Das Wort „Verlobung“ hört man gern,
weil man gestehen muss:
Das ist für Damen und für Herrn
ein herzlicher Entschluss.
Stets sei euch sehr verliebt zumute.
Von Herzen Glück! Und alles Gute!
Dass nimmer trübe Ungemach,
dass fern euch bleibe Not und Schmach,
dass nie ihr eine Träne weint,
dass stets in Liebe ihr vereint,
dass stets ihr aller Sorgen bar,
das wünsche ich dem verlobten Paar!
Die Verantwortung wird nicht geringer,
trägt man erst den goldnen Reif am Finger.
Aber wenn das Herz zum Herzen spricht,
dann wird alles leicht und alles licht.
Herzensglückwunsch! - Was euch längst schon band,
habe festen, sicheren Bestand!
Die Verlobung ist ein Test,
ob es sich gut leben lässt,
miteinander trotz der Macken
auch Probleme anzupacken.
Hiermit wünsche ich das Beste
heute zum Verlobungsfeste.
Ich wünsch euch – einem mit dem andern –
ein fröhliches Beieinander
getrosten Mutes, Hand in Hand,
hinein in ein glückliches Zukunftsland.
Was ihr erreicht, wo ihr auch schreitet,
was euch das Leben alles bereitet
an Freuden und Leiden, an Glück und Pein:
Ihr sollt stets eines und einig sein!
Ja, auf einmal ward’s mir klar,
welch ein Festtag heute war.
Schnell hab ich mich nun gebückt,
einen Strauß davon gepflückt.
Diesen bringe ich getragen,
der soll meine Wünsche sagen;
meine Freude zu bekunden,
dass ihr beide euch gefunden;
dass ihr wollt zusammen gehn,
immer zueinanderstehen.
Und die Blüten aus dem Feld,
aus der goldnen Sonnenwelt,
sprechen aus, dass Lieb und Treue
täglich um euch blüh aufs neue!
Möchte man sich fester binden,
wär’ es gut, herauszufinden,
ob das Feiertagsgesicht
dem dahinter auch entspricht.
Könnt ihr aufeinander bauen
gegenseitig euch vertrauen?
Prüft’s, und sollte es so sein,
ladet mich zur Hochzeit ein.
Ringlein am Finger, Ringlein so fein,
willst du den beiden Glücksspender sein.
Heute in diesem fröhlichen Kreise,
wo jedes Lied klingt der Liebe zum Preise;
und sich ein Bund schließt beim Schwur wahrer Treue,
niemals sich wende, sich täglich erneue.
Ringlein am Finger, die heut’ du verbunden,
sich für dies Leben in Liebe gefunden.
Halte zusammen in Freude und Leid,
in ernster Prüfung, in Glückseligkeit.
Ringlein am Finger, Ringlein so fein,
sollst heute höchster Glücksspender sein.
Sel’ge Blicke heut verkünden,
dass sich zwei in Lieb verbinden,
Treu zu gehen Hand in Hand.
Ihnen wird das weite Land
heut&’ zum Lenz voll goldner Sonne,
und die Herzen, reich an Wonne,
schlagen selig, frohbewegt!
Wer solch Glück fest in sich trägt,
und es treu geborgen hält,
sieht das hohe Himmelszelt
leuchtend über sich, nie trübe!
Und in dieser reinen Liebe
gehet froh durch dieses Leben!
Schön’ren Wunsch kann ich nicht geben!
Verlobung! Nun kommt eine herrliche Zeit.
Ach, wenn es doch immer so bliebe!
Ich wünsche dazu von Herzen: Zu zweit
viel Glück, viel Romantik, viel Liebe!
Wenn sich ein Paar in Liebe, Treue findet,
dann weiß es, dass der Himmel es verbindet.
Möge Gottes Segen euch zu allen Zeiten
auf Eurem Weg behüten und geleiten!
Wenn zwei Herzen sich gefunden
gibt es viele frohe Stunden
und die schweren sind halbiert,
weil die Liebe sie regiert.
Darum lasst euch nicht beirren,
lasst euch von der Liebe führen
bis zum großen Hochzeitstag,
der euch bald beglücken mag.
Grüße zur Verlobung! - Nun beginnt
eine Zeit, in der man sich besinnt:
Vieles braucht man; Teller, Töpfe, Leiter,
Möbel, Teppiche - na, und so weiter.
Fügt in Euren Hausrat dieses Stück. -
Herzlich gratuliere ich: Viel Glück!
(Junge Dame mit Köcher, Pfeil und Bogen, weinerlicher Tonfall)
O weh, o weh, ich armer Wicht,
von dem die Welt nichts Gutes spricht;
Vor dem sich manches Menschlein bangt,
ein anderer nach mir verlangt.
Ich hab auf meiner letzten Jagd
verschossen mich, Gott sei’s geklagt.
Seht her, mein Köcher ist ganz leer,
kein einz’gen Pfeil besitz ich mehr;
Und täglich, stündlich kann’s geschehen,
dass ich seh zwei ins Grüne gehen,
auf die ich möchte den Bogen spannen.
Nun laufen die mir so von dannen.
Was hab’ für Tränen ich vergossen,
als ich den letzten Pfeil verschossen
so halb und halb im Übermut;
Und … ach … das tut ja niemals gut!
Dass ich mich nicht entsinnen kann,
auf wen ich den zuletzt legt’ an!
(Erblickt den Frischverlobten)
Was seh ich! Der … Der muss es sein,
auf den ich schoss im Dämmerschein
den letzten Pfeil! … (Flehend) Ach, sei so lieb,
den letzten Pfeil mir wiedergib,
sonst geht mein Posten mir verloren,
und alles nimmt mich bei den Ohren!
Du meinst, das dürfte nicht geschehen?
Hab’ ich bei dir wohl aus Versehen
zu gut getroffen sicherlich,
nun sitzt zu tief, das merke ich,
mein Pfeil … und ist nicht mehr zu fassen …
(weinerlich)
Da muss ich ihn schon sitzenlassen
und ohne ihn von hier jetzt gehen.
So lebt denn wohl! … Auf Wiedersehen!
(Zu den Gästen)
Ich sehe schon, es wird nichts nützen,
ich muss mir neue Pfeile schnitzen,
denn wer von mir nicht wird getroffen,
hat in der Liebe nichts zu hoffen.
Da würd’ das Leben allen sauer
und ringsum wäre große Trauer.
Drum wer gute Pfeile schnitzen kann,
der melde sich bei mir schnell an.
Er soll ins Herz den schönsten kriegen
und nun wünsch’ ich recht viel Vergnügen!