Übersicht
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Büttenreden für Frauen
Büttenreden für Männer
Büttenreden für zwei Personen
Weblinks
- Pit Bäuml: Bänker – Büttenrede über Bänker und die Finanzwelt
- Büttenreden und Gereimtes von Pfarrer Michael Nitzke
Gereimte und ungereimte Reden zu Karneval, Fasching und Fastnacht
Autor: Otto Kruse
Das Präsidium hat Platz genommen,
zu eurer Begrüßung hab ich die Bütt erklommen
und heiß alle Jecken fröhlich willkommen.
Mit Helau singt frohe Lieder,
St. Elisabeth feiert wieder.
Ich grüße euch, ihr Gentelmänner,
Frauenversteher, Frauenkenner.
Spielt mit eurem ganzen Charme,
schunkelt mit den Närrinnen Arm in Arm!
Seid nicht knausrig, gebt einen aus!
Nicht nur einen - macht euch einen Spaß daraus!
Zeigt euch von der besten Seite:
Der Mann von Welt zahlt freudig, bis er pleite.
Doch keine Angst, hier wird das nicht so sein,
Unsre Getränke sind süffig, doch die Preise sind klein.
Gegrüßet seid ihr Weibsleut alle,
auf den Bänken hier im Saale.
Ihr edlen Damen, närrische Frauen,
wie herrlich seid ihr anzuschauen.
So natürlich hübsch und schön geschmückt,
ihr macht uns Narren immer noch verrückt -
und noch all diese Jahr, ja, ja ja ja
auch heute wie es immer war rot,rot rot sin de Rosen …
Ach, das es noch lang so bliebe,
wie ich es liebe, wie ich es liebe.
Die schönen feinen Damen
Fallen selten aus dem Rahmen.
Schaut nur: die Blusen hoch geschlossen,
die Reize - ach - meist fest verschlossen.
Wenngleich … mit etwas Phantasie
entdeckt der Narr viel Schönes da und hie.
Einige erfreuen doch den Mann,
wie weil er was entdecken kann.
Die Frauen hier - hört Narrhalesen -
haben ein fröhliches und liebes Wesen.
Woanders dagegen kann man Männern wie Frauen
Nicht unbedingt blindlings vertrauen.
Davon erzählen die Geschichten
In drei Limerick-Gedichten:
Eine feine Lady aus Londontown
War in ihrem Gemüte ganz down.
Sie liebte so heiß einen Lord,
doch der Lord, der ging fort.
Und ließ sie in die Röhre schaun.
Für die Dame lief das dumm,
doch es geht auch anders rum.
Eine Dame aus Köln, aus dem Zentrum der Stadt,
die hatte ihren Verehrer satt.
Der aber aus seinen inneren Zwängen
Tat sie wieder und wieder bedrängen,
bis sie ihn verprügelt hat.
Das nächste Gedicht
endet so grausam nicht:
Eine Senorita aus Madrid
Im Frühling in die Mancha ritt.
Sie traf einen feschen Wandersmann,
mit dem bändelte sie an.
Im Winter waren sie zu dritt.
Männer und Frauen - eine endlose Geschichte,
davon gibt´s zahllose Romane und Gedichte.
Dies Thema geht euch nicht verloren,
manch Merkwürdiges kommt euch später noch zu Ohren.
Am Anfang habt ihr ja mitbekommen,
dass das Präsidium hier hat Platz genommen.
Das ist neu - in der Tat,
hier thronet unser Elferrat.
Elferrat - habt ihr gedacht,
da fehlen doch sieben, nein sogar acht.
Ich geb das zu, zweifelsfrei.
Doch närrisch ist ja auch die drei.
Ich sag es noch genauer:
Es sind Prinz, Jungfrau und der Bauer.
Aufgemerkt, ihr Jecken: betrachtet die drei
Und sagt, wer denn wohl Prinz, wer Bauer, wer Jungfrau sei.
Noch was Neues - höret nur:
Eine Sektbar lockt euch auf den Flur.
Nach dem Programm ist sie erst offen.
Kein Bier, nur Sekt und Saft wird dort gesoffen.
Ein fein Buffet schließt sich dort an
Für das Leckermaul von Frau und Mann.
Die Theke dort, die bleibt so erhalten
Wie´s immer war, es bleibt beim alten.
Auch während des Programms wird noch serviert,
damit keiner Hunger und Durst verspürt.
Aus des Programmes Fülle
Nichts genaues ich hier enthülle.
Wie immer gibt´s Sketche, Musik und Tanz und Büttenreden.
Wer vieles bringt, bringt was für jeden
Und jetzt heißt es : Vorhang auf!
Narreteien nehmt euren Lauf.
Für´s erste war es das hier schon;
Elferrat - tritt in Aktion.
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Wieder ist ein Jahr vollbracht,
wieder ist nur Mist gemacht.
Solange hat es nun gedauert,
der Narr schon lange in uns lauert.
Jetzt endlich darf er wieder springen,
tanzen, lachen, und auch singen,
Rätschen dreh´n und Karbatschen knallen,
Reden schwingen und auch lallen.
Jetzt endlich ist´s soweit,
auf in die 5. Jahreszeit!
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Heut früh zwischen fünf und sechs, da bin ich erwacht,
da war sie zu Ende, die letzte Nacht.
Ich hör meinen Liebsten so neben mir schnaufen
und denk mir: Ei ja,`s könnt wieder was laufen.
Als Frau, die belesen, da weiß ichs genau:
Der Mann da, der braucht nur ne nackige Frau,
dann ist er zufrieden und ich werd es auch,
also roll ich rüber, leg mich auf sein Bauch.
Ich will ihn ganz spüren,
mit meinen Lippen zart berühren.
Verführ ihn mit Küssen, mit Lecken und Beißen
Mach ihn verrückt mit heftigem Beckenkreisen.
Schon ists ihm geschehen, schon ist es vorbei,
Und in mir bricht die Hoffnung entzwei
Auf Erfüllung und Liebe, er schläft wieder ein.
Ich komm net in Wallung geschweige in Rasereien.
Und ich denk mir als ich ihn hör dann schnaufen:
Ausgeträumt, da wird nix mehr laufen.
Da lieg ich mit meiner unzähmbaren Lust
Und hab wieder nur unsagbaren Frust …
Dann steh ich auf, geh ins Bad rüber,
denk: Aus! Vorbei! Schwamm drüber!
Eine schöne genüssliche Dusche hat schon manchen erfreut
Und mir wird sie gut tun, besonders heut.
Ich stell an das Wasser, denn warm solls schon sein,
wenn der Liebste so flott, jetzt bin ich allein,
und warme Tropfen verwöhnen die Haut und die Seele.
Aus, Schluss mit dem Gedankengequäle!
Die Streicheleinheiten, die mir heute bisher so versagt,
die schenkt mir das Wasser, das ist gar keine Frag,
Verwöhnt werde ich jetzt ganz geschwind,
gar zärtlich und sanft und auch so lind.
Ich spring in die Dusche, da trifft mich der Strahl,
nur eiskaltes Wasser, das ist eine Qual!
Der Boiler kaputt, die Heizung ist aus,
ich krieg einen Schock und bin gleich wieder raus.
Da steh ich mit meiner unzähmbaren Lust
Und hab wieder nur unsagbaren Frust …
Nachdem die Kids und der Herr dem Hause entlaufen,
denk ich mir: Geh ich jetzt mal einkaufen.
Bei Aldi gibts Angebote in reichlicher Zahl,
die brauch ich jetzt dringend, ich hab keine Wahl.
Diverse Gartenkrone Gemüsesäfte,
Die wecken in dir verborgene Kräfte,
Edelflanell-Bettwäsche mit besonders weichem Flor
Ich kann das schon spüren an meinem Ohr.
Und endlich ein schnurloses Telefon mit zusätzlichem Multi-Link-Set
Da bin auch ich nie mehr falsch verbunden - auch in meinem Bett!?
Ich schwing mich ins Auto, in Gedanken schon ganz heiß
ergatter nen Parkplatz, jetzt hab ich Glück, ich sicher weiß.
Stürz mich hinein in die Masse an den Grammeltischen
Und kann dann tatsächlich doch gar nix fischen.
Vergriffen die Teile, die ich so begehrt,
also auch hier ist mir Erfolg wieder verwehrt.
Da bin ich, so aufgewühlt und doch ganz betroffen,
und denk wieder nur: "Saudumm geloffen!"
Da steh ich mit meiner unzähmbaren Lust
Und hab wieder nur unsagbaren Frust …
Und wie ich noch denk: Ei was für ein Tag!
Seh ich ne Bekannte, die eigentlich gar nicht ich mag.
Sie kommt auf mich zu voll falschem Gelächter
Sie lächelt, säuselt mich an mit dem Blick von nem Schlächter:
"Ei du! Diese Ausstrahlung, Intelligenz, das Lächeln, ein hübsches Gesicht!
Dazu diese Augen! - Aber nu genug von mir, wie gehts dir so, du Wicht?"
Mir fehlen die Worte, ich bin einfach platt..
Aber Kommunikation auf der Stufe, die hab ich satt.
Und in mir da kochts und in mir tuts brodeln,
dass ich meine Worte am liebsten tät jodeln.
Sag nur "Danke gut!", dreh mich um
Und geb ihr die Antwort nur in Gedanken, die Stimme stumm:
Wenn du da so sexy und auch so wild,
dann sprich doch mit deinem geliebten Spiegelbild!
Viele können denken, aber dir bleibts erspart,
so ein Leben in Ego-Manier das ist doch schon hart!
Den Superlativ von "Du bist mir lieb und wert" bemüht ich hier gern
Du bist mir am liebsten am Allerwertesten. Doch Groll liegt mir fern.
Da steh ich mit meiner unzähmbaren Lust
Und hab wieder nur unsagbaren Frust …
Also raus aus dem Laden, doch sieh da o Schreck!
Die Sonne und Trockenheit, alles ist weg!
Es schüttet in Strömen, es stürmt und es schneit,
der Weg zu meinem Parkplatz, der ist schon recht weit.
Und komm ich dort an, will rein in mein Karrn,
die Tür ist versperrt, ei was für ein Schmarrn!
Der Wagen, der neben dem meinen geparkt,
nur 5 Zentimeter Abstand, des is ja echt stark!
Wie komm ich jetzt rein ? Kletter hinten durchs Heck,
jetzt ist alles nass, ei was für ein Dreck!
Und ich triefend nass und vollkommen sauer
Mein Lieber in mir liegt die Wut auf der Lauer.
Nur raus aus dem Parkplatz, und weg hier ganz schnell,
hätt ich nur nen Ginni und der wär zur Stell!
Doch raus komm ich nimmer, hinter mir steht einer quer,
der orgelt und orgelt, plagt den Anlasser sehr.
Wo rohe Kräfte aber sinnlos walten,
da kann sich auch kein Motor entfalten.
So heißt es dann warten geduldig und heiter
Aber in mir da kocht und brodelt es weiter.
Da steh ich mit meiner unzähmbaren Lust
Und hab wieder nur unsagbaren Frust …
Auf dem Wege nach Haus komm ich vorbei an der Post dann,
ein Päckchen für die Freundin, das müsste noch fort irgendwann.
Also rein in den Laden so voll großem Hoffen,
schon zwanzig Leute warten, ein Schalter nur offen.
Das tu ich mir net an, dann kommts eben später,
pünktlich - das wäre zwar wesentlich netter.
Aber sie wird`s sicher verstehen
Und mir auf die Nerven nicht gehen.
Ich greif schnell mein Handy, wähl bebend ne Nummer.
Die Freundin erreichen, jetzt hab ich kein Kummer.
Da ertönt eine Stimme: "Dieser Anschluss ist zur Zeit nicht erreichbar."
Auch das noch! An so einem Tag voll Leidenschaft, na das war klar.
Ich verspreche nichts, aber das halte ich auch,
und Lust, die verspür ich noch immer in meinem Bauch.
Jetzt fahr ich zu Lidl, und hole das ein,
was an Gemüse und Zeug so alles muss sein.
Stell mich dann voll Gedanken, ob ich nichts vergessen,
an der Kasse an, kann mein großes Glück kaum ermessen,
bin gleich dran und darf dann den Betrag begleichen,
der selbst die härtesten Züge in mir tut erweichen.
Nicht viel in meinem Wagen, der Zettel recht lang,
ob ich die Rechnung auch bezahlen kann?
Der Inhalt in meinem Beutel tut grade so reichen,
kann den Einkauf noch eben begleichen.
Und bin ich dann draußen, fällt siedend mir ein,
war da nicht noch was, sollt da nicht noch was sein?
Da steh ich mit meiner unzähmbaren Lust
und hab wieder nur unsagbaren Frust …
Nach so einem Einkauf herrscht Ebbe im Tank,
drum muss ich jetzt schnell noch mal hin zu der Bank.
Das Datum ist günstig, der Erste grad um,
Gehalt hats gegeben, die Abbuchungen sind rum.
Bin gespannt, was diesmal fürs Monat noch übrig,
ob die guten Versprechen vom Finanzminister wie üblich,
nur wieder mal Wahlkampf mit viel Wind und heißer Luft,
zwischen Reden und dem was übrigbleibt, eine Riesenkluft.
Am Schalter bitt ich, schon innerlich stark erregt:
"Ich hätt, bitte schön, gern meinen Kontoauszugsbeleg."
Und da erschlägt mich ungnädig die Zahl auf dem Papier:
Zweihundert Euro weniger als im Monat dafür.
Mein Lieber, die Steuer, die frisst mich noch arm,
der Eichel da oben, der hats recht schön warm,
der Schröder will geizen und sparen,
und gleichzeitig die Wirtschaft hoch hinauffahren.
Da frag ich doch mal: Wenn du mir nix lässt, was ich kann ausgeben,
wovon soll unsere Wirtschaft dann eigentlich leben?
Denn ankurbeln, meiner Lieber, dass ist doch klar,
das tut mein Euro und niemals nur dein Gespar!
Wenn dann so ein Müntefering noch erklärt: "Darf der
Einzelne halt nix mehr ausgeben",
kochts in mir heftigst und ich tu fest beben.
Da steh ich mit meiner unzähmbaren Lust
Und hab wieder nur unsagbaren Frust …
Erretten kann mich an diesem Tage
nur noch ein liebes Wort, ganz ohne Frage.
Da kenn ich nur einen, der mir so viel Gutes beschert,
der nur Lobeshymnen und -Gesänge wert:
Mein E-Mail-Freund von dem anderen Stern,
der ist einfach klasse und ich hab ihn gern.
Also hock ich mich hin an den Com und tu booten,
in freudiger Erwartung von ganz arg viel Gutem,
jetzt Streicheleinheiten für meine Seele
und aufhört das ganze Tagesgequäle!
Jetzt öffne ich Windows, die Sprache, die mein Computer versteht,
und ich muss erfahren, wie es vielen so geht:
Wenn ein Fenster du öffnest, wenn Windows you open,
stoppt der Air conditioner - und du wirst toben.
Drum muss ein Computer wie eine Klimaanlage sein,
ich mach Windows auf - und er stellt den Dienst ein!
Ich fühl in mir Sehnsucht, ich fühl in mir Frust,
egal was du heute willst und was du auch tust,
Da steh ich mit meiner unzähmbaren Lust,
und hab wieder nur unsagbaren Frust …
Doch eh die Zeit kommt, in der man könnte, und die vorüber, in der man kann,
denk ich mir: So geht's nimmer weiter, was fang ich nur an?
Schluss! Aus! Vorbei! Drum hab ich beschlossen
Jetzt wird nimmer gelitten, wird nur noch genossen …
Ich will dich jetzt spüren
Ganz zart dich berühren,
ich werde zum Blasen an den Mund dich hinführen
genüsslich mit meiner Zunge dran rühren.
Und dann fließt du heiß in mich hinein,
ja, so ein großer heißer Kaffee, der ist fein!
Und auch du, du machst mich verrückt, du machst mich so heiß,
ich muss dich dazu haben, du leckeres Erdbeereis.
Da steh ich mit meiner unzähmbaren Lust
Und hab diesmal überhaupt keinen Frust.
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Büttenrede für eine kräftige (mollige) Frau im Frankfurter Dialekt
Autor: Manfred Böhner
Ich grüß euch all, bin deprimiert
ich bin’s … die Lisabeth.
Ich war vor zwaa Jahr schomma hier,
bin sexy und adrett!
Noch immer such ich einen Mann,
noch konnt ich keinen finne,
der wasche un auch koche kann,
des wär in meinem Sinne!
Guckt mich doch an, mich Vollblutweib,
mich lässt mer doch net sitze,
ich bin de schönste Zeitvertreib
un doch gehn alle flitze.
Ich hab sogar schon inseriert,
die Reaktion war häftisch,
die meiste saachte ungeniert,
ich wär e’ weng zu kräftisch.
Sicher hab ich hier un da,
paar Kiloscher zuviel,
an mir is wenigstens was draa,
bin halt kaan Besenstiel!
Als Treffpunkt wählt ich ma de Zoo,
un zwar es Affehaus,
da kam aach gleich en Gigolo,
nur der durft da nemmer raus.
Beim nächste Mal da wählt ich dann,
e schnucklisches Lokal,
da traf ich en mein Supermann,
der war für mich genial.
Doch nach 2 Daach hatt sich rausgestellt,
wenn ich net wollt’ dann konnt’ er
zudem hab ich noch festgestellt,
er war en
Hypochonder!
Was der all hatt, des gibts ja net,
der war ja kurz vorm Tod,
verführerisch lag ich im Bett,
was tun in meiner Not!
Jammernd laach er wieder da,
war fürchterlich am Japse,
da dacht ich mir verführst en ma
mit knallisch rote Strapse!
Als ich vor’m Fernseh dann possiert,
bewarf er mich mi’m Kisse,
nur Fußball hat den interessiert,
ich hab en rausgeschmisse!
Der nächste war ganz amüsant,
der fuhr BMW Z3,
er wollt e Spritztour ganz rasant,
nur kam ich da kaum nei.
Er hat’s Verdeck dann uffgemacht,
un hat mich neigezwängt,
die Leut’ ham sich kaputtgelacht,
ich hab mer’s Kreuz verrenkt.
Was war’er stolz, der Kümmerling,
die Sitze warn aus Leder,
doch als es in die Linkskurv ging,
da fuhrn mer uff zwaa Räder
Es hat kaan Sinn, des war wohl nix
der hat aach net mei Klasse,
ich brauch e Auto un kei Büchs
ich hab en sauselasse.
En annere empfing mich dann
der hatte keine Hemmung’
sollt’ zu ihm in die Badewann,
da gab’s ne Überschwemmung.
De nächste kam mit viel Getös
der fuhr en heisse Chopper
mit Vollglatz un sehr muskulös
sah aus wie Meister Propper.
Lud mich zu Haus zum Esse ei,
der war ja stinkend reich,
der stoppt nur Grünzeusch in sich nei,
da fall ich ja vom Fleisch!
Dann kimmt so’n Sado-Maso Typ
der kam auch gleich zur Sache
ich trat ém ins Familieglück,
da fing der an zu lache.
Der zog dann Hemd un Hose aus
wollt’ mich in Lack un Leder
ich holte dann noch dreima aus
jetz brauch er en Katheter!
Ich hab bald die Geduld verlorn
des derfs doch garnet gebbe,
für mich war halt kaan Mann geborn,
ich krie ja nur die Deppe.
Doch eines Tags da war’s soweit,
da hab ich en getroffe,
en Herz-Chirurg – war blitzgescheit,
nur ständig strunzbesoffe!
Ich sah mein Traummann in de Stadt,
von de Sohle bis zum Scheitel,
nur stundelang brauch der im Bad,
der war mer viel zu Eitel.
Auch bei Herzblatt war ich – im TV
des muss ich noch erzähle
da gab’s 3 Mann für eine Frau,
da konnt’ mer sogar wähle!
Die Nummer eins die hätt ich gern,
was hat er sich gefreut
als ich dann sei Gesicht gesehn,
hab ich die Wahl bereut.
Dann gings los, ihr glaubts ja net,
des war ja ein Skandal,
ich hab gesacht „hab mich geirrt,
des war die falsche Wahl“.
De Moderator war ganz bleich,
mir wärn doch live uff Sendung
„des macht mer nix, ich will die Drei,
für den hätt ich Verwendung!“
Im Studio brach Gelächter aus,
ich mein – mer konnt ’s verstehe,
doch ich bin stur un wollt’ net raus
wollt’ ohne Mann net gehe.
Ich guck dann in die Kamera
un wollt’ paar Freunde grüße,
ruck zuck warn dann die Bulle da
3 Tag musst’ ich büße!
Als ich dann rauskam auf Kaution,
hab ich mer vorgenomme,
ich stell mich nackt uff de Balkon,
es wird schon aaner komme.
So geht es mir Tagein Tagaus,
bin ständisch uff de Suche,
vielleicht traut sich aaner hier im Haus
mer könnt’s ja mal versuche!
Ich heiß Lisabeth Möchtegern
damit ich’s net vergess’,
Ihr seid gefordert, meine Herrn,
der Verein hat mei Adress’!
Un wenn noch aaner komme will,
dann bitte net besoffe,
den erwartet dann mein Sex-Appeal,
mei Tür steht immer offe!
HELAU!
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Autor: Kurt P. Kupper
Beitrag wurde auf Wunsch des Rechteinhabers entfernt.
gehalten vor etwa 40 Jahren in Kiel
Ihr könnt Euch freuen!
Für mich is' Feierabend-ich bin verheiratet-ooh, ooh. Als ich nach der Trauung vom Standesamt mit der Straßenbahn nach Hause gefahren bin, halt ich mich oben am Riemchen fest, kommt der Schaffner, klopft auf de' Schulter un saacht zu mir: Bürschchen...".
De Mann hat et jut jemeint! Wär ich doch durchjejange! Verzeicht-Ihr kennt meine Frau nich-Ooh.
Zwei Zentner-ich glaub, die is ja nich auf einmal auf de Welt jekommen-die is in Raten jeboren. Wenn die untersucht wird, muss der Kreisarzt kommen.
Die hat aber was mitjebracht: Ich denk, die bringt Mitjift mit bringt die Jift mit.
Die Schwiejer- ooh - Schwiejermutter - und die is zweieinhalben Zentner schwer. Jetz könnt Ihr Euch ausrechnen, wenn wir drei in de kochnische stehen, komm ich aus dem Kohlenkasten überhaupt nich mehr raus.
Dieser Dach' komm ich nach Haus - während der Winterschluß- verkaufszeit - schließ' die Tür auf, denk ich, schau, schau, schau was erblicken deine Äugelein?
Läuft meine Frau in einem neuen Kleid herum, Schwiejermutter hat ene neue Bluse mit nem Kopduch.
Ich Idiot sage:"Wat seid ihr fein!"
Sacht se: "Seid's ruhich", sacht se, "was Du hier an neuen Sache siehs, haben wir von unserem eijnen Jelde jekauf - Merk Dir das!".
Sach ich: "Mir is alles egal. Eine Fraje, wie kommt Ihr an das eijene Jeld?"
Da sacht die zu mir: "Wir haben Deine joldene Uhr verkauft."
Da übermannte mich der Zorn, ooh, ooh. Nehm' die Pfanne vom Ofen mit de Kartöffelche, mit de pommes de tärres, hähä, pfuit - durchs Fenster.
Wat tut meine Frau? Nimmt die einen Stuhl, schleudert den auch rund, und wirft den hinterher.
Sage:"Muttimaus, was soll das bedeuten?"
"Oh,"sacht sie, "ich dacht, Dir wär es zu warm in de Küche und - Du wolltest was im Freien essen."
Im Verlaufe der Kampfhandlungen hat die Alte mich auf einmal am Halse jeschnappt, hähähä, hält mich mit einer Hand zum Fenster raus und ich Rindvieh saje auch noch: „Willst du wohl loslassen?“ – Das war der erste Wunsch, den Sie mir erfüllte.
Ich habe aber auch schöne Stunden in meiner Ehe - sonnige Stunden. Das sind die Stunden, wenn die zwei verreist sind. Dann bin ich Herr im Hause. Da kann ich de Treppe putzen, wann ich will. Da kann ich auch de Wäsche einsetzen, wann ich will.
Zuletzt sind se auch verreist, hat se mir de Wäsche stehen lassen - von drei Wochen! En Bütchen Bunt und en Bütchen Weiß. Damit ich nun schneller fertig wurde, habe ich das janze Zeuch in einem Kessel jekocht.
Tu ich im Leben nicht mehr, es war ein bunter Nachmittag. Damit ich noch schneller fertisch wurde, habe ich dann n'janzes Paketchen Stärke rein jeschütt. Tu ich auch nich mehr - nee, sowas Steifes ham wir noch nie im Hause jehabt. Die Strümpfe braucht ich jarnicht mehr aufzuhängen, die hab ich in en Schirmständer gestellt. Die kriechste nur noch mit 'nem Schuhanzieher an de Föös.
Kaum war ich mit der Wäsche fertisch, schellt es. Ich denke: Nanu, nanu, es läuten die Glocken? Ich mache die Türe auf, steht die Jemüsefrau vor de Tür, hat en janzes Körbchen Spinat. Ich sach:"Wat is dat dann?" - "Hat Ihre Frau bestellt."
Jetzt stand ich da - mim Spinat, wir hatten noch keene Kirmes, sonst hätt ich en jestreut.
Als ich mir den drei Tag anjesehen hatte, wurde er traurig. Er ließ de köpfe hängen, Ich denk: Das Zeuch muß doch jejessen werden.
Jetz' hab' ich mir im Haus en Kochbuch jeliehen, steht da drin, Seite 22 "Gemüse - bereitet man auf foljende Art - zum Beispiel Spinat: Man entferne die Stiele von den Zarten Blättern, wasch den Spinat sehr sauber bis das es schäumt.
Den hab' ich jewaschen. Ich bin in der Schwimmhos' durch die Küche jesaust. Der hatte schon jar kein Fassong mehr, der sah aus wie Pfeffermünztee. Er hat auch nich jeschäumt. Was en Glück, das ich noch en Paketchen Seifenpulver gefunden hab.
Nee, ich esse so jerne Frikadellchen, is wahr, da hab' ich mir jesacht:"Du bis de Herr im Hause, ran anne Frikadellche." Jetz' hab' ich wieder nachjeblättert, steht da Seite 80, "Fleischgerichte - zum Beispiel 'Falsche Haase' oder 'Frikadellen' bereitet man auf folgende Art:Man kaufe ein Stück altjeschlachtetes Fleisch und treibe es durch einen Wolf."
Wie soll ich an en Wolf kommen?
Drei Dache lang hab' ich en Wolfjesucht - im Lääve nicht mehr - ich han mir einen jelaufen.
Dann heißt es immer. "Eßt mehr Fisch un ihr bleibt jesund."
Denk ich, jetz is Feierabend, jetzt bleibste jesund. Jetz' hab' ich mir fünf jrüne heringe jekauft - fünf Stück. Habe wieder im Märchenbuch nachjesehen. Steht da folgendes:"Fische - es ist wesentlich, daß man zunächst die Schuppen säuberlich entfernt. Hat man das getan, trockne man den Fisch gut ab, setze einen Kessel Wasser auf, bringe ihn zum Sieden un denn schrecke man den Fisch ab."
Da hab' ich de Wut jekrich. Da hab' ich jesacht: "So, Spinat war nichts, Frikadellen sin an de Nase vorbeijejangen, aber die Heringe können was erleben."
Dennen hab ich de Schuppen entfernt, die hatten kein Fell mehr auf dem Leib. - Ich habe zwei Fläschchen Haarwasser jebraucht.
Jetz hab ich's mit em Frottierhandtuch abjezockt, auf'n Tisch jelegt mit 'm Kopp zum Fenster zu.
Denk ich: So, jetz jets los. Jetz' bin ich janz leis raus jejange, habe das Licht ausjedreht, habe mich im Schlafzimmer schwarz jemacht, hab mir en Bettuch überjezoge, wieder janz leise rein vor die Fische und habe "Buh" jemacht.
Meinen Sie, die hätten sich erschreckt?
Die haben jestunke!
Nee, ich war froh, das die von de Reise wieder zurück warn, aber das tollste Ding erlaubte sich meine Schwiejermutter mit mir - dieses alte Raubtier.
Kommt se un sacht:"Schwiejersohn, komm mal her!" Ich sach: "Bitte?" Sacht se: "Du ziehs Dich sofort an, Du brings mich zur Bahn, ich reise ab."
Ich sach: "Schwiejermutter, Schwiejermütterlein, is es auch war?" So schnell hab ich mich im Lääve no nie anjezoge. Die Alte hat sich anjezogn, wir renne zum Bahnhof, das Unjlück schreitet schnell, kommt en Wolkenbruch - un de Alte - den janzen regen auf ihren neuen Hut! Da hat die mir einen Film jedreht.
Hat mich anjeschauzt: "Verdammte Schwiejersohn, häs keen Schirm bei Dir? Mein neuer Hut total versaut! Sach ich: "Ich kann do nicht rieche, das 's rejen jivt."
Jetz' hat die Selbstschutz jeübt, man soll es nicht für möchlich halte, hat die de Röcke jenomme, un hat die von de - ooh - es war wie 'ne Denkmalsenthüllung.
Ja Ihr lacht, ich stand da mit der, ne.
Ich saje:"Schwiejermutter, SOS! - Die Röcke herunteeer, Du krist en Keuchhuste. Merkste nich, du wirs je janz nass." Wissen Se, was die mir antwortet? – "Laß es das werden, das is jo alt jenuch, dä Hut is janz neu!"
Un darum möcht' ich mit dem Wort eines Dichters schließen, der sacht: „Es prüfe, wer sich ewich bindet, ob sich nich doch noch etwas besseres findet!“
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Autor: Otto Kruse
In den Messen vor dem Konzil
verstand das Kirchenvolk nicht viel.
Die wurden gelesen auf Latein,
für die meisten Worthülsen nur, ohne verstanden zu sein.
So hat der Pastor von des Altares hohen Stufen
Nicht „der Herr sei mit euch“ dem Volk zugerufen,
sondern „dominus vobiscum“ hat es geklungen,
für Ältere noch vertraut, nicht für die Jungen.
Als kleiner Junge sollt ich in eine lateinische Messe gehn,
Glaubt mir: so was Komisches hatte ich noch nie gesehn,
Mit Schellengebimmel traten hervor
2 kleine Pastörkes und 1 großer Pastor.
Die schritten nach vorn, dann flüsterten sie dort.
Wie ich auch lauschte, ich verstand doch kein Wort.
Dann ist ein Pastörken zum Großen gekommen
und hat dem den Hut vom Kopf genommen.
Eine schwarze Kappe mit 4 Ecken,
mit der lief er fort, um sie zu verstecken.
Und vorn am Altar da schauten die drei,
wo denn das Käppken geblieben sei.
Sie haben gekniet und taten sich bücken,
doch das Käppken zu finden, das wollte nicht glücken.
Dann hat der große ein paar Stufen erstiegen,
mit einem dicken Buch, das ließ er dort liegen.
Er schlug es auf, um hineinzusehen,
vielleicht würde da was von seinem Hute drin stehen.
Nichts findet er beim Lesen heraus,
da breitet er plötzlich die Arme weit aus
und ruft mit lauter Stimme dazu:
Du ming Hut wo bist du?“
Bald drauf ging der Pastor eine Treppe nach oben,
beschimpfte die Leute, fing fast an zu toben.
Ich hab von alle dem nix verstanden,
doch vermutlich, weil sie seinen Hut nicht fanden.
Dann stieg er herunter und es bimmelte wieder,
da knieten vor Angst die Leute nieder.
Unter den Bänken, da suchten sie,
doch die verschwundene Kappen – die fanden sie nie.
Das ließ dem Pastor jedoch keine Ruh,
erneut rief er lauthals: „Min Hut, wo bist du?“
Vor Ärger fing er dann an zu trinken,
tat die Pastörkes zu sich winken.
Die kamen auch schnell mit 2 Kännchen voll Wein
und schütteten den großen noch einen ein.
Der rief ein drittes Mal wie vorher genau,
da wurden die Leute auf einmal schlau.
Sie ließen 2 Kassierer mit Körbchen kommen,
die haben den Leuten das Geld abgenommen,
um damit ein neues Käppchen zu kaufen.
Das erfreut den Pastor und er hört auf zu saufen.
Einige Zeit später dreht der sich erneut um
und fuchtelt mit der rechten Hand herum
und sagt den Bösen und den Frommen,
sie sollen machen, dass sie nach Hause kommen.
Auf einmal geht ein Pastörken um das Eck
und holt die Kappe aus dem Versteck.
Der große war froh, dass sie wiedergefunden,
dann sind die 3 durch eine Tür an der Seite verschwunden.
Auch die Leute wandten sich alle zum Gehen,
doch das gesammelte Geld hab’n sie nicht wieder gesehen.
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Autor: Manfred Böhner
Helau, Ihr Leut, ich hab e seelisches Tief,
denn was ich auch mach, es geht alles schief.
Letzt Jahr mußt ich ins Krankehaus,
die Mandeln warn geschwolle, die mußte raus.
Danach wachte ich auf un´ hab durch Zufall gelauscht,
denn irgendwie hatte die was vertauscht.
Nur eines hatt´ ich mitbekomme,
die ham mer de Blinddarm rausgenomme.
Tut mir leid sagt de Doktor – keine Sorge,
die Mandeln mache mer dann morge.
Am nächste Daach, es is net gelooche,
ham´se mei Fußnägel gezooche,
Dann kam de Doktor wieder an,
die Mandeln komme morsche dran.
Vor de Narkos´ wollt´ ich dann erstmal verhandeln,
Ihr wißt all Bescheid – ich bin der mit de Mandeln!
Beruhigt ließ ich mich dann zur Narkose spritze,
nur als ich dann wach wurde kam ich ins schwitze,
da dacht´ ich - was ham die dann jetz´ operiert?
mein ganze Kopp war einbandagiert,
De Professor nahm s dann mit Humor,
„oh - Sie war´n nicht der Gehirntumor ?“
Des derf doch net wahr sein, ich glaubte ich spinn´
3 Operatione und die Mandeln noch drin.
Ich muß hier raus, Schluß mit de Ferz,
sonst operiern die mir morge noch an mei´m Herz
Ich wollt´ raus durchs Fenster, doch des war mer zu tief,
egal was ich vorhab, es geht alles schief.
Bei meinem Pech, ich gehör ja gestraft,
hab ich mer doch neulich e Auto gekaaft.
Leider kaan Neue, der war schon gebraucht,
schon nach 500 Meter hat de Kühler geraucht.
Die Bremse versaachte, des war nemmer schön,
ich fuhr dauernd durch rot .. kam uff de Kreuzung zum stehn.
Des Maleur mit de Lenkung fand ich auch sehr schnell raus,
wenn ich´s Lenkrad nach rechts dreh, dann fährt er g´radaus.
Ich befuhr die A7- in de Mitt´ mit Karacho,
un hat so 150 k-m-h uffem Tacho,
wie´s uff einmal passierte ich verlor mei Gebiss,
als de Fahrersitz aus de Verankerung riss.
Ich war wie geschockt und kippte nach hinne,
die links un rechts neber mir fuhrn dachte ich spinne.
Ich saß praktisch uff de Rückbank, mir iss es Lache vergange,
irgendwie musst ich doch an de Lenker gelange!
Un die Kist wurd net langsamer, des war en Kalte,
der Tempomat hat des Tempo auch noch gehalte.
Des war wohl des einzigste was noch funktioniert,
ich hab´s dann später als Nachteil notiert!
Mit ´m Fuß hab ich versucht ans Lenkrad zu komme,
doch ich sah vor Angstschweiß ja alles verschwomme,
Dann hat´s mich auch noch an die Leitplank geschmettert,
de Airbag ging uff.. ich war in die Gurte verheddert.
Die brennend Zigarett flog mir aus de Lippe
und wo des Ding hinflog, des könnt Ihr jetzt mal tippe …
Die flog direkt in mein Krage, des war vielleicht fies,
Das hat gebrannt un geglüht, ich hab geschrien wie am Spieß!
Am Gurt gefesselt , ich konnt´ nix mehr mache,
hörte nur noch ein Zische, Rausche un Krache.
Ich sah nur noch Funke und dacht des wird teuer,
da fing der undichte Tank auch schon Feuer.
Vor Gericht da wurd´s mir dann schliesslich bestätigt,
10 km – Leitplank´ hab ich verbrannt und beschädigt,
die Geschwindigkeitsbegrenzung hätt´ ich net beachtet,
ich hätt´ en Acker gepflügt un 3 Ochse geschlachtet.
Gebremst hätt´ ich erst, ich hätt ja en Spleen …
bei einem Bauer im Haus am off´ne Kamin!
Der saß dort und flog, wie soll´s anners sein,
wie e Raket aus´em Fenster, mit samt sei´m Krug Wein.
De Führerschein wollte se gleich von mir habbe,
debei ham´ die Bulle schon seit Wochen mein Lappe,
Es hat ja dauernd geknallt, des is doch die Schande,
in Flensburg bin ich ne alte Bekannte.
Mit mei´m Punktekonto in de Sünderkartei,
wär die Frankfurter Eintracht sicher oben debei.
Mein Lappe is weg, darf jetzt 5 Jahr net fahrn,
benutz jetzt halt wieder Busse und Bahn.
Da kann ich nur saache, ganz primitiv,
was ich auch anpack, es geht alles schief.
Zur Straf sollt ich renoviern des war an de Reih,
mei Alte sächt en Handwerker kommt hier net nei,
Wie des ging könnt Im Fernseh sehn – im Bastler-Kanal
mer musste halt sparn und hat kei anner Wahl!
Ich hab dann geguckt, wie aafach des geht,
un kaufte dann Pinsel, Kleister, Tapet.
Als erstes dacht ich , mach ich die Deck,
mach Zellophan übern Teppich, wege dem Dreck.
Dann nehm ich Tapet un kleb e schee Stück,
nur blieb die net hänge, des Aas kam zurück.
Ich stand uff de Leiter allaa un verlorn,
de Kleister im Haar, die Tapet um die Ohrn.
Des glitschiche Ding hat sich uff mich gesenkt
und wie so ne Toga rund um mich gehängt.
Ich stand da wie e Denkmal völlig verwirrt,
mit Kleister von obbe bis unne verschmiert.
Ich dacht´ wie de Kleister an mir runnerlief,
was ich auch mach, es geht alles schief.
Mei Frau beschwerte sich neulich im Bett,
beim Sex - ich wär zu schwer und zu Fett.
Ich gab´s dann zu, wenn auch beklomme,
ich hatt´ gewaltig zugenomme.
Hab viel probiert, nix hat genützt,
bin dann zum Doktor hiegeflitzt,
Der sächt bei meine Proportione.
wär abzunemme net so ohne.
Ich bin dann weg am nächste Morge
um mir ein Diätplan zu besorge,
Ich hab´s geschafft des is kaa Fraach,
des war de schlimmste Vormittaach,
Ich hab´ dann in de Küch gesesse,
un so e Körnerzeusch gefresse.
Un mei Alte, jetzt dürft Ihr mal rate,
futtert doch glatt en Schweinebrate.
Mit Stoffserviette uffem Schoß,
drückt se de Kloß tief in die Soß,
genüßlich schiebt´sen in ihr´n Mund,
… ich hab gesabbert wie en Hund.
Spätestens als ich des gesehe,
konnt´ ich net mehr widerstehe.
Ich hatt´ es net mer überwunde,
mei gute Vorsätz´ war´n verschwunde,
Nur noch beim Futtern da war ich auf Zack,
war schon bald dicker als Günter Strack.
Ich bekam oft kei Luft un hat Probleme beim Gehe,
mein Schniedelwutz konnt ´ich schon lang net mehr sehe!
Bei meine Schritte erbebt es Parkett,
damit ich net durchbrech hatt´ ich e Stahlplatt im Bett!
Einmal im Bad fiel ich nach vorn uff de Bauch,
un kam net mehr hoch, ja.. wie soll ich dann auch..
Durch die Riesenwampe wurd´ des derart erschwert,
weil mit de Händ´ kam ich net mehr ganz uff die Erd´.
Ich hab dann versucht nach rechts un links so zu wippe
um mit sehr viel Schwung uff de Rücke zu kippe.
Mir is es gelunge – un war voller Zorn,
denn hinne war ich genauso fett wie von vorn!
Hilflos wie e Schildkröt´ lag ich zappelnd im Bad,
mei Frau kam mi´m Flaschezug, den hat se immer parat.
So langsam wurd´ ich echt depressiv,
kann mache was ich will, es geht alles schief.
Ich musst wieder zum Doktor, der war garnemmer nett,
der sächt ich wär ja immer noch so träge und fett!
Ne neue Diät, die derf ich nun net mehr verpatze,
sonst tu ich unweigerlich in kurzer Zeit platze!
Ich hatt´ ständig Hunger, war immer müde un schlapp
kam vor Mittags 1 Uhr net so richtisch uff Trapp
Schlaf oft uffem Schreibtisch bei uns im Büro,
un penn auch oft stundelang uffem Clo.
Des hat meine Alte inzwische aach schon gemerkt,
die hat des Muster von de Clobrill uff mei´m Hintern entdeckt.
Ich wurd´ immer träger konnt auch überall schlafe,
beim Esse beim Trinke beim Sitze beim Laafe …
Doch langsam brach er dann , der Bann.
Un´ mei neu´ Diät schlug langsam an!
Ich bin in die Sauna un ihr werd´s kaum glaave
auch dort bin ich widder mal eingeschlafe.
Seit Stunde war ich dort wohl schon am Schwitze,
irgendwann fiel ich dann wohl durch die Holzbank–Schlitze
Ich sah in de Spischel, es war wie im Traume.
Ich sah tatsächlich aus wie ne getrocknete Pflaume!
Verschrumpelt und dünn, weg war die Fülle,
als Hemd reichte mir jetzt ne Regenschirmhülle!
Am nächste Daach sah mich mei Verwandschaft,
die sagte, ich sähe aus wie n´ Strich in de Landschaft.
Bevor die mich überhaupt wahrgenomme
musst ich glatt zweimal ins Zimmer reikomme!
Ich hab´ mer Gewichte in die Klamotte genäht
sonst wär ich beim kleinste Windstoß verweht!
Selbst im Bad beim Föne, des is net geblufft,
hing ich bei Stufe 1 schon quer in de Luft!
Als ich in de Badewann mal an de Stöpsel gekomme,
bin ich in dem Strudel um mei Lebe geschwomme!
Mei Olle is vor Lache fast verreckt,
ich hatt´ bis zum Bauch schon im Abfluss gesteckt!
Von nun an glaubte ich´s definitiv,
mir gelingt werklich nix, es geht alles schief
Der Jo-Jo effekt schlug mir sehr uff´s Gemüt,
ich wurde immer zerstreuter war auch immer noch müd!
Mein Frau sächt es wird´ jetzt langsam beschwerlich,
mich allein zu lasse wird zu gefährlich!
Ich kam nämlich neulich aussem Bad eraus,
da lacht mich mei Alte ja gnadenlos aus
Ich stand nackisch in de Diele un frag mich warum,
un dreh mich ganz langsam zum Spiegel erum.
Von obbe bis unne sah ich mich im Spischel,
mei Haarn stande nach obbe, wie die Stacheln beim Ischel,
Ich hab kurz gestutzt, aber dann schnell begriffe,
statt ´n Fön hatt ich sicher de Sauger gegriffe.
Mei Gesicht war ganz rot, ich sah´s nur verschwomme.
Ich hatt´ wohl statt Nivea die Finalgon-Salb´ genomme,
übern fremde Geschack war ich dann ganz verdutzt,
als hätt ich mei Zähne mit Kernseif´ geputzt.
aus mei´m Mund und Nas´ kame Seifeblase,
mei Fraa fing vor Lache an zu rase!
Uff einmal hat mein Hinnern höllisch gebrennt,
beim gucke hab´ ich mer de Hals fast verrenkt,
Knallrot un geglüht hat der ..des war ja de Wahn,
von hinne sah ich aus wie´ en Pavian!
Ich sah mich im Spiegel voller Selbstmitleid an,
bei mir geht halt schief was schiefgehe kann!
So ich mach jetz mal Schluß doch ich will net verhehle,
ich könnt Euch noch hunnert Geschichte erzähle.
Doch ich hab kaa Zeit mehr, ich merk´s instinktiv,
laut meiner Statistik geht gleich wieder was schief
Drum verabschied ich mich jetzt von euch hier im Bau,
mit dem Spruch: „Es wird schon schiefgeh´n“
Prost und Helau!
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Büttenrede für 2 Personen – Vater und Sohn
Autor: Otto Kruse
Vater: | Hör gut zu, mein Sohn 13 Schuljahre sind es schon. Jetzt ist das Abitur in Sicht, Da ist es doch wahrhaftig (verdammig) deine Pflicht, ernsthaft über die Zukunft nachzudenken, die Planung gezielt auf einen Beruf zu lenken. Eine Handwerkslehre – Ob das für dich was wäre? Junge sei schlau, geh zum Bau! |
Sohn: | … Ich weiß nicht … eher nein … das wär es nicht genau. Maurer, Fliesenleger, Maler oder Schreiner, danach strebt nicht unsereiner. Handwerk ist doch Werk der Hand. Rechte Hand wie linke Hand – no, I can`t. |
Vater: | Nun gut. Dann … eine Lehre bei einer Bank. Den Sparkassenleiter kenn ich gut – Gott sei Dank. Ein teurer Rat von deinem Vater; Werde Anlageberater! Streichst die dicken Boni ein, lässt alle Sorgen Sorgen sein. |
Sohn: | (grimmig: )Ach ja, dann treibt mich die wilde Gier aufs nächste hochrentable Risikopapier. Vermögen verwalten für die Reichen, Depot umschichten und Millionen einstreichen, Zertifikate andrehen, bloß keine Renten. Und die Kollegen sind nur noch Konkurrenten. Das kann’s doch nicht sein, Da sag ich nein. |
Vater: | Gut gebrüllt, Löwe – das macht mich froh So denk auch ich – doch sag mir wo ist dein Ziel, von den vielen Wegen käme welcher dir gelegen? Ich höre, bin ganz Ohr. |
Sohn: | Ein Studium, das schwebt mir vor, ins freie Studentenleben möcht’ ich mich begeben. Stellst du mir Monatswechsel aus, verlass ich alsbald das Vaterhaus, schreib mich an einer Uni ein, bezieh in einer WG ein Kämmerlein. |
Vater: | Studium? Monatswechsel? Ok, das kannst du haben, aber nutze Talente und Geistesgaben. Freies Studentenleben hat es früher mal gegeben. Da kommst du heute viel zu spät. Aber gut. Wähle eine Fakultät! |
Sohn: | (nachdenklich) Zur Theologie (Pause, Vater schaut erschrocken) kann ich mich nicht bequemen. |
Vater | Ich kann es dir nicht übel nehmen. |
Sohn | Zur Juristerei fehlt mir der Draht. |
Vater: | Gut, gut, das wäre auch nicht mein Rat. |
Sohn: | Zur … Medizin, zieht’s mich schon eher hin. |
Vater: | Schön, schön, über dieses Fach lästert unser größter Dichter. Sehr ironisch, aber mit einem Quäntchen Wahrheit spricht er: „Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen, du studierst die groß’ und kleine Welt, um es am Ende gehen zu lassen wie’s dem lieben Gott gefällt.“ |
Sohn: | Mir schwant, Goethe gibt auch guten Rat, wie man Frauen zu verarzten hat. |
Vater: | Schon wahr, doch das ist delikat. |
Sohn: | Egal, wie lautet denn das Zitat? |
Vater: | „Vor allem, lern die Weiber führen, es ist ihr ewig Weh und Ach – so tausendfach, aus einem Punkte zu kurieren.“ |
Sohn: | Weiter! Es ist hier nicht zu Ende. Da gibt´s noch was über Doktors Hände. |
Vater: | „Der Doktortitel wird sie vertraulich machen, so tappst du gleich nach ihren Siebensachen, um die ein andrer Jahre streicht.“ Dem Mann im Kittel fällt das leicht. |
Sohn: | (freudig) Das sieht ja lecker aus. Da sieht man doch wo und wie! |
Vater: | Grau, mein Sohn, ist alle Theorie. Das gibt´s doch nur in Goethes Phantasie. In der Praxis-Realität Es um ganz ernste Dinge geht. Viel Fleiss und Büffelei Ist schon im Studium dabei. |
Sohn: | Das schreckt mich nicht. Ich nehme selbst mich in die Pflicht. |
Vater: | Da Anatomie, da Physicum, auch schnippelst du an Leichen rum. Und nach dem erlangten Doktor stell dir die Zeit nicht rosig vor. |
Sohn: | Das Assistenzarzt-Dasein, das weiß ich auch, ist – so hört man stets – der reinste Schlauch. Die Freizeit kannst du vergessen, das Gehalt zudem nur knapp bemessen. |
Vater: | Trotz allem – der Beruf ist sehr begehrt, auch wird der Doktor hoch verehrt. Hast du dich erst niedergelassen, versorgen dich die Krankenkassen, ab und zu auch ein Privater – das bringt richtig Geld, sagt dir dein Vater. |
Sohn: | Alles richtig, doch weil das Studium so begehrt, wird mir der Zugang wohl verwehrt, mit einem Notenschnitt von zwei Komma sieben kann ich nicht wählen nach Belieben. |
Vater: | Dann musst du halt was andres wählen … |
Sohn: | Ach, warum soll ich groß mich quälen, wie der Vater, so der Sohn. Seit längerem ahn ich schon, dass ein Lehramtsstudium, wär für mich gar nicht so dumm. Ich weiß, dass ich wohl unterrichten kann. |
Vater: | Glaub ich auch, ja mach das dann. Mit Freude hab ich es vernommen. Die Gene hast du ja von mir bekommen. Der Beruf nährt auch seinen Mann. |
Sohn: | Was man an dir gut sehen kann. Was man dir an Gehalt gegeben, davon konnten wir doch prima leben. Die Arbeit konnt dich nicht bedrücken, nicht im Kopfe, nicht im Rücken. Fuhrst zur Schule im bequemen Wagen, ließest die Schüler sich plagen. Jedenfalls muss ich gestehn, mit einem schweißnassen Hemd hab ich dich nie gesehn. |
Vater: | Stimmt, deine Mutter hielt mir stets den Rücken frei, für mich war auch Hausarbeit fast nie dabei. Mittags konnt ich genüsslich ruhn, danach war nicht mehr viel zu tun. Und Ferienzeiten, wunderschön, da konnten wir oft auf Reisen gehen. Doch Vorsicht! Schule kann auch anders sein. Manch Lehrer ist ein armes Schwein. Arbeitet oft bis in die Nacht, was ihn ausgebrannt und verdrießlich macht. |
Sohn: | Ich weiß aus meinem Schülerleben, manch Pauker will zwar alles geben, doch fehlt pädagogisches Geschick, hat nur den Stoff, die Schüler nicht im Blick. Schwierige Rabaukenklassen kriegt so einer disziplinarisch nicht zu fassen. Manchem fehlt auch Nervenkraft und ist nach jedem Unterricht geschafft. Ich glaube, solches wird mir nicht passieren. |
Vater: | Gut. Aber zunächst einmal muss du studieren. Die ersten Semester kannst du nach Münster fahren. Mit einem Bahnticket lässt sich mancher Euro sparen. (Sohn macht süßsaures Gesicht) |
Sohn: | Ach ja, Münster ist recht schön, doch würd ich lieber nach Kölle gehen. |
Vater: | Hm. Passt mir nicht so ganz, doch muss ich recht dir geben, in Köln, da pulsiert das Leben. |
Sohn: | Und Jahr für Jahr im Karneval bin ich Kölscher Jeck dann jedes Mal. Da krieg ich 3 Tage keinen Schlaf. |
Beide: | Na denn: alaaf, alaaf, alaaf. |
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