Gedichte zum Thema Glauben
Gedichte über Gott und Glauben.
Gedichte
Abrakadabra – Hokus Pokus Fidibus
Autor: Olaf Lüken
Wenig wissen, alles glauben,
nennt man heut’ auch Aberglauben.
Teufel, Hexen, weise Frauen,
können in die Zukunft schauen.
Lieber Esel, streck’ er sich,
dass der Esstisch fülle sich.
Ketzer, Seher und Hebammen,
an der „13“ vorbei schrammen.
Sternengucker, Hostienschänder,
Wundersteine, schwarze Bänder.
Katzen, Leiter, auch Hufeisen
durch die Welt des Fetischs reisen.
Was ist Glauben, was ist Wissen,
Götterwahn, mit Hindernissen?
Fanatismus, Fatalismus,
Wotanskulte im Faschismus.
Söldner junge Hexen verbrennen,
Mönche, die um ihr Leben rennen.
Leute, die unter ’ner Leiter stehn.
Träumer, die nur Kleeblätter sehn.
Hostien, die zu bluten beginnen,
Geißler sich schlagen wie von Sinnen.
Wunderzeichen, frei von Worten,
Erscheinungen an allen Orten.
Im Glauben, das der Aberglauben,
beginnt das Alte abzustauben,
der sollte sich durchaus erlauben,
an den einen GOTT zu glauben.
© Olaf Lüken
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Ave Maria
Autor: Olaf Lüken
Schweigend die Bäume, fern der Wind,
Glockenklang, ein weinendes Kind.
Horch! von Ferne übers Meer,
weht ein Zauber zu uns her.
Erde und Himmel singen leise,
das Lied Mariens auf schönste Weise.
Voller Güte erstrahlt ihr Mutterherz,
verschwunden die Trauer, Leid und Schmerz.
O Maria, Licht und Leben,
wurdest uns zur Patronin gegeben.
Spendest Segen, Trost und Liebe,
fern, das hektische Getriebe.
Maria thront über Türme und Strom,
sie heiligt die Stätte, heiligt den Dom.
Wenn die Sonne westwärts zieht,
singen wir ihr Himmelslied!
Stern der Meere. Gnadenvoll!
Wir ehren dich, in Dur und Moll.
Menschenschutz ist dir heilige Pflicht,
Mutterliebe, Liebfrauengesicht.
Es ruht das Kind in deinen Armen,
das Kreuz und Gottes All-Erbarmen.
GOTT, der vor aller Anfang war,
Jesus, Maria, wie wunderbar!
© Olaf Lüken
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Die Worte des Glaubens
Autor: Friedrich Schiller
Drei Worte nenn ich euch, inhaltsschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur gibt davon Kunde,
Dem Menschen ist aller Wert geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.
Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei,
Und würd er in Ketten geboren,
Lasst euch nicht irren des Pöbels Geschrei,
Nicht den Mißbrauch rasender Toren,
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor dem freien Menschen erzittert nicht.
Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt er auch straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüt.
Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob alles in ewigem Wechsel kreist,
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.
Die drei Worte bewahret euch, inhaltsschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Innres gibt davon Kunde,
Dem Menschen ist nimmer sein Wert geraubt,
So lang er noch an die drei Worte glaubt.
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Glauben – auch in dieser Zeit!
Autor: Olaf Lüken
Gott! Du hast mein Leben reich gemacht.
Eh’ ich war, hast Du an mich gedacht,
ein Leben mir zu schenken,
will Deiner heut' gedenken.
Du kennst meinen Anfang und mein Ziel.
Du weißt auch, dass ich öfters fiel.
Du wendest von mir Schuld und Schaden.
Mein Leben hing am seidenen Faden.
Für mich bist Du mein größtes Gut,
bist Feuer, Glut und machst mir Mut!
Ich darf bitten, beten und hoffen.
Die Wege zu Dir hälst Du offen.
Du bist LIEBE in Vollkommenheit.
Nimmst uns auf in Deine Ewigkeit.
Wie können wir Dir danken?
Nie wieder Glaubensschranken!
© Olaf Lüken
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Ich kannte eine gute Christin
Autor: Olaf Lüken
Sie glaubte ihre Überzeugung,
und musste Gott nicht erst beweisen.
Ihr Kreuz hieß Hoffnung und nicht Leugnung,
konnte auf Gottes WORT verweisen.
Sie glaubte an die kommende Zeit,
die Christenherzen längst erahnen.
Sie glaubte an die Unsterblichkeit,
den Übergang in neuen Bahnen.
Sie sah im Glauben auch Gottes Licht,
wenn Zweifel unsren Geist verdüstern.
Gott gab ihrer Hoffnung ein Gesicht,
wenn Welten sich zu stark verfinstern.
Viele sehen tiefschwarze Nächte.
Sie sah auch den hellen Sonnenstrahl,
sie glaubte nicht an Schicksalsmächte.
Der Glaube an Gott traf ihre Wahl.
Der Zweifel glaubt, was er sieht.
Der Glaube sieht, was er glaubt.
Der Zweifler rennt, ja, er flieht.
Sie erhob willensstark ihr Haupt.
Was deine Mutter zu dir sagt:
„Kind, sei bitte stets unverzagt.
Fühl ganz tief in deinem Innern.
Glauben ist auch ein Erinnern.“
© Olaf Lüken
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Jesus und die Liebe
Autor: Olaf Lüken
Unterm Apfelbaum, juchhe!
Möchte ich ein Liedchen schmettern.
Die Welt ist schön, ach Gott - herrje!
Hörst du, was die Vögel zwitschern?
möchte ich gern Fragen stellen:
„Wer war ein Millionär?
Wer ein Weiser?
Wer ein Visionär?
Wer war ein Kaiser?“
Jesus sprach: „Ob arm, ob reich,
im Tode seid ihr alle gleich!
Kommst in Liebe du zu mir,
war ich vorher schon bei dir!“
© Olaf Lüken
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Jonas und der Wal. Was die Bibel verschweigt
Autor: Olaf Lüken
Jonas surft auf dem Meer herum.
Ein Wal spricht zu ihm: „Jonas! Kumm!“
Mit einem Mal
ist er im Wal.
Verflogen Liebe, Lust und Heiterkeit.
Jonas hat jetzt eine Menge Zeit,
um über Lebensfragen nachzudenken
und sich viel Wahrheit einzuschenken.
Jonas fragt:
„Was ist schneller als das Licht?
Was schmerzt stärker als die Gicht?
Werden Autos demnächst fliegen können?
Wer siegt im nächsten Pferderennen?“
„Wurde ich als Kind geliebt?
Bin ich überhaupt beliebt?
Stammt der Mensch ab von den Affen?
Brauchen wir atomare Waffen?"
„Kommt nach dem Tod der liebe Gott?
Gibt es von mir mal einen PLOT?
Wie viele Tropfen hat das Meer?
Werde ich einmal Millionär?“
„Kam das Huhn wirklich vor dem Ei?
Stimmt’s, das Adam erschaffen worden sei?
Ist Wahrheit Lüge, Lüge Wahrheit?
Wer gibt mir endlich einmal Klarheit?“
Jonas tat den Wal schwer nerven.
Jetzt darf er wieder lustig surfen!
© Olaf Lüken
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Liebe deine Nächsten!
Autor: Olaf Lüken
Wenn ihr auch Schmerzen leidet,
es fällt nicht weg, der Fluch.
Soange ihr and’re kleidet,
mit Schmutz und Modergeruch.
Wenn ihr mit Riesenkanonen,
auf junge Spatzen fröhlich schießt.^
Wer wird euch in Zukunft schonen,
wenn Essig ihr auf Nächste sprüht?
Folgt ihr innerem Befehle?
So fasst euch besser in Geduld.
Verliert nicht Verstand, noch Seele,
erwerbt euch lieber Gottes Huld!
© Olaf Lüken
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Was mein ist, ist nur Meinen
Autor: Franz Grillparzer
Man spricht jetzt viel von dem Glauben:
Der eine wünscht zu glauben,
Der andre glaubt zu glauben,
Der dritte hat den Glauben.
Allein der Glaube hat keinen.
Was mein ist, ist nur Meinen.
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