Jeder Tropfen zählt - Dürre in Ostafrika

Gedichte zum Thema Humor – zum Schmunzeln

Gedichte die die Stimmung heben, gute Laune humorvoll bis motivierend für jeden Tag.

Übersicht

Gedichte

Der Baum und der Pilz

Autor: Olaf Lüken

Man glaub es heute kaum:
Hundert Jahre braucht ein Baum.
Frech wird er vom Pilz verlacht,
weil er wächst in einer Nacht.

© Olaf Lüken

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Die Heinzelmännchen

Autor: August Kopisch

Wie war zu Köln es doch vordem,
Mit Heinzelmännchen so bequem!
Denn, war man faul: … man legte sich
Hin auf die Bank und pflegte sich:
Da kamen bei Nacht,
Ehe man’s gedacht,
Die Männlein und schwärmten
Und klappten und lärmten
Und rupften
Und zupften
Und hüpften und trabten
Und putzten und schabten …
Und eh ein Faulpelz noch erwacht, …
War all sein Tagewerk … bereits gemacht!

Die Zimmerleute streckten sich
Hin auf die Spän’ und reckten sich.
Indessen kam die Geisterschar
Und sah, was da zu zimmern war.
Nahm Meißel und Beil
Und die Säg’ in Eil;
Und sägten und stachen
Und hieben und brachen,
Berappten
Und kappten,
Visierten wie Falken
Und setzten die Balken …
Eh sich’s der Zimmermann versah …
Klapp, stand das ganze Haus … schon fertig da!

Beim Bäckermeister war nicht Not,
Die Heinzelmännchen backten Brot.
Die faulen Burschen legten sich,
Die Heinzelmännchen regten sich –
Und ächzten daher
Mit den Säcken schwer!
Und kneteten tüchtig
Und wogen es richtig
Und hoben
Und schoben
Und fegten und backten
Und klopften und hackten.
Die Burschen schnarchten noch im Chor:
Da rückte schon das Brot, … das neue, vor!

Beim Fleischer ging es just so zu:
Gesell’ und Bursche lag in Ruh.
Indessen kamen die Männlein her
Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer.
Das ging so geschwind
Wie die Mühl’ im Wind!
Die klappten mit Beilen,
Die schnitzten an Speilen,
Die spülten,
Die wühlten
Und mengten und mischten
Und stopften und wischten.
Tat der Gesell die Augen auf …
Wapp! hing die Wurst da schon im Ausverkauf!

Beim Schenken war es so: es trank
Der Küfer, bis er niedersank,
Am hohlen Fasse schlief er ein,
Die Männlein sorgten um den Wein
Und schwefelten fein
Alle Fässer ein
Und rollten und hoben
Mit Winden und Kloben
Und schwenkten
Und senkten
Und gossen und panschten
Und mengten und manschten.
Und eh der Küfer noch erwacht,
War schon der Wein geschönt und fein gemacht!

Einst hatt’ ein Schneider große Pein:
Der Staatsrock sollte fertig sein;
Warf hin das Zeug und legte sich
Hin auf das Ohr und pflegte sich.
Das schlüpften sie frisch
In den Schneidertisch
Und schnitten und rückten
Und nähten und stickten
Und fassten
Und passten
Und strichen und guckten
Und zupften und ruckten, -
Und eh mein Schneiderlein erwacht:
War Bürgermeisters Rock … bereits gemacht!

Neugierig war des Schneiders Weib
Und macht sich diesen Zeitvertreib:
Streut Erbsen hin die andre Nacht.
Die Heinzelmännchen kommen sacht;
Eins fährt nun aus,
Schlägt hin im Haus,
Die gleiten von Stufen
Und plumpen in Kufen,
Die fallen
Mit Schallen,
Die lärmen und schreien
Und vermaledeien!
Sie springt hinunter auf den Schall
Mit Licht: husch husch husch husch! –
verschwinden all!

O weh! nun sind sie alle fort
Und keines ist mehr hier am Ort!
Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn,
Man muss nun alles selber tun!
Ein jeder muss fein
Selbst fleißig sein
Und kratzen und schaben
Und rennen und traben
Und schniegeln
Und biegeln
Und klopfen und hacken
Und kochen und backen.
Ach, dass es noch wie damals wär’!
Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her!


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Ein Hoch aufs Ehrenamt

Autor: Olaf Lüken

DU willst der Welt dein Bestes geben,
Menschen helfen, DU bist bemüht.
Willst nircht nur für dich selber leben.
Dein Herz für deine Mitwelt glüht.

Alle wollen alles haben,
Fürsorge oder milde Gaben.
Doch keiner denkt im Traum daran,
ob man sich solches auch leisten kann.

Viele Stunden bist DU tätig.
Frei von Pausen ist dein Tun.
Undank kommt, auch mal unflätig.
Keine Zeit sich auszuruhn.

Was DU tust, tust unentgeltlich.
Vereine und Kirchen lachen.
DU handelst christlich oder weltlich.
Willst alles auch ganz ordentlich machen.

Dein Amt, es bringt dir selten Ehre.
Die Mitwelt gleicht ´ner scharfen Schere.
Sie schaut dich an, macht schnipp-schnapp,
und schneidet vom Amt die Ehre ab.

Ein Ehrenamt, ist das nicht fad?
Arbeiten freiwillig für Vater Staat?
Dieses biestige Ungeheuer,
frisst auch deine Altensteuer!

© Olaf Lüken

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Es geschah am helllichten 1) Tag

Autor: Olaf Lüken

Ein braunes Huhn will viel brauner werden,
zu den Schönsten zählen, auf der Erden.
Der Bauer sieht sein eitles Huhn
und hat gleich besseres zu tun.

Gleich feuert er den Ofen an.
In der Pfann’ das Huhn gut braten kann.
Die Tat geschieht im Städtchen Daun 2).
Das Huhn ist tot, doch knackig braun.

Dem Huhn war es ein Einerlei.
Zuletzt verlor es noch ein Ei.

© Olaf Lüken

1) Am helllichten Tag schreibt man heute mit dreimal „L“. Das Krimistück „Am hellichten Tag“ mit zweimal „L“.

2) Daun ist eine Kleinstadt in der Vulkaneifel.

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Fußball versus Dichtkunst

Autor: Olaf Lüken

Fußball ist für ALLE Pflicht.
Selbst wenn am Fuß dich plagt die Gicht.
Ein Mensch, der nicht auf Fußball steht,
erscheint mir sehr im Kopf verdreht.

Bei Dichterlesungen findest heute,
vielleicht, wenn es hoch kommt, ein paar Leute.
Fußball dagegen finden ALLE toll.
Wenn der Ball rollt, ist auch das Stadion voll.

Kickerbeine sind uns viel wert.
Dichterköpfe, die Welt nicht verehrt.
Fußball soll sich wieder lohnen.
Für Fußball zahlt man Millionen.

Als Dichter bleibst du ein armer Tropf.
Als Kicker brauchst du auch den Kopf.
Mit dem Kopf ins Tor getroffen,
und keine Fragen bleiben offen.

Ein guter Dichter, wenn er stirbt,
ward bestenfalls subventioniert.
Hinfort geeilt ist sein Wesen.
Wer will noch seine Bücher lesen

© Olaf Lüken

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Heinzelmännchen

Autorin: Heidi Hollmann

Wie war es früher doch vordem
Mit Heinzelmännchen so bequem
Wir Omas in den heut’gen Tagen
Wir müssen uns nun selber plagen.

Auch wenn es uns macht viel Verdruss
Weiß jede – was sie leisten muss
Als Omas sind wir sehr arm dran
Weil niemand uns vertreten kann

Wir üben uns im Moorhuhn Schießen
Wollen wir die Enkel nicht verdrießen
Viel Punkte müssen wir erringen
Die Höchstzahl möglichst noch vollbringen

Das sollt gelingen uns gewiss
Darunter wär’s nur Katzenschiss
Das meinen unsre kleinen Kröten
Beladen uns mit großen Nöten

Wir gehen an die Sache ran
Tun was man nur so tuen kann
Wir hoffen es wird uns gelingen
Die nöt’ge Punktzahl zu erbringen.

© Heidi Hollmann

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Neues vom Schlüsseldienst

Autor: Olaf Lüken

Ich habe mich heute ausgesperrt
und alles an meinen Nerven zerrt.
Wie komme ich in die Wohnung rein.
Ich rufe den Mann vom Schlüsselverein.

Der Schlüsseldienst kommt ohne Schlüssel,
sie wissen Bescheid und kennen die Mittel.
Er bohrt und sägt an meiner Türe.
Ihm hilft Martina, die Walküre.

Die Türe schlagen sie kurz und klein.
Nur so komm’ ich in die Wohnung rein.
Für den Schaden an meiner Wohnung,
gibt’s eine Rechnung, zur Belohnung!

© Olaf Lüken

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Sankt Martin – ein Geizkragen?

Autor: Olaf Lüken

„Bist ein großer Gotteskrieger.
Gib mir deinen ganzen Mantel.
Als Römer auch im Feld ein Sieger,
schwingst am Abend wohl die Hantel?“

„Ich bin ein hungernder, armer Mann.
Du bist bald der Bischof von Tours.
Dein Mantel ist warm, steh’ nicht im Bann.
Du brauchst keine Abmagerungskur.“

Martin teilt seinen Mantel mit dem Schwert.
Viel mehr war der Bettler ihm auch nicht wert.

© Olaf Lüken

PS: Der heilige Martin wurde nie heiliggesprochen. Er lebte von 316 bis 397 n. Chr.

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Streit

Autor: Olaf Lüken

Zwei Studenten balgen sich,
heiße Herzen, breite Stirne.
Es fließt Blut, ganz fürchterlich.
Auf dem Platz erscheint ’ne Dirne.

Sie ruft zu ihnen: Haltet ein!
Streitet ihr euch für euch allein?
Um mich? Ich werd’ den Streit entscheiden!
Von euch beiden, kann ich keinen leiden!"

© Olaf Lüken

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Vater und Sohn am Rheinufer

Autor: Olaf Lüken

Ich sah ein Schiffchen aus Papier.
Es kam den Rhein entlang geschwommen.
Da hab' ich mein Gewehr genommen.
Ich schoss und trank ´ne Flasche Bier.

Mein Sohn weinte ganz bitterlich.
Ich nahm es sportlich, ritterlich.
Filius schob mich von der Bank.
Ich fiel ins Wasser, sank und sank.

Wahrlich, ich bin kein Kinderhasser.
Nur mein Bier schmeckt jetzt nach Wasser.

© Olaf Lüken

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Was Oma dem Opa zu sagen hat

Autor: Olaf Lüken

Älter werden, gar nicht leicht,
mancher Ärger dich beschleicht.
Ich helfe dir bei allen Sachen,
die dein Leben schöner machen.

Schmerzen dir heute deine Ohren,
gib dein Leben nicht gleich verloren.
Selbst wenn der Tod über mir schwebt,
ich leihe dir gleich mein Hörgerät.

Auch dein Blick ist schwach geworden,
nur nicht alles gleich überborden!
Ich stärke deinen Lebenswillen,
kaufe dir ein paar schicke Brillen.

Deine Beine nicht mehr so wollen,
viel Wasser hat sie angeschwollen.
Zu diesem Ärger sage ich nur,
hier hilft eine Entwässerungskur.

Liebster! – habe dich gesund gemacht.
Ich sehe, dass auch dein Herze lacht.
Nur heute war ich ganz perplex,
du hattest SEX mit deiner Ex!

© Olaf Lüken

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Wenn’s an allen Ecken und Enden knackt

Autor: Olaf Lüken

Es knackt bei mir an allen Ecken,
wenn ich mich bück’ oder auch nur steh’ –
Ich spüre nichts, auch ums Verrecken.
Es knackt sogar mein kleiner Zeh’.

Es knackt, wenn ich mich recke.
Es knackt, wenn ich brav liege.
Es knackt, wenn ich mich strecke.
Es knackt, wenn ich mich biege.

Es knackt mein ganzer Nacken,
es knacken selbst die Backen.
Es knackt sogar das kleine Kinn.
Mich wundert’s, dass ich so knackig bin!

© Olaf Lüken

Nach einer Themenvorlage von Norbert van Tiggelen (Knackig, knackig)

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