Steh, Schneemann, steh!
Und bist du auch von Schnee,
So bist du doch ein ganzer Mann,
Hast Kopf und Leib und Arme dran,
Und hast ein Kleid, so weiß und rein,
Kein Seidenzeug kann weißer sein:
Du stehst so stolz und fest und breit
Als wär’ es für die Ewigkeit.
Steh, Schneemann, steh!
Wenn ich dich recht beseh’:
So fehlt dir nichts auf weiter Welt
Du hungerst nicht, sorgst nicht um Geld.
Ich glaub' auch, dass dich gar nichts rührt,
Und wenn es Stein und Beine friert;
Der Frost, der andre klappern lässt,
Der macht dich erst recht hart und fest.
Steh, Schneemann, steh!
Die Sonne kommt, Juchhe!
Jetzt wirst du erst recht lustig sein!
Was ist denn das? Was fällt dir ein?
Du leckst und triefst ohn’ Unterlass,
o Schneemann, Schneemann, was ist das?
Das schöne warme Sonnenlicht,
Der Menschen Lust erträgst du nicht?
Weh, Schneemann, weh!
Du bist doch nichts als Schnee!
Dein Kopf war dick, doch nichts darin,
Dein Leib war groß, kein Herz darin,
Und das, was andre fröhlich macht,
Hat dir, du Wicht, nur Leid gebracht.
Ich glaub’, ich glaub’, manch Menschenkind
Ist grade so wie du gesinnt:
Schnee, nichts als Schnee!
Narren in der schwäbisch-alemannischen Fastnacht Bild von Qubes Pictures auf Pixabay
Benjamin unter seinen Brüdern,
ist er als Monat wenig beliebt.
Verschlossen bleibt sein Tor zum Frühling,
Mensch und Tier oft Mischmasch gibt.
An seinem Monat tanzen die Narren.
Politik die Welt seit Jahren narrt.
Kälte und Nässe stoppen den Karren.
Der Februar ist schlicht nicht apart.
Anmerkung:
Weltraumschrott fliegt um die Erde.
Plastik im Meer und auf dem Erdenrund.
Der Franzose schreit nur: „Merde!“
Der Februar treibt’s kunterbunt!
Lieber Mond, ich seh’ deine dunkle Delle.
Der Himmel ist schwarz, tief dunkel das Watt.
Ich steh' auf einer nasskalten Stelle,
sodass ich heut’ ein hartes Urteil fälle.
Straßen und Wege sind gefroren und glatt.
Wo ist die Sonne? Wo sind die Blüten?
Mutter Natur soll endlich auferstehn!
Lass’ Grünen, gib Zweigen wieder Blüten,
und lass’ zu, dass auch die Vögel wieder brüten.
Ach Februar, werde endlich wieder schön.
Noch hat die Nacht den Tag voraus.
Vorherrschend ist das frühe Dunkel.
Der Mensch liebt Karneval, selbst die Maus.
Mich quält meine dicke Furunkel.
Der Februar macht was er will.
Sein Bruder folgt später, als April.
Im Tal zeigt sich der Winter schneelos.
Wie im Märchen grüßt der Winterwald,
als man eine kleine Anhöhe hochfährt
und für ein Handyfoto einlegt einen Halt.
Eiskristalle, vom Aussehen wie Dornen,
hüllen trockene Gräser und Zweige ein.
Wunderschön ist es, sie dort zu sehen,
im untergehenden Wintersonnenschein.
Im herbstlich matten Tal ahnt man nicht,
wie der Januarwinter lebt seinen Traum.
Dort steht in der Wiese am Trutenbach[2]
in seinem kahlen Herbstoutfit ein Baum.
Krokus im Schnee Bild von Gregor Ritter auf Pixabay
Das Jahr ist jung, meine Sorgen alt.
Es regnet viel, und die Welt bleibt kalt.
Herr! - lass' doch rein den Frühling bald,
eisig das Land, ganz weiß der Wald.
Mensch und Tiere wünschen die Kälte nicht,
und jeder Wicht beschwört den Verzicht.
Verfehlt ist schon sein erster Start,
Mensch und Fahrzeug kommen nicht in Fahrt.
Der Monat beschert mir reichlich Verdruss.
Er komme zum Ende. Es sei bald Schluss!
Der Januar ist Teil der kalten Jahreszeit.
Schnee und Eis nähren zu oft den Streit.
Die Sonne hält sich raus, verliert ihre Kraft,
lichtes Leben scheint abgeschafft.
Vom Frühling bleibt die Erinnerung nur,
wo ist die Wärme - die Sonne, pur?
Ich schwör aufs Jahr, dass alles wird neu.
Der Monat verliert bald die letzte Scheu.
Selbst der Januar mag die Sonne sehr gern,
und auch der Frühling ist nicht mehr fern.
Sparsam ist der Winter mit seinen Flöckchen.
verspätet hat es im Januar endlich geschneit.
Das frühlingshafte Wetter hat sich verwandelt.
Der Winter ist für seinen weißen Auftritt bereit.
Tausende Schneeflocken, filigrane Eiskristalle
wollen unter der Sonne verbreiten ihren Glanz
und mit neuen schwerlastigen grauen Wolken
ist der Winter bereit zum eiskalten Zaubertanz.
Wo auf winterlicher Flur
Noch kein Hälmlein zu erschauen,
Mahnt vom Wald her eine Meise
Auf die Sonne zu vertrauen,
Die für eine Weile nur
Uns entwandert auf der Reise.
Es biegen sich Bäume schlank und hoch,
wenn der Sturm fegt durchs Geäst.
Und es heut und knirscht im brausenden Sog,
doch veranktert die Wurzeln im Boden fest.
Dann dehnen die Tannen sich und dehnen,
gar lustig kreuz und in die Quer.
Die Winde schnellen hervor, wie Sehnen,
schieben und reißen sie hin und her.
Und das letzte Laub sich hoch erhebt,
wie jauchzend wirbelt es umher.
Weil auch der Himmel scheint zu beben,
weil wie gepeitscht, jagt das Wolkenmeer.
Doch ich sitze hier im warmen Zimmer,
sehe das Schauspiel an.
Sanft strahlt der roten Kerzen Schimmer,
geborgen im Licht, ganz ohne Angst.
Der Anblick, weiss erstarrter Bäume,
die sanft von Nebel eingehüllt,
nicht Trugbild winterlicher Träume,
nein, Wirklichkeit, die man nun fühlt.
Er lagert sich, ganz ohn’ Gewicht,
umschließt die Last der Eiskristalle.
Der Nebel schluckt das Sonnenlicht,
es scheint, als ob er träge walle.
Doch wenn das Nebelphänomen,
gebrochen von der Sonne Kraft,
dann kann man Eisesblumen sehn,
geblendet von solch Glitzerpracht.
So sollte man auch in dieser Zeit,
die Schönheit der Natur bestaunen,
und bis zum Frühling ist’s nicht mehr weit,
drum sich erfreun, an Winters Launen!