Im Tale sind die Blumen nun verblüht
und auf den Bergen liegt der erste Schnee.
Des Sommers Licht und Wärme sind verglüht,
in Eis verwandelt ist der blaue See.
Wie würde mir mein Herz in Einsamkeit
und in des Winters Kälte angstvoll gehen,
könnt ich in aller tiefen Dunkelheit
nicht doch ein Licht in diesen Tagen sehn.
Es leuchtet fern und sanft aus einem Land,
das einstens voll von solchen Lichtern war,
da ging ich fröhlich an der Mutter Hand
und trug in Zöpfen noch mein braunes Haar.
Verändert hat die Welt sich hundertmal
in Auf und Ab - doch sieh, mein Lichtlein brennt!
Durch aller Jahre Mühen, Freud und Qual
leuchtet es hell und schön: Es ist Advent!
Advent, Advent …,
am Adventskranz die erste Kerze brennt!
Gemütlich und heimelig ist die Atmosphäre!
„Wenn doch schon Weihnachten wäre …!“,
denkt Mama – jetzt ist`s vorbei mit der Ruh’.
Draußen deckt erster Schnee das Land zu.
Es ist in der Vorweihnachtszeit viel zu tun,
dass sich kaum Zeit findet, um auszuruh`n.
Advent, Advent …,
die Zeit, wo die Mama mehr als sonst rennt!
Es duftet süß – sie ist am Plätzchenbacken
und klagt schon über Schmerzen im Nacken.
Die Wohnung will sie adventlich schmücken.
Das braucht Zeit und eventuell Möbelrücken.
Von der Arbeit tut ihr das „liebe Kreuz“ weh’,
was ich aus der Ferne ihrem Gesicht anseh’.
Advent, Advent …,
wo kurz vor Weihnachten auch Papa rennt,
um Gans, Getränke, Christbaum zu kaufen!
Er findet keinerlei Zeit, um zu verschnaufen.
Das Haus ist unterdessen blitzsauber, hurra!
Mit dem Heiligen Abend ist Weihnachten da.
Unter der 4. Adventskerze funkelndem Schein
kehrt endlich Ruhe und Weihnachtsfreude ein.
Es ist Advent auf uns’rer Welt –
der Lichter Glanz die Stadt erhellt –
wir schmücken bunt das Tannengrün
und rote Weihnachtssterne blüh’n.
Wir backen und sind frohgestimmt –
es riecht nach Anis, Nelken, Zimt –
nach Früchtebrot und Marzipan –
das Selbstgeback’ne kommt gut an.
Denn Naschkätzchen sind niemals weit –
und zum Probieren gern bereit.
Die Kleinen fragen aufgeregt –
was ’s Christkind untern Baum wohl legt?
Die Spannung steigt – wann ist’s soweit?
Nicht schnell genug vergeht die Zeit.
Jedoch viel schneller als man denkt –
die vierte Kerze plötzlich brennt.
Schon bald darauf die Glocke klingt –
„Vom Himmel hoch“ man fröhlich singt
und Jesu Christ ist uns ganz nah –
der Heilig Abend ist nun da.
Gegrüßt, du heiliger Advent,
Den jeder Christ willkommen nennt,
Der uns gemahnt an jenen großen Tag,
An dem sein „Ave“ einst der Engel sprach,^
Und an den größern nach, an dem,
Um zu erheben uns vom Falle,
Geboren ward im rauen Stalle,
Ein Kindlein einst in Bethlehem.
Das liebe Kind - es will auf Erden
Noch immer gern geboren werden:
Im Menschenherzen, fromm und rein,
Da kehrt es gern für immer ein.
Doch willst du fest es darin halten,
Darf deine Liebe nicht erkalten;
Ein Krippchen musst du ihm bereiten,
Drin gern es weilt für alle Zeiten.
Hinein musst du vor allen Dingen
Als schlichtes Stroh – die Demut bringen,
Als Bettchen – Dank für Gottes Huld,
Als Kissen – Sanftmut und Geduld,
So wird das Krippchen wohl gelingen.
Als Leinen nimmst du Reinigkeit
Und Wahrheit und Gerechtigkeit,
Als Decke festes Gottvertrauen.
Und um das Krippchen recht zu schmücken,
Musst du die schönsten Blumen pflücken,
Die an dem Fuß des Kreuzes blühn,
Gehorsam, Liebe, die verzeiht,
Wohltun, Gebet, Enthaltsamkeit,
Um alle musst du dich bemühn.
Dann aber darfst du darauf bauen,
Dass sicher auch das liebe Kind
In deinem Krippchen gern verweilet
Und mit den Händchen, sanft und lind,
Des Herzens tiefste Wunde heilet.
Drum wohl dem, welcher frisch beginnt,
Wär’s ihm zuerst auch unbequem,
Er hat ja alles, wer gewinnt
Das süße Kind von Bethlehem!
Dezember ist es mittlerweile geworden.
Der Winterbeginn ist nicht mehr in Sicht.
Da sucht eine mutige kleine Enzianblüte
zeitig in der Morgensonne das Tageslicht.
Der Enzian will sich einen Traum erfüllen
und in der Weihnachtszeit etwas riskieren,
indem er seine Blüte fürs Christkind öffnet,
um den Garten an Weihnachten zu zieren.
Etwas Angst hat die Blüte um ihr Leben,
wagt sich trotzdem fast zielstrebig hervor.
Eines Tages öffnet sie die pralle Knospe,
wie Menschen im Advent „ihr Herzenstor“.
Die Wintersonne blickt erstaunt herunter
und beabsichtigt, die kleine Blüte zu hüten.
Aus der Knospe spitzen die Blütenblätter,
tiefblau, wie sonst im Frühling ihre Blüten.
Frühlingshaft fühlt sich die Temperatur an,
und die Sonne hält sich auch an ihr Wort.
Sie scheint, so kräftig wie sie es nur kann,
und jagt tagtäglich die lauernde Kälte fort.
Weil das Weihnachtswetter so schön ist,
lugt auch ein kleines Aurikelchen heraus.
Selbst ein Heckenveilchen kriecht mutig
aus seinem beengenden Knospenhaus.
Schon bald feiern wir den Heiligen Abend,
und die Blüten mühen sich fürs Jesuskind.
Spaziergänger halten öfter erstaunt inne,
und wundern sich, wie mutig Blüten sind.
Wie finden wir den Weg zum Jesuskind
in der Krippe, wo den Bethlehem-Stern?
Das fragen uns wir Menschen von heute,
nachdem Jesu Geburt ist 2000 Jahre fern.
Wenn wir adventlich leben, so denke ich,
sind wir Menschen auf dem richtigen Weg,
der uns näher zur Krippe hinführen wird,
über breite Straßen oder auch einen Steg.
Wenn wir das eigene Leben überdenken,
Ausschau halten und uns neu orientieren,
das aufgeben, was uns von Gott entfernt,
werden wir den Weg auch nicht verlieren.
Der göttliche Sohn in der Krippe verbirgt
sich heute mitunter hinter einem Gesicht,
aus dem die Traurigkeit betrübter Augen
deutlich zu den Vorübergehenden spricht.
Das Jesuskind möchte in alten Menschen,
die uns nötig brauchen, gefunden werden
oder möchte, dass wir, wo wir es können,
im Leben zu einem Friedensstifter werden.
Auch heute haben selbst moderne Städte
noch graue, schaurige Winkel und Ecken,
wo sich Armut, Not, Elend und auch Leid
vor dem Glanz der Welt leider verstecken.
Die moderne Welt ist viel ärmer geworden,
an dem, was die Mitmenschlichkeit angeht.
Wie nötig ist es doch, dass einer für einen
anderen da ist und selbstlos für ihn einsteht!
Es gibt immer häufiger ein arges Gedrängel
– egal wo man ist – um die vorderen Plätze.
Verdrängt werden in der heute lauten Welt
des Gewissens – stille – eindringliche Sätze:
Sei im Leben dankbar, wenn Du gesund bist,
Arbeit, eine Familie und gute Freunde hast!
Suche und finde Du das Kind in der Krippe
und lasse es einkehren und sein Dein Gast.
Seht her, die erste Kerze brennt,
es ist Advent, es ist Advent.
So dunkel ist die Winternacht,
drum haben wir ein Licht gemacht.
Es strahlt eine Kerze mit hellem Schein.
Doch es könnte die Nacht noch heller sein.
Seht her, die zweite Kerze brennt,
es ist Advent, es ist Advent.
So dunkel ist die Winternacht,
drum haben wir noch ein Licht gemacht.
Es strahlen zwei Kerzen mit hellem Schein.
Doch es könnte die Nacht noch heller sein.
Seht her die dritte Kerze brennt,
es ist Advent, es ist Advent.
So dunkel ist die Winternacht,
drum haben wir noch ein Licht gemacht.
Es strahlen drei Kerzen mit hellem Schein.
Doch es könnte die Nacht noch heller sein.
Seht her die vierte Kerze brennt,
es ist Advent, es ist Advent.
So dunkel ist die Winternacht,
drum haben wir noch ein Licht gemacht.
Es strahlen vier Kerzen mit hellem Schein.
Doch es könnte die Nacht noch heller sein.
Siehst du die Lichter nicht und den Glanz?
Es brennen doch schon alle Kerzen am Kranz!
Wenn nicht in uns ein Lichtlein brennt,
dann bleibt es dunkel, auch im Advent!
Jeder hilft jedem, so gut er kann.
Dann gehen viele Lichter an!
Die Blumen sind verblüht im Tal,
Die Vöglein heimgezogen;
Der Himmel schwebt so grau und fahl,
Es brausen kalt die Wogen.
Und doch nicht Leid im Herzen brennt:
Es ist Advent!
Es zieht ein Hoffen durch die Welt,
Ein starkes, frohes Hoffen;
Das schließet auf der Armen Zelt
Und macht Paläste offen;
Das kleinste Kind die Ursach kennt:
Es ist Advent!
Advent, Advent, du Lerchensang
Von Weihnachtsfrühlingstunde!
Advent, Advent, du Glockenklang
Vom neuem Gnadenbunde!
Du Morgenstrahl von Gott gesendt!
Es ist Advent.
Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin – bereit
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.
Mädchen freut sich auf Weihnachten Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Seit Beginn der Weihnachtszeit,
zeigt sich der Nachthimmel klar,
so dass die Sterne hell funkeln,
wie es seit jeher im Advent war.
Leider sieht es auf unserer Erde
durch allerlei Krisen anders aus –
Corona, Kriege, Inflation, Umwelt
lösen Angst aus im Seelenhaus.
Trotz der uns belastenden Zeit
wünsche ich Freude im Herzen,
wenn wir Weihnachten erwarten
mit dem heilgen Licht der Kerzen.
Möge die Zeit vor Weihnachten
uns für die Seele schenken Licht,
den Blick auf das Kind gerichtet,
das die finstere Nacht durchbricht.
Wenn wir auf die Kinder blicken,
wie sie aufs Christkind zugehen
und dann mit staunenden Augen
vor unserem Christbaum stehen,
sollten doch auch wir der Freude
die Türe öffnen in unserem Herz.
Das Gotteskind – Licht der Welt –
möge heilen den Seelenschmerz.
Wirklich frohe Weihnachten
will ich Dir gerne wünschen,
trotz viel Stress in dieser Zeit.
Innere Einkehr ist notwendig,
damit das Herz fürs Kommen
des Gotteskindes wird bereit.
Unsere Seele braucht Ruhe,
Momente adventlicher Stille
statt der Hektik in dieser Zeit.
Nehme Dir auch für Dich Zeit.
damit Du Dir schaffen kannst
einen Raum für Besinnlichkeit.
Einen kleinen Papierstern will ich Dir schenken,
dass er Dich im Advent begleite zur Krippe hin,
damit Du trotz der belastenden Zeit mit Corona
immer mehr spürst von Weihnachten den Sinn.
Es ist für Menschen schlichtweg unvorstellbar,
dass sich Gott kleingemacht hat in einem Kind.
Er schickte seinen Sohn durch Maria der Welt,
damit wir, seine Menschen, nicht verloren sind.
In seinem kurzen Leben, lebte uns Christus vor,
was er von uns möchte und was der Frieden ist.
Vielleicht sollten wir uns das doch einmal fragen,
da man selbst Wichtiges ausblendet und vergißt.
Wir sind tagtäglich gefordert in Familie und Beruf,
und es wird uns gar vieles, oft zuviel, abverlangt,
nachdem die „moderne Zeit“ leider unter Zeitnot
und fast einem permanenten Stressgefühl krankt.
Die To-do-Liste wird von uns „im Kopf abgehakt“,
wo oft zu wenig Zeit für Ruhe und Stille verbleibt
und stattdessen manchmal das Gefühl entsteht,
dass einen nur noch die Pflicht statt Kür umtreibt.
Jetzt beginnt der Advent und die Kerzen warten,
und wir werden anzünden das erste Kerzenlicht.
Vielleicht möchtest Du still werden und lauschen,
was Deine kleine Kerze nonverbal zu Dir spricht.
Du wirst Dich wundern, was Dir Deine Seele sagt,
denn sie sorgt für Dich. Du kannst es nicht kaufen:
„Nimm` Dir im Advent immer wieder Zeit für Dich!
Werde `ganz ruhig und laß die Gedanken laufen!“
Um Gott im Kind an Weihnachten zu empfangen,
brauchen wir Menschen Ruhe und Besinnlichkeit.
In diesem Sinne wünsche ich von ganzem Herzen
einen guten Advent - eine schöne Weihnachtszeit.
Mittelpunkt des Advents ist unser Warten
auf den Erlöser, der das Dunkle durchbricht.
Wir zünden Kerzen am Adventskranz an,
sinnbildlich für Jesus, das Weihnachtslicht.
Jesus, der Sohn Gottes kam in die Welt,
hat sich für uns alle wie eine Kerze verzehrt.
Er lebte uns seinen Weg der Liebe vor,
den auch wir gehen sollen, wie er uns lehrt.
Lebkuchenmann, Weihnachtsgebäck Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Der Lebkuchenmann wird zumeist verachtet,
wird sehr oft als ein Opfer betrachtet.
Da Nehmen seliger ist, denn Geben,
hat der Mann ein ganz kurzes Leben.
Arme, Beine und ein Schopf,
zwei Rosinen für den Kopf.
Der Teig wird pudernd eingemehlt.
Der Ofen bräunt seine Lebenswelt.
Er lebt die Freiheit nur in Kürze,
uns erfreut er mit viel Würze.
Ein solcher Weihnachts-Lebkuchenmann,
unsere Welt nur verzaubern kann.
Mit ein wenig Zuckerguss
wird der Kerl zum Hochgenuss!
Lebkuchen, Kekse, all’ der Duft.
Das Weihnachtsfest liegt in der Luft.
Ein Licht in unserer Zeit –
Holen wir es uns.
Unsere Herzen werden sich öffnen
Und wir geben etwas weiter.
Gib Frieden in unseren Herzen
und viel Licht, es zu erhellen.
Denn es kommt der Tag,
Der so wichtig und doch so sehr
vergessen wird.
Dort war auch ein Licht.
Andere haben es gefunden.
Wo bleibt es nur bei uns?
Finden wir das Licht, was ich meine.
Oder sind es zu viele,
dass man es nicht mehr erkennt?
Geht auf die Suche, gebt den Mut nicht auf.
Weil es gibt für jeden ein Licht.
Man muss es nur glauben.
Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
aber als Knecht Ruprecht schon
kommt der Winter hergeschritten,
und alsbald aus Schnees Mitten
klingt des Schlittenglöckleins Ton.
Und was jüngst noch fern und nah,
bunt auf uns herniedersah,
weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
und das Jahr geht auf die Neige,
und das schönste Fest ist da.
Tag du der Geburt des Herrn,
heute bist du uns noch fern,
aber Tannen, Engel, Fahnen
lassen uns den Tag schon ahnen,
und wir sehen schon den Stern.
Heimliche Zeit, wenn es draussen friert und schneit,
und der Christ ist nicht mehr weit!
Wie’s tuschelt in den entferntesten Ecken,
kichert und lacht! Überall bepackt sein, Verstecken;
Hoffen und Wünschen webt feiernd durchs Zimmer:
Ein Heinzelmannwirken im Lampenschimmer.
Mich deucht, ich sah einen güldenen Schein:
Guckt da nicht Sankt Niklas ins Fenster herein?
Glocken erklingen in weiter Ferne. Bratäpfelduft aus dem Ofen quoll.
Am nachtklaren Himmel schimmern die Sterne verheissungsvoll.
Und schauen das Treiben und freuen sich mit
bei der eilenden Menschen frohklingendem Schritt.
Friedvolles Hasten weit und breit:
Weihnacht ist nahe! O heimliche Zeit!
Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.
Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schönste Fest ist da.
Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.
Der Apfent ist die schönste Zeit vom Winter. Die
meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist
mit Fieber. Wir haben auch eine, aber die ist mit
Beleuchtung und man schreibt sie mit K. Drei Wochen
bevor das Christkindl kommt stellt Papa die Krippe im
Wohnzimmer auf. Meine kleine Schwester und ich dürfen
mithelfen.
Viele Krippen sind langweilig, aber die unsere
nicht, weil wir haben mords tolle Figuren darin. Ich
habe einmal den Josef und das Christkindl auf den
Ofen gestellt damit sie es schön warm haben und es
war ihnen zu heiß. Das Christkindl ist schwarz
geworden und den Josef hat es auf lauter Trümmer
zerrissen. Ein Haxn von ihm ist bis in den Keksteig
geflogen und es war kein schöner Anblick. Meine Mama
hat mir a Watschn gebn und gsagt, dass net amal die
Heiligen vor meiner Blödheit sicher san.
Wenn Maria ohne Mann und ohne Kind herumsteht,
schaut es nicht gut aus. Aber ich habe gottseidank
viele Figuren in meiner Spielzeugkiste und der Josef
ist jetzt Donald Duck. Als Christkindl wollte ich den
Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein,
dass er in den Futtertrog gepasst hätte. Da hat meine
Mama gesagt, man kann doch als Christkindl keinen
Asterix hernehmen, da ist ja das verbrannte
Christkindl noch besser. Es ist zwar schwarz, aber
immerhin ein Christkindl.
Hinter dem Christkindl stehen zwei Oxn, ein Esel,
ein Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und
den Brontosaurier habe ich hineingestellt, weil der
Ox und der Esel waren mir zu langweilig. Links neben
dem Stall kommen gerade die heiligen drei Könige
daher. Ein König is dem Papa im letzten Apfent beim
Putzen abigefallen und war dodal hin. Jetzt haben wir
nur mehr zwei heilige Könige und einen heiligen
Batman als Ersatz.
Normal haben die heiligen drei Könige einen Haufen
Zeug für das Christkind dabei, nämlich Gold,
Weihrauch und Puerree oder so ähnlich. Von den
unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapierl
dabei, das glänzt auch schön. Der andere hat eine
Marlboro in der Hand, weil wir keine Weihrauch haben.
Aber die Marlboro raucht auch schön, wenn man sie
anzündet. Der heilige Batman hat eine Pistole dabei.
Das ist zwar kein Geschenk für das Christkindl, aber
damit kann er es vor dem Saurier beschützen.
Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothäutige
Indianer und ein kasiger Engel. Dem Engel ist ein Fuß
abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad
gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad
kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt. Rechts
neben dem Stall haben wir ein Rotkäppchen
hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Weizen für
die Oma dabei und reißt gerade eine Marone ab. Einen
Wolf haben wir nicht, darum lugt hinter dem Baum ein
Bummerl als Ersatz-Wolf hervor.
Mehr steht in unserer Krippe nicht, aber das
reicht voll. Am Abend schalten wir die Lampen an und
dann ist unsere Krippe erst so richtig schön. Wir
sitzen so herum und singen Lieder vom Apfent. Manche
gefallen mir, aber die meisten sind mir zu fad. Mein
Opa hat mir ein Gedicht vom Apfent gelernt und es
geht so: ``Apfent, Apfent, der Obstler brennt. Erst
saufst oan, dann zwoa drei vier, dann hauts de mit da
Birn an d'Tuer. Obwohl dieses Gedicht recht schön
ist, hat Mama gesagt, dass ich es mir nicht merken
darf (der Papa singts aber auch oiwei!).
Im Apfent wird auch gebastelt. Wir haben eine
große Schüssel voll Nüsse und eine kleine voll
Goldstaub. Darin wälzen wir die Nüsse, bis sie
goldern sind, und das Christkindl hängt sie später an
den Christbaum. Man darf nicht fest schnaufen, weil
der Goldstaub ist dodal leicht und er fliegt herum,
wenn man hinschnauft.
Einmal habe ich vorher in den Goldstaub ein
Niespulver hineingetan und wie mein Vater die erste
Nuss darin gewälzt hat, tat er einen Nieserer, dass
es ihn grissen hat und sein Gesicht war goldern und
die Nuss nicht. Mama hat ihn geschimpft, weil er
keine Beherrschung hat und sie hat gesagt, er stellt
sich dümmer an als wie ein Kind. Meinem Vater war es
recht zuwider und er hat nicht mehr mitgetan. Er hat
gesagt, dass bei dem Goldstaub irgendetwas nicht
stimmt und Mama hat gesagt, dass höchstens bei ihm
etwas nicht stimmt. Ich habe mich sehr gefreut, weil
es war insgesamt ein lustiger Apfentabend.
Kurz vor Weihnachten müssen wir unsere
Wunschzettel schreiben. Meine Schwester wünscht sich
meistens Puppen oder sonst ein Klump. Ich schreibe
vorsichtshalber mehr Sachen drauf und zum Schluss
schreibe ich dem Christkindl, es soll einfach soviel
kaufen bis das Geld ausgeht. Meine Mama sagt, das ist
eine Unverschämtheit und irgendwann bringt mir das
Christkindl gar nichts mehr, weil ich nicht
bescheiden bin. Aber bis jetzt habe ich immer etwas
gekriegt. Und wenn ich groß bin und ein Geld
verdiene, dann kaufe ich mir selber etwas und bin
überhaupt nicht bescheiden. Dann kann sich das
Christkindl von mir aus ärgern, weil dann ist es mir
wurscht. Bis man schaut ist der Apfent vorbei und
Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es dahin. Die
Geschenke sind ausgepackt und man kriegt bis Ostern
nichts mehr, höchstens, wenn man vorher Geburtstag
hat. Aber eins ist gwiss: Der nächste Apfent kommt
bestimmt.
Advemtskranz mit 4 brennenden Kerzen Bild von Corinna Lichtenberg auf Pixabay
Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße FRIEDEN. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden. Sie wollen mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.
Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße GLAUBEN. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die Kerze war aus.
Leise und sehr traurig meldete sich die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße LIEBE. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.
Da kam ein Kind in den Raum. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“ Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst. So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG.“ Mit einem Hölzchen nahm das Kind Licht von dieser Kerze und erweckte die anderen Lichter Frieden, Glauben und die Liebe wieder zu Leben.