Naturgedichte

Gedichtesammlung über das Leben, die Schönheit und Vielfalt der Natur, Gefühle in der Natur, vom Verhältnis des Menschen zur Natur.

Inhaltsverzeichnis

Landschaft

Pflanzen

Sonstiges

Landschaft

Gedichte, die eine Lanschaft beschreiben und oft auch loben, z. B. Wald, Berge und das Meer.

Das Wasser des Lebens

Autor: Olaf Lüken

Da liegt ein Teich,
einem Spiegel gleich.
Blätter fallen
in alle Ecken,
werfen Flecken.
Aufs Wasser sehen,
mit Augen tauchen.
Das ist alles,
was wir brauchen.
Wasser ist der Schöpfung Zier,
Leben, Hoffnung und Pläsier!

Schöne Landschaft am Teich
Schöne Landschaft am Teich
Bild von Larisa Koshkina auf Pixabay

Der Bach

Autor: Olaf Lüken

Keine Bäche ohne Quellen,
geheimnisvolle Wasserstellen.
Und das Nass fließt zu den Auen.
Klares Wasser nährt Vertrauen.

Sprudelnd fällst du fast herab,
und ein Fluss wird dir zum Grab.
Bis dahin gluckst du, hüpfest und springst.
Bis dahin tobst du, swingest und singst.

Gespeist wirst du aus vielen Quellen.
Und jede spricht ihr Dialekt.
Im Wasser tummeln sich Forellen.
Ein Laichort, rein und unbefleckt.

Herrlich ist des Bachs Idylle,
strebt zur Sonne ew’ger Fülle.
Leise fließt durch den Wald der Bach,
und sein Plätschern hör’ ich schwach.

Bienen summen ums duftende Jasmin.
Am blauen Himmel Federwolken zieh’n.
Auf dem Bach glitzert Schwester Sonne[1]
Das Leben ist schön, es atmet Wonne!

© Olaf Lüken

Bachaue im Wildpark Dünnwald
Bachaue im Wildpark Dünnwald
Bild von Achim Kemper auf Pixabay

[1]Schwester Sonne → Franz von Assisi beschrieb die Sonne in seinem „Sonnengesang“ als Schwester.


Es wär so schön gewesen

Autorin: Heidi Hollmann

Ich steige in der Lüfte Blau.
Mir wird ganz sonderbar.
Unter mir glitzert der Tau,
die Sonne scheint so klar.

Durchs Wiesengrün der Silberfluss,
gewunden, wie die Schlange.
Mein Auge, das sich satt sehn muss,
weilt auf ihm gern und lange.

Des Tannenwaldes herber Duft
strömt mächtig auf mich ein.
In dieser lauen Sommerluft
kann ich nur glücklich sein.

Doch jäh in dieser Herrlichkeit
versagen meine Flügel.
Keine Hilfe für mich, weit und breit.
Mich deckt sehr bald ein Hügel.

Ich schreck empor – aus ist der Traum,
Kann die Schwerkraft nicht besiegen.
Wie gern würd ich ein Vogel sein
und die ganze Welt umfliegen!

© Heidi Hollmann


Heideimpressionen

Autor: Olaf Lüken

Lüneburger Heide (Wilsede)
Lüneburger Heide (Wilsede)
Bild von Janusz Nowak auf Pixabay

Der Grashalm glänzt wie eine Klinge.
Überall tanzen Schmetterlinge.
Schwarze, Blaue, Weiße und Gelbe,
beleben die Heide, nah der Elbe.
Blüten und Farben, auf allen Wegen.
Die Heide, sie blüht, nach einem Regen.
Und schaut die Sonne glutrot ins Land.
Ich wandere über die Heide.
Stapfend geht’s durch den feinen Sand.
Die Heide und ich. Wir beide.

© Olaf Lüken


Lippe Impressionen

Autor: Olaf Lüken

Wärme, Felder und Gräsergrün.
Die Lippe glänzt heut seidenmatt.
Kühe, Pferde, Ackerräume.
An den Bäumen weht kein Blatt.

Selbst die Ähren leicht sich neigen,
warten auf den goldenen Schnitt.
Düfte, Lachen, Kinderreigen,
selbst die Wolken halten Schritt.

Der Fluss will heut kein Aufbegehren.
Und Trecker rollen übers Land.
Warme Winde atmen die Höfe.
Fliegen streben zur Tennenwand.

Die Arbeit ruht für Augenblicke.
Das Land, es schweigt für eine Zeit.
Übers Gras springt eine Mücke.
Der Mensch genießt die schöne Zeit.

© Olaf Lüken

Luftbild Lippe bei Uentrop
Luftbild Lippe bei Uentrop
Tim Reckmann, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Nur eine Stunde im grünen Wald

Autorin: Auguste Kurs

Nur eine Stunde von Menschen fern,
Nur eine einzige Stunde!
Statt der tönenden Worte des Waldes Schweigen,
Statt des wirbelnden Tanzes der Elfen Reigen,
Statt der leuchtenden Kerzen den Abendstern,
Nur eine Stunde von Menschen fern!

Nur eine Stunde im grünen Wald,
Nur eine einzige Stunde!
Auf dem schwellenden Rasen umhaucht von Düften,
Gekühlt von den reinen balsamischen Lüften,
Wo von ferne leise das Echo schallt,
Nur eine Stunde im grünen Wald!

Nur eine Stunde im grünen Wald,
Nur eine einzige Stunde!
Wo die Halme und Blumen sich flüsternd neigen,
Wo die Vögel sich wiegen auf schwankenden Zweigen,
Wo die Quelle rauscht aus dem Felsenspalt,
Nur eine Stunde im grünen Wald!

Fliegenpilz im Wald
Fliegenpilz im Wald
Bild von Hans auf Pixabay

Über allen Gipfeln ist Ruh’

Autor: Olaf Lüken

Ach, die Nacht spinnt silberne Fäden,
bis ein Spinnennetz ist gespannt.
Höre auf den Klang der Saiten.
Er beseelt ein träumendes Land.

Von ferne singen Nachtigallen,
ruhen in Gottes segnender Hand.
Gebete erwachsen in uns ALLEN.
Es ruht das Leben, es träumt das Land.

Seelen erheben ihre Schwingen,
überall ein Singen und Klingen.
Durch Täler zieht ein schwacher Schein.
Er fliegt ganz still ins Mondlicht hinein.

© Olaf Lüken


Vater Rhein

Autor: Olaf Lüken

Burg Katz am Rhein
Burg Katz am Rhein
Bild von Gert Spießhofer auf Pixabay
Die Burg Katz (Burg Neukatzenelnbogen) ist eine rechtsrheinische Hangburg in St. Goarshausen, Rheinland-Pfalz. Sie fällt durch ihre ungewöhnlich kleine Grundfläche und kompakte Bauweise auf.

Könnt’ stundenlang am Strome stehen.
Die Wasser ziehen mich in Bann.
Gemächlich, wie ein alter Mann,
hat der Rhein viel Land gesehen.

Er ist ein Fluss mit schneller Flut,
ein Strom, der sich zur See gesellt.
Er ist sehr mächtig, voller Glut,
und gibt sich manchmal unverstellt.

Ein ICE saust rasch vorbei,
vorbei an Burgen und Schlössern.
Es heult mit Alarm, die Polizei.
Eine Kutsche, gezogen von Rössern.

Boote schnellen durch Wellen hin.
Der Rhein kennt Auen und Wälder.
Angler angeln mit frohem Sinn,
und Bauern bestellen die Felder.

Welle für Welle will ich umarmen,
aufwühlend, schäumend, ohn’ Erbarmen.
Alles an ihm, wenn auch gezähmt,
zieht Blicke an, manchmal verschämt.

Zur Nordsee geht es mit Gesang.
Sie ist schon nah in Gedanken.
Der Rhein, er fließt mit sanftem Klang.
Boote, die auf Wellen schwanken.

Die Morgensonne steigt hoch auf.
Die See, sie glitzert, beschwört Träume.
Der Strom nimmt seinen letzten Lauf.
Es grüßen goldflimmernde Bäume.

Nachwort:

Vom Quell fließt er hinab ins Tal,
will das Flussbett seewärts verlassen.
Vater Rhein fließt, weil ohne Wahl.
Von der Nordsee wird er entlassen!

© Olaf Lüken


Wasser!

Autor: Olaf Lüken

Tropfen fällt ins Wasser
Tropfen fällt ins Wasser
Bild von myshoun auf Pixabay

Horch ! - zornigen Meeresgesang.
Es stürmt das Meer, auch in Gedanken.
Den Menschen wird es angst und bang.
Das Meer, es wogt, will keine Schranken.

Wasser rinnt aus den Lüften,
Wasser steigt aus allen Grüften.
Wasserfluten füllen die Erde,
Wasser ein Segen für jede Herde.

Vom Quell stürzt du als Bach zu Tal,
willst auch nach dem Flussbett langen.
Bist frisch und klar, hast freie Wahl,
Flüsse, die ins Meer gegangen.

Du hast es eilig, brauchst ein Ziel,
fließt durch Wälder, fließt durch Auen.
treibst ein herrlich Wasserspiel.
Menschen, die auch dem Wasser vertrauen.

Sieh den Brunnen im Abendglanz.
Tautropfen tanzen den Perlentanz.
Es schimmert, flimmert, und es glüht.
Ein Wassersprinkler mich besprüht.

Und ist es auch für dich zu heiß,
dann gönn’ dir schnell ein Wassereis!

© Olaf Lüken


Pflanzen

Gedichte über Blumen und Pflanzen, die die Schönheit der Natur hervorheben.

Blumen

Autor: Olaf Lüken

Schöne Blumen
Schöne Blumen
Bild von Jozef Mikulcik auf Pixabay

Blumen, so schön, von Kopf bis Stiel.
Farbenpracht ist ihre Stärke,
zeigen in Gärten ihr Liebesspiel.
Mit Fleiß und Kraft sind sie am Werke.

Blumen verzaubern jede Vase
und sind der Stuben lichter Glanz.
Blumen verwöhnen jede Nase.
Blumen zieren auch Kranz und Tanz.

Blumen erfreuen des Menschen Seele.
Blumen werden mit dem Herzen verschenkt.
Blumen entzücken die kleine Nele.
Blumen, die den Menschen mit Tränen tränkt.

© Olaf Lüken


Das Gesicht einer Buche

Autorin Sieglinde Seiler

Buche im Hohenloher Land
Buche im Hohenloher Land
Foto: © Sieglinde Seiler

Ein Baum, dessen fünfzigjähriges Baumgesicht
sichtlich sorgenvoll und traurig in die Zukunft blickt,
drückt das aus, was auch wir Menschen fühlen,
wo der Klimawandel mehr in den Blickpunkt rückt.

Das Fichtensterben hat bereits längst begonnen
und manche Vogelart sieht man schon nicht mehr.
Auch die Schmetterlinge sind weniger geworden.
Aus fernen Ländern wandern Insekten zu uns her.

Die asiatische Tigermücke hat erste Standorte,
selbst hier in Hohenlohe, nachdem mich eine stach.
Auch fremdartige Käferarten sind öfter zu sehen.
Der Buchsbaumzünsler legte manche Hecke brach.

Ein schmelzender Gletscher zerstörte ein Dorf.
Schwere Unwetter und selbst Tornados ziehen auf,
knicken Bäume, decken in Sekunden Dächer ab.
Eiergroße Hagelkörner fallen öfter in ihrem Verlauf.

Durch die hohenlohische Gemeinde Braunsbach
wälzten sich riesige Wassermassen mit viel Geröll.
Starkregen löste einst die Sturzflut der Bühler aus,
die Zerstörung brachte – die Idylle wurde zur Höll’.

Wochenlang fiel im Frühjahr überhaupt kein Regen.
Somit wird das Wasser immer mehr zum raten Gut.
Die Trockenheit setzt dem Grundwasservorrat zu
und der ist für die Buche nötig wie für uns das Blut.

Landwirte müssen um ihre Ernteerträge bangen,
wenn die gleisende Sonne das Wachstum verbrennt.
Andererorts Vulkanausbrüche und Katastrophen,
wo der Mensch vor Wassermassen ums Leben rennt.

In Australien vernichten Buschbrände die Wälder,
Recourcen, die Tieren Rückzug und Nahrung gaben.
Das Feuer bedroht auch menschliche Siedlungen.
Der Klimawandel ruft die Menschheit auf den Plan.

Aufhalten läßt sich der Klimawandel nicht mehr.
Um ihn zu verlangsamen, ist jeder einzelne gefragt.
Industrieabgase, auch die von unnötigen Flügen,
haben am lang funktionierenden Ökosystem genagt.

© 15.06.2025 Sieglinde Seiler


Der Baum

Autor: Olaf Lüken

Alte Eiche
Alte Eiche
Bild von Csaba Nagy auf Pixabay

Der Baum ist still, der Baum ist stumm.
Heut bebt kein Blatt, heut knickt kein Zweig.
Er steht allein im Feld herum.
Die Äste sind sein Fingerzeig.

Ruhe, Kraft und Unsterblichkeit.
Mein Baum steht hier, ist Geist im Traum.
Besitzt vieljährige Standfestigkeit.
Vom Mammut- bis zum Bonsaibaum.

Bäume sind weise und leise,
und lehren uns ein altes Wissen.
Im Geäst zwitschert eine Meise,
Baumschützer eine Flagge hissen.

Mein Baum ist hoch und auch sehr stark,
hält Körper und den Geist gesund.
Ist willensstark, bis ins tiefe Mark.
Schließen wir einen Freundschaftsbund.

© Olaf Lüken


Haben, haben

Autor: Olaf Lüken

Weiße Rose snow queen
Weiße Rose snow queen
Bild von Goran Horvat auf Pixabay

Eine weiße Rose
machte Freude mir.
Ich brach sie ab.
Sie fiel herab.
Ich nahm sie heim,
einst blühend Sein.
Sie füllt den Raum.
Mein Gartentraum.
Geliebte Rose!
Mein Herz sieht sich nicht satt.
Verehre dich, Blatt für Blatt.
Du Schöne und Zeitlose!

© Olaf Lüken


Kornblumenblau

Autor: Olaf Lüken

Kornblume in einem wunderschönen blau
Kornblume in einem wunderschönen blau
Bild von Mariusz auf Pixabay

’Ne Kornblume weilt am Wegesrand,
steht einsam da, im blauen Kleide.
Ein Wandersmann mit ’nem Stab in der Hand,
sieht sie, erlebt nur noch pure Freude:

„Du blaue Blume bist meine Lust,
bist Zierde selbst, in Gras und Heu.
Ich werb’ um Dich, aus tiefster Brust,
sei meine Liebste! – Edeltreu.“

„Du schönes Kind, Du hast mich verzückt.
Lass’ Dich von mir gleich pflücken!“
Ein Schuss in den Rücken, das ist schon verrückt.
’Ne Hexe hinderte ihn am Bücken!

© Olaf Lüken


Wind und Birnenbaum

Autor: Olaf Lüken

Birnbaum mit reifen Früchten
Birnbaum mit reifen Früchten
Bild von Kerstin Riemer auf Pixabay

Da steht ein starker Birnenbaum,
denkt und träumt sich einen Traum.
Die Früchte süß, die Farbe gelb.
Der Stamm steht da, wie ein Kerl von Welt:

„Wachs du mir im Sonnenschein,
bekommst von mir einen Wachstumsschein.
Wenn alle gut gediehen sind,
lass' ich sie zappeln, in meinem Wind.“

Einst lockten Blüten Bienen an.
Der Duft hatte es ihnen angetan.
Der Sommer ließ sie langsam reifen.
Wand’rer begannen nach ihnen zu greifen.

„Euch rüttle und schüttle ich vom Ast.
Birnen erfreuen heut’ jeden Gast.
Frucht und Geist schonen den Magen.
Du bleibst gesund und frei von Klagen!“

© Olaf Lüken


Sonstiges

Mein Herz heute nur jubeln mag

Wandern an einem Sonnentag
Wandern an einem Sonnentag
Bild von 👀 Mabel Amber, who will one day auf Pixabay

Autorin: Heidi Hollmann

Mein Herz heute nur jubeln mag
An diesem wunderbaren Tag
Die Sonnenstrahlen bringen Glut
Tun der vereisten Seele gut

Der Himmel völlig wolkenleer
Ich habe keine Wünsche mehr
Geniesse diese schöne Zeit
Sie macht mir Herz und Seele weit

© Heidi Hollmann


Prima Klima!

Autor: Olaf Lüken

Sturm peitscht durch Flure und Räume.
Dem Wald fehlen viele Bäume.
Die Äste sind kahl
Der Zustand fatal
Das Klima schafft Platz für Träume

© Olaf Lüken


Regen

Autor: Olaf Lüken

Mädchen mit Regenschirm
Mädchen mit Regenschirm
Bild von nini kvaratskhelia auf Pixabay

Starr stehe ich. Mitten im Regen.
Wasserfluten auf Straßen und Wegen
Der Regen prasselt. Ärgerlich.
Wasser fließt übers Gesicht.
Es flimmert. Ich sehe kein Tageslicht.

Aus dem Wasser steigt das Leben.
Dünste erreichen Himmelshöhn.
Gewitter leuchten, Götter weben.
Es schüttet und schwallt, ich hör Gestöhn.
Nass und nasser werden die Köpfe.
Regen fällt auf Zöpfe und Schöpfe.

Findet der Sturm kein End?
Ist es nur ein Moment?
Sind es Sekunden,
erlebt als Stunden?
Ein kurzes Innehalten,
im Licht der Gewalten?

Die Gewitterschleusen schließen sich.
Der Himmel klart, wird wieder licht.
Die Luft ist rein. Ich atme tief ein,
kann wieder denken, vorbei die Pein.
In der Gass spielt eine Kinderschar.
Das Leben ist schön, ja wunderbar!

© Olaf Lüken


Schwester Sonne1

Autor: Olaf Lüken

Wellen des Ozeans im Sonnenuntergang
Wellen des Ozeans im Sonnenuntergang
Bild von Pexels auf Pixabay

Du Auge des Tages, du Freude der Welt.
Schönheit des Himmels – von den Bergen zum Belt.
Ihre Hitze uns mit viel Schweiß bedrückt.
Schatten und Kühlung – mit Frische berückt.

Ihre Glut macht müde den Himmel.
In meiner Stadt drückt der Alltagsstaub.
Nirgends seh’ ich Menschengewimmel
Hier brennt die Hütte, dort Äste und Laub.

Du kannst sie suchen, du wirst sie finden.
Sie macht uns die Welt früh morgenhell.
Ihre Strahlen Felder und Wiesen binden.
Schwester Sonne erwärmt so manches Fell.

Abendschimmer auf den Wellen der See.
Ihr Glanz zeigt vergehende Sonnenpracht.
Kinder an den Stränden jauchzen Adeee.
Die Sonne kommt wieder, hält die Wacht.

© Olaf Lüken

1 Schwester Sonne → Der Begriff stammt aus dem Sonnengesang des Franz von Assisi (* um 1181/ 1182; † 03.10.1226). Franz von Assisi hieß eigentlich Giovanni di Petri di Bordone. Franziskus → kleiner Franzose.


Windsbraut

Autorin: Sieglinde Seiler

Des Windes Flüstern bestimmt den Märzentag –
ein Zeichen, dass der Frühling bald kommen mag.

Des Windes Säuseln lässt Blätter sich berühren
und ihnen etwas von ihrer Lebendigkeit spüren.

Des Windes Brausen erinnert an Gottes Geist,
den uns das Pfingstfest immer wieder verheißt.

Des Windes Blasen bringt im Sommer kühle Luft
und unseren Nasen zum Schnuppern Blütenduft.

Des Windes Peitschen geht dem Gewitter voraus,
lässt offene Fenster schlagen an einem alten Haus.

Des Windes Braut tanzt beschwingt einen Reigen,
lässt die bunten Drachen in die Herbstlüfte steigen.

Des Windes Fegen jagt herbstliche Blätter entlang,
lässt einen Vogel verstummen, der eben noch sang.

Des Windes Toben fegt bunte Blätter vom Baum,
kreiert der Baumkrone den winterlich leeren Raum.

Des Windes Heulen kündigt den baldigen Winter an,
das, Nachdruck verleihend, Tage lang dauern kann.

© 19.06.2009 Sieglinde Seiler