Drei Worte nenn ich euch, inhaltsschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur gibt davon Kunde,
Dem Menschen ist aller Wert geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei,
Und würd er in Ketten geboren,
Lasst euch nicht irren des Pöbels Geschrei,
Nicht den Mißbrauch rasender Toren,
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor dem freien Menschen erzittert nicht.
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt er auch straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüt.
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob alles in ewigem Wechsel kreist,
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
Die drei Worte bewahret euch, inhaltsschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Innres gibt davon Kunde,
Dem Menschen ist nimmer sein Wert geraubt,
So lang er noch an die drei Worte glaubt.
Im Weinfass bin ich heut’ ertrunken.
Ich schwimme gen Himmel, wie ein Fisch.
Dort oben gibt es viele Spelunken.
Hier bechern meine Freunde, Tisch neben Tisch.
Kein Wirt läuft herum, der mich befragt,
wie viele Euros ich bei mir habe.
Es wird gebechert, ganz unverzagt.
Nur Petrus verlangt eine milde Gabe.
Ich sehe dich nicht, doch spüre ich dich.
Dann bist du wieder verschwunden.
Ohne dich, da fürchte ich mich.
Ich fühle mich dir verbunden!
Bist du da? - oder nah nur im Traum?
Nehme ich dich wirklich wahr?
Mal bist du nah, mal spüre ich dich kaum.
Dann sehe ich alles! – glas und klar!
Bist du der Engel, der mich beschützt?
Der bei mir ist, bei Tag und Nacht?
Kann es sein, dass Du uns BEIDEN nützt?
Ich sag’ dir Danke, für Schutz und Wacht.
Mal bist du da, doch fühl’ ich dich nicht.
Bist du mein erweitertes Augenpaar?
Du bist mir Sturm, du bist mir Gischt.
Ein Engel Gottes, das ist wohl wahr!
Sie glaubte ihre Überzeugung,
und musste Gott nicht erst beweisen.
Ihr Kreuz hieß Hoffnung und nicht Leugnung,
konnte auf Gottes WORT verweisen.
Sie glaubte an die kommende Zeit,
die Christenherzen längst erahnen.
Sie glaubte an die Unsterblichkeit,
den Übergang in neuen Bahnen.
Sie sah im Glauben auch Gottes Licht,
wenn Zweifel unsren Geist verdüstern.
Gott gab ihrer Hoffnung ein Gesicht,
wenn Welten sich zu stark verfinstern.
Viele sehen tiefschwarze Nächte.
Sie sah auch den hellen Sonnenstrahl,
sie glaubte nicht an Schicksalsmächte.
Der Glaube an Gott traf ihre Wahl.
Der Zweifel glaubt, was er sieht.
Der Glaube sieht, was er glaubt.
Der Zweifler rennt, ja, er flieht.
Sie erhob willensstark ihr Haupt.
Was deine Mutter zu dir sagt:
„Kind, sei bitte stets unverzagt.
Fühl ganz tief in deinem Innern.
Glauben ist auch ein Erinnern.“
[1] Sechs Millionen → Zu den ganz großen Fragen der Theodizee gehört: Wie konnte Gott den Völkermord an sechs Millionen Juden zulassen, zumal ER der Gott der Juden und Christen ist, vielleicht auch Gott Allah selbst.
Hörst Du das Läuten der Kirchenglocken,
wenn Gottes Weckruf auch im Dorf erschallt?
Sie werden niemanden aus den Betten locken.
Der Christ nach der „Störung“ die Fäuste ballt.
Im Nachbardorf steht ein Minarett.
Für Allah springen sie schnell aus dem Bett.
Der Ruf des Muezzins führt in die Moschee.
Nur wir Christen zetern: „Ojemine!“
Da hilft weder Pastors Predigtstil,
noch irgendein virtuoses Orgelspiel!
Der Herr wüsste gern, was er an uns hat?
Wir sind zu müde. Wir sind schachmatt!
Menschen, die den Höchsten lieben,
gleichen Rutengängern,
die ihre Umgebung durchschreiten,
um jene Menschen zu finden,
deren Quellen kraftvoll sprudeln,
gespeist vom Wasser des Lebens [1]
Ihr Ein-Gott-Glauben
durchflutet ihre Herzen,
erfrischt Körper, Geist und Seele
und bewegt zum ersten Schritt.
Freude und Trost begleiten
ihre Wallfahrt nach
Santiago de Compostela!
Man spricht jetzt viel von dem Glauben:
Der eine wünscht zu glauben,
Der andre glaubt zu glauben,
Der dritte hat den Glauben.
Allein der Glaube hat keinen.
Was mein ist, ist nur Meinen.