Wabernde Nebel schleichen ums Haus.
Äste rücken ihre Blätter heraus.
Frau Sommer verlässt den Zyklusverein.
Mit Wärme hüllte sie das Leben ein.
Sonnenblumen drehn sich, tief versunken.
Lebenslust macht uns jedesmal trunken.
Erntewagen auf dem Weg zur Scheuer.
Trauben, die perlen, sehr süß und teuer.
Auch im Oktober küsst es sich gut.
Liebe erhitzt auch im Kalten das Blut.
Golden der Oktober die Fäden spinnt.
Es wandern die Alten, es spielt das Kind.
Die Winde liegen auf dem Bauch,
wirbeln frech mit kaltem Hauch.
Der Winter schaut rüber, hinter’m Berg,
humpelt heran wie ein alter Zwerg.
Herbstlaub auf allen Wegen,
Herbstlaub auf Teichen und Seen.
Herbstlaub verbreitet Stille.
Mit Herbstlaub spielen die Feen.
Ein Herbsttag, wie ich keinen sah.
Der Wind steht still, ich atme kaum.
Es raschelt hier, es raschelt da.
Blätter schweben von Busch und Baum.
Herbstgolden grüßt uns Schwester Sonne,
sie färbt Natur, sie schenkt uns Wonne.
Schau auf die Blätter fast aller Bäume.
Der Herbst macht wahr deine kühnsten Träume.
Kastanien, außen stachlig, innen braun, fast rund,
gegessen als Maronen, sind sie richtig gesund.
Gepackt hab' ich die Guten, meine Taschen voll.
Daraus bastle ich Ketten, ist das nicht toll?
Wenn die Kinder im Herbst gern wandern gehn,
können sie auf ihren Wegen Kastanien sehn.
Hebt auf das runzelig-grüne Stachelding.
In ihr ist ´ne braune Kugel drin.
Regungslos liegt sie in meiner Hand,
liegt da so schlapp, wie ein Häuflein Sand.
Die Kugel, die über meine Hände rollt,
kommt mit nach Haus, von ihr nicht gewollt.
Kastanien sind kein brauner Tand,
verbreiten Herbstzauber im ganzen Land.
Kannst mit ihnen viel Freude finden
und mit leck'rem Essen bestens verbinden.
Eines sei zum Schluss allen Lesern empfohlen:
Nur Menschen können Kastanien aus dem Feuer holen.
Himmel und Städte, jetzt in aschgrau.
Vor den Gräbern trauern Mann und Frau.
Heftiger Regen prasselt auf die Blätter,
traurig die Menschen, traurig das Wetter.
Manche Blätter auch auf Gräbern liegen.
Kinder die mit den Hüften sich wiegen.
Friedhofswege und Büsche, triefend nass.
Manche weinen, fern ist ihr Hass.
Winde schlagen jetzt in Böen aus.
Auch Gläubige füllen das Gotteshaus.
November lässt die Sinne reifen.
Spatzen, die auf Grabsteinen pfeifen.
Den November möchte ich loben.
Niemand kann wie dieser toben.
Keiner kann so verdrießlich sein,
kühl und nass, zu wenig Sonnenschein.
Seht das herrliche Septembergelb,
seinen Tau mit Spinnenfäden.
Das Sonnenlicht jetzt früher fällt.
Ich höre einen Raben reden.
Nebel beherrschenFlur und Feld.
Es träumt der Wald, es kühlt die Welt.
Flüsse und Bäche ruhig fließen.
Die Sonne lässt ihr Gold vergießen.
Der September tränkt die jungen Reben.
Der Monat bleibt heiter und spürbar warm.
Am Horizont taucht auf ein Vogelschwarm.
Der Zug fliegt in Richtung Weiter-Leben!
Die Dahlien bleiben heim, mit ihrer Pracht,
stehen mutig da und halten Wacht.
Die Rose haucht aus, ihre letzten Düfte.
Schwalben flitzen durch die Lüfte.
Es tanzen die letzten Schmetterlinge;
sie trinken sich am Nektar satt.
Der Monat weist auf des Herbstes Dinge.
Bald fällt vom Baum das erste Blatt.