.
Im Frühjahr wacht sie auf.
© Heidi Hollmann
Herr Herbst
Autorin: Heidi Hollmann
Er würgt den grossen Sommer ab.
Eilt her mit Macht und Brausen.
Im Pakt mit Regen, Sturm und Wind
lässt er die Blätter sausen.
Restfrüchte fegt er frech vom Baum,
Verwüstung muss es geben.
Die Blumen schreckt er aus dem Traum,
zerstört ihr zartes Leben.
Bis ihm sein letztes Stündlein pocht,
wird er ein Ekel bleiben,
und nur vom Winter unterjocht,
lässt sich Herr Herbst vertreiben.
© Heidi Hollmann
Hoffnung auf Frieden
Autorin: Heidi Hollmann
Der Sommer hat uns sehr gefallen
Er hat vollendet seinen Plan
Der Herbst lässt bunte Blätter fallen
Wie er es allzeit schon getan
Wir wünschen uns noch schöne Tage
In denen uns die Sonne scheint
Bevor der Winter diese Plage
Mit Schnee und Hagel sich vereint
So bleibt uns nur ein frohes Hoffen
Auf das Schönste und das Beste
Dass unsre Herzen bleiben offen
Für das schönste Fest der Feste
Am Heiligabend – heil’ge Zeit
Möge Friede sein auf Erden
Dass Menschen wären gern bereit
Um wieder menschlicher zu werden
So möge auf der ganzen Welt
Der Friede tanzen seinen Reigen
So dass am hohen Himmelszelt
Sich wieder Friedenstauben zeigen.
© Heidi Hollmann
Novembernebel
Autorin: Heidi Hollmann
Der Nebel lässt die Welt verblassen.
Hat sie in weissen Dunst getaucht.
Ich fühl mich einsam und verlassen.
Hätt einen guten Freund gebraucht.
Und wie es auf der Welt so üblich,
der, den man braucht, ist nicht zuhaus.
So bleibt es weiterhin betrüblich.
Die Welt sieht weiter finster aus.
Der Nebel hat mit mir Erbarmen.
Die Nebeldecke öffnet sich.
Schneeflöckchen, die mich lieb umarmen,
sind Engelsboten, nur für mich.
So schau ich auf die Pracht hernieder.
Freu mich, dass mir der Himmel lacht.
Die Lebensgeister kehren wieder,
als hätt’s ein guter Freund vollbracht.
© Heidi Hollmann