Jeder Tropfen zählt - Dürre in Ostafrika

Ernährung

Gedichte zum Thema Ernährung

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Gedichte

Alles Gute für den Gast

Autor: Olaf Lüken

Hacken, Hobeln, Schneiden, Rühren,
bunte Vielfalt beim Garnieren.
Auch das Würzen mit Gefühl,
zeigt der Köche Liebesspiel.

Um die Gäste zu verwöhnen,
lässt der Maitre Menüs krönen
und mit Liebe vorbereiten,
Feinstes auf die Teller gleiten.

Der Gourmet liebt edlen Weißen,
Fisch und Fleisch, wenn gut zu beißen.
Salate knackig, duftend, frisch,
krönen Maitres Speisetisch.

Wo Liebe die Tische deckt,
Gästen auch das Essen schmeckt.
Hast du ein rechtes Menü,
sind deine Sorgen gleich perdü.

© Olaf Lüken

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Alles Käse?

Autor: Olaf Lüken

Käsebuffet
Käsebuffet
Bildquelle: hochzeitsfotograf / pixelio.de

Alles Käse! schreit mein Gaumenwahn.
Heut’ gibt es Feinstes a cappella.
Im Regal seh’ ich den Parmesan.
Die Milch sieht aus wie Mozzarella.

Ein Spitzenkäse muss jetzt her!
Ich schaue HIER und schaue DA.
Es lockt der Franzen Camembert,
Spaß macht auch der Holland-Gouda.

Verstehen werde ich es nie,
was ich im Käseblatt lese.
Die einen plädieren für den Brie,
die and’ren für Ziegenkäse.

Entweder kaufe ich rituell
oder kriege einen Koller.
Ich hole mir den Babybel
oder ’nen Harzer Roller!

© Olaf Lüken

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Alles Spargel oder was?

Frischer Spargel mit Erdbeeren
Frischer Spargel mit Erdbeeren
Bild von -Rita-👩‍🍳 und 📷 mit ❤ auf Pixabay

Autor: Olaf Lüken

Tief aus dem Boden kommt er her,
macht sich bereit für den Verzehr.
Mit den ersten Spargelstangen,
greifen wir zu Gabeln und Zangen.

Es freut sich der Körper, beglückt das Hirn.
Es kribbelt die Birne, vom Zeh bis zur Stirn.

Hören wir den Spargel schießen,
uns’re Sinne wollen genießen.
Spargel grün oder Spargel weiß,
mit feinster Butter, flüssig, heiß.

Mit Kartoffeln und Kochschinken gekrönt,
die Teller mit Petersilie verschönt.
Spargel auch mal ohne Hollandaise,
pflegt uns’ren Gaumen und die Näse.

Spargel wächst in Varianten,
mal dick, mal dünn, mal groß, mal klein.
Lockt die Onkels und die Tanten.
Asparagus finden selbst Kinder fein.

Der Kenner liebt den Spargelsalat,
mit Marinade schmeckt er sehr apart.

Merke:
Spargel verwöhnt Gaumen und Zunge,
Gemüsepapst für Alte und Junge.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
Es darf auch ein feiner Spargel sein.

© Olaf Lüken

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Am Glühweinstand

Autor: Olaf Lüken

Weihnachtsgetränk Glühwein
Weihnachtsgetränk Glühwein
Bild von Анастасия Белоусова auf Pixabay

Weihnachtsmarkt auch in meiner Stadt.
Der Glühweinstand ist ein Wohlfühlbad.
Es lockt der Advent mit Kerzenschein.
In Herz und Magen glüht der Wein.

Heiß und warm für Leib und Seele,
und er brennt in meiner Kehle.
Wer will vom Weine nur mal nippen,
wenn gute Freunde sich einen kippen?

Ein heißer Glühwein oder Punsch,
was soll ich heute euch nur sagen?
Erfüllt doch bitte meinen Wunsch,
Punsch nur an kalten Wintertagen.

Auf einen Glühwein zu verzichten,
würde nur die Stimmung vernichten.
Der Glühwein verwöhnt,
der Glühwein gewöhnt!

© Olaf Lüken

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Brave Bäcker backen Brote

Autor: Olaf Lüken

Ein Mensch, der richtig backen kann,
ist ein rechter Bäckersmann.
Er packt zu, spart nicht mit Kraft.
Dem Teig gilt seine Leidenschaft.

Hände, Arme, Finger gedrückt,
die Klumpen werden gleich zerstückt.
Die Teile suchen seine Hand:
„Nimm reichlich Mehl“, sagt sein Verstand.

Packe schnell zu, schaffe und schweig,
veredle mit Gefühl den Teig!
Die Brote lagert waagerecht,
senkrecht liegen die Laibe schlecht.

Die Arbeit ist sein täglich Brot.
Wer Brot hat, ist auch frei von Not.

© Olaf Lüken

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Das Kaffeekränzchen

Kaffeekränzchen
Kaffeekränzchen
Bild: Astrid Götze-Happe / pixelio.de

Autor: Olaf Lüken

Angesichts der Sachertorte
mach ich keine großen Worte.
Luftig leicht, ohne Schnickschnack,
zart, nicht zu süß und doch kompakt.

Für den Kaffee am Nachmittag,
wünsche ich mir Kirsch mit Schlag.
Hat die Torte allen geschmeckt,
ist das Treffen schon fast perfekt.

Wurde gesungen und noch mehr gelacht,
ein flottes Tänzchen dargebracht,
drückt man sich zum Schluss die Hände,
geht’s Kaffeekränzchen zu Ende.

Die Gäste sind voller Lob und Ehr,
freuen sich auf ´ne Wiederkehr!

© Olaf Lüken

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Das Sahnehäubchen

Sahnehäubchen
Sahnehäubchen
Bild: Gabi Schoenemann / pixelio.de

Autor: Olaf Lüken

Sahnehäubchen zeigt sich tief gerührt,
wenn es ’ne Torte fluffig verziert.
Kremig und mild thront unser Häubchen,
auf Eiskugeln mit roten Träubchen.

Es lockt die Sahne-Kürbissuppe,
als Gaumenglück die Bundestruppe.
Auch mit dem Rettich eng verbandelt,
wenn Rahm auf der Forelle wandelt.

Das Sahnehäubchen ziert nicht zuletzt,
als Edelklecks darauf gesetzt
und mit dem Kaffee leicht zerfließt.
Der Dichter Goethes Verse liest.

Das Sahnehäubchen klug verrührt,
als „Crema“ wird zum Mund geführt.
Schlag Obers lädt zum Träumen ein.
Das weiß auch euer Dichterlein.

© Olaf Lüken

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Der Gourmand 1)

Kaviar-Sandwich
Kaviar-Sandwich
Bild von svklimkin auf Pixabay

Autor: Olaf Lüken

Im Landgasthaus liest ein alter Mann,
die Karte, winkt den Ober zu sich ran:
„Ach sagen Sie mir, verständlich klar,
was verstehe ich unter Kaviar?“

„Leihen Sie mir bitte Ihr Gehör,
es sind die Eier von einem Stör.“
Der Ober es ihm sehr nett erklärt.
Nur der Gast zeigt sich verstört:

„Her Ober! In der Küche könnte doch,
als Festgericht Ihr kluger Koch,
dem Stör zwei dicke Eier klauen
und in die Pfanne für mich hauen!“

„Werter Herr, in Lloret de Mar,
gibt es den billigsten Kaviar.
Machen Sie eine schöne Reise.
Hier bestimme ich die Preise!“

1) Gourmand → Gegenpart (Gourmet → Feinschmecker)

© Olaf Lüken

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Der Leckeresser

Autor: Olaf Lüken

Er isst ständig, was er will.
Liebt ganz viel Fleisch, frisch vom Grill.
Dazu kommt eine Fleischtomate
und verschiedene Feinkostsalate.

Vom gesunden Essen,
ist er wie besessen.
Nach Speise und Trank,
gibt es Eis. Gott sei Dank!

Danach ein lecker Schnäpsle trinken,
Cola und Cognac, mit Augenzwinken.
Dann reicht man ohne große Worte,
eine vollfett Sahnetorte.

Ganz zum Schluss folgt ungefragt
ein ganz böser Herzinfarkt.
Jeder ist,
was er isst!

© Olaf Lüken

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Der Sohn des Metzgers

Autor: Olaf Lüken

„Ende gut, alles gut“,
sagte der Sohn zum Schlachter.
Dabei watet er durchs Blut.
Und der Schlachter? lacht er?

Vater packt ihn bei seiner Ehre,
soll zu ihm gehen in die Lehre.
Zwischen Wurst, Schinken, Koteletts, Speck,
sieht er Zukunft, Sinn und Lebenszweck.

Ein Jahr später:

Mit dem Messer fährt er durchs Fleisch,
und hört der Säge arges Gekreisch.
Zerteilt Schweine, Pferde und Rind.
Wer Blut nicht liebe, sei noch ein Kind.

Wenn das Schwein am Haken hängt,
wird schnell ein Klarer eingeschenkt.
Dann legt er sauber den Schinken frei,
kocht später noch einen Wurstebrei.

Den Stahltisch reinigt er mit Bürste,
schafft Platz für Mett- und Leckerwürste.
Hat einen Schnaps zuviel gesoffen.
Nur das Schwein hat's ärger getroffen.

Metzger sind Chirurgen für Tiere,
lösen vom Schwein Ohren und Niere.
Seid willkommen in der Metzgerei.
Kauft euch ein Steak oder auch zwei!

© Olaf Lüken

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Ein Glas Wein. Bitte!

Autor: Olaf Lüken

Weinglas mit Rotwein füllen
Weinglas mit Rotwein füllen
Bild von Vinotecarium auf Pixabay

Edler Wein ist lecker.
Lecker Wein macht kecker!
Ist das Glas erst ausgetrunken,
so mancher Gast vom Stuhl gesunken.

Freunde! Die Wahrheit liegt im Wein,
will mit Genuss getrunken sein!

Wer als Wein- und Lebenshasser,
Gott und der Welt im Wege steht.
Dem sei genug ein Napf mit Wasser,
bevor er vor die Hunde geht.

Denn:
Tausend Sorgen kennt das Leben.
Meine Retter sind die Reben!

© Olaf Lüken

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Ein guter Rat

Autor: unbekannt

Wenn man heut tagtäglich hört,
was die Gesundheit schrecklich stört,
dürfte man, an dem gemessen,
nichts mehr trinken, nichts mehr essen.

Überall hat man was gefunden,
was mit Lebensgefahr verbunden,
dass einem dem Genuss vermiesen
wenn auch längst noch nichts bewiesen.

Das ist zu fett, das zu bleiverstaubt,
’s Hundertste ist nicht erlaubt.
Doch man soll nichts übertreiben,
und gar nicht zu ängstlich bleiben.

Lass dir’s schmecken, sei so schlau,
nimm’s nicht kleinlich und genau,
denn der Mensch hält unerlaubt
viel mehr aus, als wie man glaubt.

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Ein gutes Frühstück

Autor: Olaf Lüken

Putzmunter sind wir aufgewacht.
Die Welt ist reich an Düften.
Das Wasser kocht, das Ei, es lacht.
Frau Sonne brennt in den Lüften.

Der Toaster leuchtet, nach einem Klick.
Und Kaffee füllt das weiße Kännchen.
Die Butter streichelt sich ohne Tück’.
Der Schinken brutzelt im Pfännchen.

Wasser, Sekt und Orangensaft,
Brotscheiben, Croissants und Brötchen.
Ein Frühstück weckt die Lebenskraft.
Danach geht’s ab mit dem Bötchen.

© Olaf Lüken

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Ein Kind denkt über das Brot nach

Autor: Olaf Lüken

Frisch gebackenes Brot
Frisch gebackenes Brot
Bild von 1195798 auf Pixabay

Wenn ich ein Bäcker wäre,
ich brächte zu Ende die Not
und backte für die ganze Welt,
das allergrößte Brot.

Mein Brot verbreitete Wonne.
Es lockten Geschmack und Duft.
Brot verwöhnt von unsrer Sonne,
durchzöge die warme Sommerluft.

Brot ernährt auch die weite Welt,
von Indien, bis nach Bitterfeld.
Sein Geschmack liebt Reich und Arm,
Korn erfreut selbst einen Vogelschwarm.

© Olaf Lüken

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Eine Waage bringt mich in Rage

Autor: Olaf Lüken

Personenwaage zur Gewichtskontrolle
Personenwaage zur Gewichtskontrolle
Bild von kalhh auf Pixabay

Heute Morgen: Die Fußwaage bebt,
an mir wirkt alles wie angeklebt.
Ein dicker Bauch, so gar nicht klein,
ist statt Chalet mehr Reihenheim.

Hundert Kilo zählt mein Gewicht.
Die Füße sah ich seit Jahren nicht.
Bin einer, der zu viele Pfunde hat.
Man spricht auch vom Überhangsmandat.

Bin ich ein Fresser und ein Philister?
Dann drohen mir Fett-, statt Bettgeflüster.
Der Körper schreit: „Ich soll mich schämen
und auch den Mund nicht zu voll nehmen!“

Ein feiner Geruch weht zu mir hin.
Vorbei ist meine Selbstdisziplin.
Die klitzekleine Stammhirnknolle
verhindert meine Esskontrolle.

Zur Waage sage ich, ungelogen:
„Bleib mir in Zukunft mehr gewogen!“

© Olaf Lüken

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Eisbein mit Sauerkraut

Autor: Olaf Lüken

Es war bei uns noch guter Brauch,
ein Schwein im Hause zu schlachten.
Richtig ernährt, ein fetter Bauch.
Wer wollt' solch Leckeres verachten?

Es passt zusammen: Bier und Schwein.
Es passt zusammen: Wurst und Durst.
Fleisch und Würste gleich verspeisen,
dabei die Becher lustig kreisen.

Denkt man an deutsches Sauerkraut. 1)
Wie könnten wir es vergessen?
Wir haben den Weißkohl angebaut,
für ein richtig gesundes Essen.

Sauerkraut, Eisbein, Püree und Speck,
danach legt man sich für Stunden weg.
1) Wer im Sommer Kappes klaut,
hat im Winter auch Sauerkraut.

© Olaf Lüken

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Es tagt der Rat zum Fleisch vom Rind

Autor: Karl-Heinz Funke, Bundeslandwirtschaftsminister
gedichtet während einer Nachtsitzung des EU-Agrarministerrats zum Thema Rindfleischetikettierung vom 17.04.2000 veröffentlicht auf der Website des Landwirtschaftsministeriums.

Es tagt der Rat zum Fleisch vom Rind,
zum Schutz von Mann und Frau und Kind.
Ohn’ Etikett, es kann verdrießen,
darf ich das Fleisch nicht mehr genießen.

Hab’ ich mir Brust von Ochsen auserkoren,
muss ich wissen, wo mal das Kalb geboren,
wo’s von der Mutter wurd’ gestillt,
und wo es auf der Weide hat gebrüllt.

Welcher Vater gab den Samen?
Aufs Etikett auch seinen Namen!
Ist von edler Rasse auch die Mutter?
Und vor allem: Woher kam ihr Futter?

Wo sind Bruder, Schwester abgeblieben?
Hat er sich an ihnen oft gerieben?
Litt er unter deren Druck und Qualen,
so dass wir’s mit der Qualität bezahlen?

Wie oft ist er denn krank gewesen,
und ist er besonders schnell genesen?
Und des Bullen stolze Manneskraft,
welcher Veterinär hat sie wohl abgeschafft?

Und ist das Rind nicht seelisch deformiert,
wie wird es schließlich transportiert?
Ging die Fahrt ohn’ Hunger, Durst und Not,
konnt’ es noch beten vor dem Tod?

Das ist alles? Wäre doch gelacht!
Wo wurd’ der Ochs’ denn umgebracht?
Wo fand durch des Schlachters Hände
seines kurzen Lebens traurig’ Ende?

Wohin floss sein Blut, in welche Kläranlage,
wo fanden seine Knochen ihre letzten Tage?
Wo sind Därme, Klauen, Fell und Pans;
wer zerteilte ihn von Kopf bis Schwanz?

Dies alles muss man also wissen,
wenn man Brust vom Ochsen will genießen.
Das alles kommt penibel und adrett
beim Ochsen auf sein Etikett.

Bevor man endlich dann serviert,
wird sorgfältig das Etikett studiert.
Und hab’ ich alles fein durchsonnen,
hab’ ich den Ochsen richtig lieb gewonnen.

Obwohl der Hunger schon seit Tagen,
zuhause ist in meinem Magen,
geht mir das Tier nicht aus dem Sinn,
ich leide - und leg’ mich dann zum Sterben hin.

Im Himmel schließlich angekommen,
hab’ ich des Ochsen Geist vernommen:
„Oh Mensch, die Welt ist doch verkehrt,
wäre ich du, ich hätte mich verzehrt.“

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Heiß auf Eis im Monat Mai

Autor: Olaf Lüken

Eis mit Beeren, Früchten und Sahne
Eis mit Beeren, Früchten und Sahne
Bild von -Rita-👩‍🍳 und 📷 mit ❤ auf Pixabay

Die Maiensonne scheint warm bis heiß.
Die Menschenwelt schreit nach einem Eis.
Schoko, Vanille, Erdbeer, Zitrone,
Kirsche, Ananas, Kiwi, Melone.

Himbeer, Mocca und Malaga.
Die Kinder schreien ganz laut: „Ja!“
Nuss, Stracciatella, Banane.
Eis ist lecker, mit viel Sahne.

Waldmeister, Walnuss, Haselnuss,
für Eisschlecker ein wahres Muss.
Von Joghurt bis Tiramisu.
Eis frisst auch gern mein Känguru!

Das Spaghettieis war mal ein Hit.
Die Kenner liebten Bananensplitt.
Trinker wollen’s mit Likör garniert
und Obst, das eine Waffel ziert.

Und wer Eis zuviel isst, im Monat Mai.
Der kotzt auf die Straße, den ganzen Brei!

© Olaf Lüken

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Heuchler

Autor: Olaf Lüken

Vom Fang zurück im kleinen Hafen.
Das war der Ort, wo sie sich trafen.
Aufs Anglerglück einen Becher Rum,
so dachten sie, sei gar nicht dumm.

Aus dem Schlückchen wurden viele,
was schnell verwandelt die Gefühle!
„Die vielen Fische“, sagt der Kleine,
„sind alle doch nur arme Schweine!“

Gar heuchlerisch bekennt der Große:
„Gleich rutschen sie in eine Dose.
Was haben wir bloß angerichtet?
Ihr schönes Leben ist vernichtet!"

„Hätten wir es nur recht bedacht,
wär’s nicht der Fische letzte Nacht!“
Betroffen schlichen sie ins Bett,
auch wenn der Fang schien richtig fett.

Am Morgen, unter des Himmels Bläue,
schnell verflogen war die Reue:
„Schmeckt gar nicht schlecht,
der gebratene Hecht!“

Und auch nicht schade,
war die Dorade.

© Olaf Lüken

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Hol’ mir mal ’ne Flasche Bier!

Alkoholfreies Bier mit Glas
Alkoholfreies Bier
Bild von Insa Osterhagen auf Pixabay

Autor: Olaf Lüken

Bier, erst Genuss und dann Verdruss.
Die einen nehmen sich ein Glas.
Die andern schreien nach der Maß.
Bierschaum schmeckt wie ein sanfter Kuss.

Hopfen und Hefe, rein und gut.
Und ist die Flasche einmal leer,
bringt Gabi eine neue her.
Bier tut gut und reinigt das Blut:

„Ich bin ein feiner Gerstensaft,
der die Welt durchtränkt,
ein Schlummertrunk,
vom Engel geschenkt!"

„Du bist mir ein feiner Saft,
schwächst all’ meine Glieder.
Verloren geht meine Manneskraft.
Doch trinke ich dich wieder!

© Olaf Lüken

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Im Café

Autor: Olaf Lüken

Ich esse voller Hochgenuss,
meinen ersten Spekulatius.
Bourbon, Vanille, liegt gleich daneben.
O Freude! – hier beginnt das Leben.
Schokoriegel und Nougat fein,
hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!

© Olaf Lüken

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Nicht jeder kann Käse!

Autor: Olaf Lüken

Der Bauer schöpft die Dickmilchwolke,
zum Käsen ab, der Rest ist Molke.
Der Arbeitsprozess schlägt niemals fehl,
bei Ziege, Schaf, Kuh und auch Kamel.
Ist es ein Eber, ’ne Ricke, Maus?
Sieht alles schon ganz anders aus.

© Olaf Lüken

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Nouvelle Cuisine 1)

Persiflage zum Thema „Neue Küche“
Autor: Olaf Lüken

Nouvelle Cuisine
Beispiel zu Nouvelle Cuisine
Marinierte Flusskrebse auf Gazpacho-Spargel und Brunnenkresse
Jacques Lameloise - Editer par Arnaud 25,
CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Ein Maitre aus Herne-Eickel
zerteilte eine fette Laus,
machte gleich zehn Koteletts draus.
Die Arbeit fand er durchaus heikel.

Der Gast fand sie roh, war gar nicht froh.
Was sollte er essen und sowieso?
Die Stücke lagen da, im roten Wein.
Seinen Fehler sah auch der Maitre ein.

Er nahm alles Fleisch, das noch roh
und warf es gleich ins Gästeklo.

© Olaf Lüken

1) Nouvelle Cuisine → Neue Küche. Wenig auf dem Teller und kaum bezahlbar. Diese Welle kam in den 70gern von Frankreich (Paul Boccuse) nach Deutschland. Man wollte zeigen, was man finanziell sich kulinarisch leisten kann.

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Schokolade, so gar nicht schade

Autor: Olaf Lüken

Schokoladenriegel
Schokoladenriegel
Bild von Alexander Stein auf Pixabay

Flüssig gibt es dich und auch ganz fest.
Ich esse dich auf, bis auf ’nen Rest.
Braun bist du und auch mal weiß.
Mal bist du kalt, mal bist du heiß.

Dein Geschmack, so zart und lecker.
Königin für feinste Geschmäcker.
Wer wollte schon auf dich verzichten?
Ich sage nein! Oder? Mitnichten!

Du Gaumenorchester für den Mund.
Heute rutschst du durch meinen Schlund.
Dein Geschmack kennt Kalorien.
Wo ist sie hin – meine Selbstdisziplin?

Du schenkst mir so viel Gaumenglück.
Zur Weihnachtszeit, die reinste Zierde.
Wir lieben dich, voller Begierde.

Lächeln sollst du und glücklich sein.
Schokolade ist mein Sonnenschein!
Bald steht das Christkind in der Tür.
Es hat dich gern, kann nichts dafür.

© Olaf Lüken

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Viola

Autorin: Heidi Hollmann

Frau trinkt ein Bier
Frau trinkt ein Bier
Bild von Nona auf Pixabay

Viola gönnt sich oft ein Gläschen.
Auch mal zwei und auch mal drei.
Bekommt sie auch ein Säufernäschen,
ist ihr das stets einerlei.

Nach Genuss von den Getränken
werden Herz und Seel’ ihr weit.
Niemand kann sie nun mehr kränken.
Sie schwebt über Raum und Zeit.

Durstig ist sie an dem Tage,
als sie in den Mai dann tanzt.
Bier kommt schleppend, welche Plage,
Ihr wird fast der Spaß vergranzt.

Sie ergreift und zwar behände,
schnell den ersten vollen Krug
Kurz darauf dreh’n sich die Wände.
Hat sie vielleicht schon genug?

Als gestand’nes Frauenzimmer
Trinkt sie meistens fünfe leer.
– Jedenfalls davor schon immer –.
Sie versteht die Welt nicht mehr.

Nach dem Trunk vom zweiten Becher
Kann sie kaum mehr deutlich seh’n.
Wie die meisten Superzecher,
kann auch sie fast nicht mehr steh’n.

Trutz, Violas Ehetreuer,
ordert Rechnung, - ist erstaunt.
„Dieses Bier ist ziemlich teuer.“
Meint er, ziemlich schlecht gelaunt.

„Mai–Bock ist das,“ sagt der Kellner
süffisant und echauffiert,
„Trinken sollt’ man davon wenig,
der Herr seh’n selbst, was sonst passiert!“

© Heidi Hollmann

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Wasser und Wein

Autor: Olaf Lüken

Ja, Wasser macht uns meist stumm.
Vernimm das Schweigen der Fische.
Alkoholfrei stehn wir dumm herum.
Das ändert sich gleich bei Tische.
Hier gibt es Wasser, auch einen Wein.
Jetzt ist man Mensch und darf es sein!

© Olaf Lüken

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Wunderwaffe Knoblauch

Autor: Olaf Lüken

Knoblauch stärkt Venen, Hirn und Gelenke.
Gibt uns bis ins hohe Alter Kraft.
Fünftausend Jahre – aus iranischer Senke,
hast du es in uns’re Gefilde geschafft.

Knoblauch ist als Lauch gut fürs Blut,
ist lecker auf Pizza und Braten.
Gesund ist, was stinkt. Sei auf der Hut,
vor geschmorten Fleischtomaten!

Knoblauchwürze erhöht den Genuss.
Hast im Bus immer einen freien Sitz.
Ob Mundgeruch oder furzender Pups.
Du bleibst gesund! – ein Mensch mit Grips.

Ich rate zu Röstbrot mit Knoblauchcreme.
Das ist bei uns Familienbrauch.
Knoblauch macht unser Leben angenehm.
Gesund ist der Lauch auch für uns’ren Bauch.

© Olaf Lüken

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